Weine Weinlese-Sardinien 2023: zwar weniger dafür aber hervorragende Qualität auf der Insel

Beppe

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Weinlese-Sardinien 2023: zwar weniger dafür aber hervorragende Qualität auf der Insel

Vendemmia 2023: weniger Trauben, aber dafür sind diese insgesamt gesund und von recht hoher Qualität.
Auf Sardinien wird in diesem Jahr mit einem Produktionsrückgang von etwa 20% gerechnet.

Die Winzer atmen auf: "Ein begrenzter Rückgang dank eines weniger strengen Wetters als in anderen italienischen Regionen und mit Spitzenwerten bei der Qualität der Trauben, die sogar höher ist als im letzten Jahr, vor allem in den besser strukturierten Weingütern, wo der Weinanbau mit größerer Sorgfalt und zusätzlich auch mit rechtzeitiger Notbewässerung gepflegt wurde.

Mariano Murru, Regionalpräsident von Assoenologi, gibt einen Überblick über das erwartete Bild des Jahres auf der Insel mit folgenden Zahlen: "Es werden 580-600 Tausend Doppelzentner Trauben erwartet, im Vergleich zu mehr als 700.000 im letzten Jahr: immer noch nahe dem Durchschnitt der letzten 3 Jahre. Der Grund für die geringere Produktion liegt laut Murru in "den besonders schwierigen Witterungsbedingungen im Mai und Juni mit anhaltenden starken Regenfällen, die die Ausbreitung des 'Falschen und Echten Mehltaus' begünstigten, den Hagelstürmen in der Gallura, im Nuoro-Gebiet und im Süden Sardiniens sowie den starken Hitzewellen in den letzten zehn Julitagen und in der dritten Augustwoche.

Die schwierigsten Situationen sind lückenhaft "verteilt", erklärt Renzo Peretto von der Agentur Laore, "zwischen der Gallura, der Ogliastra und dem Landesinneren des Nuoro-Gebiets, wo in einigen Betrieben der Produktionsrückgang sogar bis zu 50% beträgt. Andererseits", so der Fachmann weiter, "hatten die Gebiete Usini und Alghero, die im Jahr 2021 durch Frost in die Knie gezwungen wurden, ein ausgezeichnetes Jahr und dieses Jahr gab es hier keine Wetterkatastrophen und die wertvollen Niederschläge kamen rechtzeitig im Frühjahr.

In Oristano und Sulcis blieben die Zahlen auf dem Niveau des Vorjahres, während in Cagliari ein leichter Rückgang zu verzeichnen ist". Nina Puddu von der Weinkellerei Fratelli Puddu in Oliena berichtet: "In unserem Gebiet gab es Ende Juni einen schlimmen Hagelsturm, der 50% der Produktion beeinträchtigte, obwohl die Qualität der Trauben, die gerettet werden konnten, dadurch nicht wesentlich beeinträchtigt wurde". In Sanluri hingegen "gab es glücklicherweise keinen Hagelsturm oder Frost, der wie anderswo einen Produktionsrückgang hätte verursachen können", sagt Valeria Pilloni vom Weingut Su Entu. Gianni Lovicu von Agris spricht von einer "leichten Reifeverzögerung im Vergleich zu früheren Jahrgängen", weist aber darauf hin, daß "eine endgültige Erntebewertung über die Qualität der Trauben und eine eventuelle Reifeverzögerung erst am Ende erfolgen wird".

Und nun schaut man gebannt auf das Wetter in den kommenden Wochen. Der Önologe Piero Cella ist zuversichtlich, dass noch "sanfte Niederschläge kommen werden, die die Vitalität der nicht bewässerten Weinanbaugebiete wiederherstellen und die ideale Reifung von Aromen, Farben und Tanninen bewirken werden. Unsere autochthonen Rebsorten Nuragus, Vermentino, Cannonau, Bovale, Carignano, Nieddera und Monica reifen in der Regel spät: Die sardischen Weinkellereien und Techniker sind weitsichtig, studieren und pflegen eine tausendjährige Weinbautradition und bringen önologische Techniken ein, die den Charakter, die Persönlichkeit und die Identität unserer Insel unterstreichen".

Die Lese für den Spumante und den Frizzante begann bereits in der Woche vor Mitte August. Die Lese der Vermentino-Trauben hat in diesen Tagen begonnen. In den nächsten Tagen wird der Nasco an der Reihe sein, gefolgt von Cannonau und Carignano.

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