Sardinien und der liebe Müll
In unserer Gemeinde gibt es kein Eco-Center, alles wird nur am Haus (Straßenrand) abgeholt, Ausnahme: Sperrmüll u. Textilien, die werden auf Anruf zum vereinbarten Termin abgeholt, beliebig oft im Jahr.
 
Aber irgendwo in der Nähe wird's doch eins geben, wenn dann mal der Fall eintritt, dass man Abfall loswerden muss.
 
Wildcampen
Von Wildcampen habe ich nichts geschrieben, sondern von Freistehen. Das ist rechtlich etwas anderes. In Italien ist es grundsätzlich erlaubt, im Auto zu schlafen. Genauso wie in Deutschland. Wildcampen ist auch in Deutschland verboten.
 
ja neee, geben tuts auch bei uns ein ecocentro, aber da nehmen sie nicht alles was du vielleicht gern loswerden würdest..... und dann kannstes dir fröhlich unters Bett legen whistling
 
Alles richtig, was ihr sagt, und lustig ist das keinesfalls. Ich lebe auch im Dorf und weiß wie die Müllabfuhr funktioniert, genau wie bei dir Günther. Aber gerade im Dorf hat man doch Kontakt zu den Gästen, man lebt selber im Haus oder ganz in der Nähe. Man kann doch mal mit einem Gläschen Wein vorbei gehen und fragen, ob es klappt mit der Mülltrennung, ob man helfen kann - einfach ein wenig unterstützen. Denn wirklich einfach ist die sardische Mülltrennung für Gäste nicht, auch wenn detaillierte Anweisung im Ferienhaus ausliegt, und zeitraubend außerdem. Meine Hausverwalterin spricht Gäste an z.B. "domani umido" das versteht jeder.
Wo der persönliche Kontakt zwischen Vermieter und Gästen nicht da ist, z.B. in Feriensiedlungen ist das Problem größer. Trotzdem muss es gelöst werden. Der Vermieter oder sein Vertreter könnten auch dort mal freundlich vorbei schauen. So würde das Problem entschärft und nicht auf den letzten Tag verschoben. Müll der letzten Tage bleibt aber immer übrig, auch wenn man die ganze Zeit richtig entsorgt hat, und da kommt mehr zusammen als man denkt, die ausgedienten Badelatschen, kaputte Sonnenschirme, die ganzen Plastikflaschen von der Körperpflege, restliche Küchenabfälle etc. Wohin damit, wenn man diesen Endmüll nicht guten Gewissens im Ferienhaus lassen kann? Ein Abzug bei der Kaution scheint mir nicht zielführend.
 
Die Mehrzahl unserer Gäste hat keine Probleme mit der Mülltrennung, und bei uns liegt auch nicht nur das Merkblatt aus, sondern wir erklären allen Mietern das Verfahren mündlich. Aber es gibt auch Gäste, die sich eben darum überhaupt nicht kümmern, warum nicht, weiß ich nicht, vielleicht liegt es einfach daran, dass mache denken, ich bin doch im Urlaub, mir ist das schnuppe. An dieser Einstellung würde auch eine Kaution nichts ändern.
 
Als ich das erste mal vor x Jahren in einem Ferienhaus auf Sardinien war, hat mir der Eigentümer erklärt wie es geht. Da das Haus und die Gegend sehr schön waren, habe ich mich bemüht alles richtig zu machen ( ich wollte ja wieder hin ) und siehe da, es hat funktioniert.
Heute in unserem eigenen Haus, ist es 1x passiert, dass der Müll durch einen " Fehlwurf" stehen gelassen wurde. Aber daraus lernt man, passiert ja auch mitunter Einheimischen.
Was ich damit zum Ausdruck bringen will, ist ganz einfach: Wenn man möchte dass etwas funktioniert, dann geht das auch, wenn man aber der Meinung ist es sei egal, meinen Dreck machen andere weg, dann ist man überall falsch unterwegs.
Es gibt m. M. nach auch ausreichend Abfalleimer verteilt, ob an der Ostküste oder in den Ortschaften im Landesinneren. Man muss sie nur sehen(wollen) und es sind bei weitem nicht alle überfüllt.
 
und falls die Mieter keinen Bock haben, jeden Tag eine bestimmte Sorte Müll rauszustellen, sondern lieber alles anhäufen bis zum Urlaubsende, dann kann der Vermieter auch nix machen, ausser es ihnen sagen, so er sie sieht...

und falls dann am Urlaubsende der Gäste am selben Abend gleich wieder neue Gäste anreisen, dann hat der Vermieter unter Umständen ein richtig grosses Problem, denn er kann sich dann den Müll der Abgereisten irgendwo hinstellen, denn porta a porta wird er ihn nur portionsweise los und bei uns nimmt der Recyclinghof keinen secco an... wennde dann auf einem Haufen Windeln o.ä. sitzen bleibst, dann ist das nicht so lustig moo>

Kenn ich zu 100%! Der Horror

Mülltrennung ist wirklich super, aber hier finde ich es echt kompliziert. Selbst mir gelingt es nicht immer, alles richtig zu machen, obwohl ich mir echt Mühe gebe. Das ist meiner Meinung nach für Mieter (selbst wenn man live erklärt) kaum bewältigbar. Ich kenne Mülltrennung aus einigen Ländern, aber so kleinkariert wie auf Sardinien hab ich das noch nie gesehen! Selbst in klinisch reinen Ländern wie den Niederlanden (wo natürlich schon seit ewig getrennt wird) stehen überall zusätzlich Mülleimer rum. Da muss wirklich keiner auf seinem Müll sitzen bleiben. Besser 10% ungetrennter Müll in ner öffentlichen Tonne als das selbe Zeug in der Landschaft!
 
Vor allem, daß es im gleichen Land Italien so unterschiedlich gehandhabt wird.
Bin auch oft in der Toscana, da stehen neue, große Container an allen Ecken und Enden.
Da ist es für die Comune dann auch leichter, die restichen Verunreinigungen weg zu schaffen.

toscana 15 184.JPG

Was mich aber am meisten stört ist, daß es kein Pfandsysem vor allem auch für Plastikflaschen gibt.
Was man da schon alles erlebt hat, mit den beliebten Plastik Wasserflaschen.
 
Rein wirtschaftlich fände ich es besser wenn in den kleinen Dörfern wieder die grossen Container an der Hauptstrasse stehen würden. Dort muss jeder vorbei und könnte dann selbst seinen sortierten Restmüll entsorgen. Anstatt das der Müllwagen jedes Haus in jeder noch so engen Gasse anfahren muss. Ganz davon abgesehen das die leichten kleinen Plastiktonnen sehr anfällig sind bei doch häufigem Wind oder stromernde Katzen und Hunde. Gilt natürlich nur für kleine Dörfer....
 
Welches A.......hat nur diese Art von Mülltrennung erfunden bzw. eingeführt? Idiotischer geht's nimmer, Jeden Tag fährt der Müllwagen durch die Strassen und kippt jeden einzelnen Behälter in den Wagen....tiefstes Mittelalter....ganz abgesehen von dem Krach, den er jeden Tag frühmorgens macht, mannomann... noch dazu sind die Müllkosten enorm gestiegen, weil das ganze ja mehr Arbeitsaufwand ist, sagte man mir in der Commune...
 
Welches A.......hat nur diese Art von Mülltrennung erfunden bzw. eingeführt? Idiotischer geht's nimmer, Jeden Tag fährt der Müllwagen durch die Strassen und kippt jeden einzelnen Behälter in den Wagen....tiefstes Mittelalter....ganz abgesehen von dem Krach, den er jeden Tag frühmorgens macht, mannomann...
Diese Ausdrucksweise ist sprachlicher Müll, leider gibt es dafür keinen Müllwagen....
 
@ ferina
alles prima! wir oder ich geniessen das Leben... und nur so im Schnitt alle drei Monate denk ich mal an das Thema Müll und fahr aus der Haut für ein paar Minuten...is halt anders als in bella Germania und co.... am besten man/frau hat gar keinen Müll ausser Kompost... ich arbeite darauf zu.... ansonsten hab ich aber meist anderes zu tun :D
 
Ja Corona, aber bezahlen tut man immer dasselbe, egal wieviel Müll man produziert - oder hat sich daran zwischenzeitlich was geändert?
Lg, Maren
 
@Maren - leider wahr. Und bei den hohen Kosten hier zahlt man immer drauf, wenn man so wenig Müll produziert wie wir. In D hatten wir die Möglichkeit zur Leerung jede 2. Woche und man konnte auch noch die Tonnengrösse wählen.
 
nöö, daran hat sich nix geändert.... für die drei handvoll Müll, die ich hab zahl ich ne exorbitante Summe, völliger Schwachsinn....
 
Das stimmt, denn diese Generalisierung schafft keinen Anreiz um Müll zu sparen!

Wir zahlen bei uns den Müll nach Gewicht und da wir sehr wenig Rest-Müll produzieren, reicht uns eine 4-wöchentliche Leerung.
Biomüll sind wir befreit, da wir einen Garten haben und mit 3 Thermokompostern alles was an organischem Abfall entsteht, wieder zu gutem Humus machen.
Zeitungen werden von dem CVJM gesammelt (die bekommen ordentlich Geld dafür) und Glas kommt in einen Container.
Plastikmüll in die gelben Säcke, aber auch da bemühen wir uns sehr wenig zu produzieren, indem wir keine Lebensmittel kaufen, die in Umverpackungen aus Plastik sind.

Ich glaube in Italien hat man das vor einigen Jahren abgeschafft, um zu vermeiden, dass wieder mehr wilde Deponien entstehen, wenn jeder nach Gewicht oder anfallender Menge bezahlen muss. So zahlen alle das Gleiche und man hofft, dass der Müll auch in den dafür zugeordneten Behältern gesammelt wird.
 
der Müllbetrag der zu zahlen ist wird hier immer noch nach den Quadratmetern der Wohnung bemessen, absoluter Irrsinn... auch wenn ich in der glücklichen Lage bin, nur 35 qm zu besiedeln.... kenn aber Leute, die leben allein in nem eigenen Haus, die zahlen 400 Euro pro Jahr für den Müll einer einzigen Person!

Plastik hab ich so gut wie keins, staune immer über die Plastikberge, die die Nachbarn rausstellen zur Abholung... umido hab ich auch fast keinen, secco dito.... warum zum Geier tu ich mir das an? Frau sollte in der campagna wohnen, wo keine Müllabfuhr hinkommt aus Prinzip.... oder zahlen die Leut, die da siedeln auch so viel, einfach weil angenommen wird dass ein zivilisierter Mensch ja einen Haufen Müll produzieren muss???
 
Heute Mittag, direkt am Weg zu unserem Lieblingsstrand, Luftlinie vom Meer ca. 100 m. Heulen könnte ich...

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@KSL das ist wirklich nicht schön und macht mich auch wütend:(aber das gibt es leider überall....auch in Deutschland
 
Damit ich nicht falsch verstanden werde: das ist nicht als Sardinien- oder Sarden-„Bashing“ gemeint, sondern nur als Ausdruck der Verzweiflung gegenüber ignoranten Arschlöchern, egal wo auf der Welt. Hier ist halt die Diskrepanz so enorm, auf einem der schönsten Flecken Erde, die ich kenne! Natürlich finde ich sowas auch bei uns in Deutschland....
 
@KSL das ist wirklich nicht schön und macht mich auch wütend:(aber das gibt es leider überall....auch in Deutschland

Leider überall ist nicht richtig. Japan ist sehr sauber und aufgeräumt, Singapur ist perfekt, Sklandinavien, wie ich es vor Jahren erlebt habe, ein Vorbild.
Alles ein Kopf und Einstellungssache. Und natürlich, siehe Singapur, ist eine konsequente Strafe für die notwendig, die es anders nicht verstehen.
 
Zuletzt geändert:
Diesen Artikel über "Littering", der kürzlich in der FAZ erschienen ist, fand ich recht interessant. Es geht um achtlos weggeworfene Kleinabfälle und die möglichen Beweggründe dafür. Vermutlich lässt sich das auch auf einen Teilaspekt des Müllproblems auf Sardinien (z. B. an Straßenrändern) übertragen.
http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurter-gruenanlagen-sind-zugemuellt-15577621.html

Das ist sicher einer der Faktoren. Aber die „Alten“ sind - jedenfalls nach meiner Beobachtung hier auf Sardinien - nicht besser. Eine halbe Stunde, bevor ich gestern mein Foto aufgenommen habe, sahen wir beim Abbiegen zur Strandzufahrt einen älteren Mann in einem ebenfalls älteren - nach dem Kennzeichen - einheimischen Mercedes, der am Straßenrand stand, das Fenster schon aufgemacht hatte, dabei war, etwas aus dem Fenster zu werfen, das aussah wie ein Karton mittlerer Größe. Als wir mit unsrem Auto näher kamen und uns hinter ihn stellten, ging die Hand wieder rein, das Fenster zu und er brauste davon. Das war schon äußerst komisch... Es sind auf jeden Fall extrem viele Baustellenabfälle, da scheint es ein echtes Entsorgungsproblem zu geben, das ja vom „porta a porta“ nicht erfasst wird.

Ich denke, siehe mein obiges Foto, dass das sehr oft Abfälle von Heimwerkern sind, die entweder nicht wissen, wohin damit oder aber sich die Entsorgungskosten sparen wollen.

So grün und dicht bewachsen, wie es jetzt ist, darf ich gar nicht daran denken, was alles zum Vorschein kommen wird, wenn das Bodengrün vertrocknet...
 
Vor 30 Jahren gab es im Dorf überhaupt keine öffentliche Müllabfuhr, alle Abfälle wurden am Berghang "entsorgt", inkl. Kühlschränke, Autos usw.
Aber die „Alten“ sind - jedenfalls nach meiner Beobachtung hier auf Sardinien - nicht besser.
So haben wir es vor drei Jahren auch erlebt. Am Anfang einer talüberspannenden Brücke auf der SS131 stand ein Auto in einer kleinen Haltebucht. Wir fuhren auf langer gerader Strecke darauf zu und konnten beobachten, wie ein älterer Mann ausstieg, den Kofferraum öffnete und einen großen Müllsack daraus direkt mit Schwung über die Leitplanke "am Berghang entsorgte". Offensichtlich haben einige ältere Sarden ihre alten Gewohnheiten heute doch noch nicht abgelegt....
 
Ja,ja die bösen alten Sarden ...guckt euch mal die Haltebuchten im Winter an und dann im August Richtung Olbia an wenn die Touristen abreisen:eek:
 
So sehe ich das auch! Ich fahre oft von Budoni über die SS 131 nach Nuro, im "Winter"-Halbjahr sieht man am Straßenrand kaum Müll, mit Beginn der Saison häuft sich dann der weggeworfene Müll schlagartig.
 
Daher meine obige Frage, wie man auf Sardinien seinen Müll loswerden kann, wenn der Vermieter für nicht in Frage kommt.

Nebenbei ist es natürlich eine Sauerei, wenn Touristen aus Deutschland nicht nur unerlaubt Badezimmerkacheln und Kloschüsseln in der Ferienwohnung von der Wand reißen, sondern dann auch noch an den Straßenrand kippen. ;)
 
In der Tat, das Zeug liegt da so ordentlich in Behältern , dass war bestimmt ein Deutscher, na ja vieleicht noch ein Schweitzer.;)
 
Aber irgendwo in der Nähe wird's doch eins geben, wenn dann mal der Fall eintritt, dass man Abfall loswerden muss.
Nein, leider nicht. Das nächste Eco-Center bei uns ist in Budoni, aber die nehmen nur Abfälle von Einwohnern der Kommune. Ist auch verständlich, denn die zahlen ja dafür.
 
Wenn man möchte kann man alles falsch verstehen natürlich schmeißen die Touristen keinen Bauschutt weg ... Sünder gibt es überall, mit Touristen ist ja auch nicht nur eine Nation angesprochen.... Aber das was wir hier im Juli und August zu sehen bekommen sehen wir im Winter nicht.
 
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