Auto provozierte Unfälle

capo07

Neues Mitglied
Hallo
Bin neu hier im Forum und eigentlich auch gar kein Typ für solche Sachen.
Aber hier eine kleine Story, die im Kopf auf der Reise zu haben nicht ganz verkehrt ist.
Um es aber vorweg zu sagen.
Die Reise im letzten Monat war ca. meine 25. nach Sardinien. Sardinien ist schon meine 2. Heimat.
Und in den letzen 10 Jahren habe ich keinerlei Probleme bzgl. Betrug oder Diebstahl erlebt.

Unterweg im Wohnmobil.
7.6.2018 Donnerstag Regenwetter, wir entschleißen uns zu einer kleinen Runde von Chia nach Porto Teulada. Unterwegs , kurz vor 11 Uhr, auf der immer wieder schönen Küstenstraße fahre ich an einem rechts haltenden PKW vorbei. Ich höre ein klacken, als ob ein Stein ans Auto geflogen wäre. Ich mache mir aber keine weiteren Gedanken.

( Das passierte auf der SP71 zwischen Campionna spiaggia und Campionna)

Nach ca 300m fahre ich links rann , um das Panorama zu bestaunen. Hinter mir hält der Wagen , den wir eben am Straßenrand gesehen haben. Ein junger Mann steigt mit einem Versicherungsformular in der Hand aus und gibt zu Verstehen, das ich Ihm seinen Spiegel abgefahren hätte. Ich bin erstaunt, denn so nah bin ich gar nicht an Ihm vorbeigefahren. An der Stelle gab es auch keinen Gegenverkehr. Ich schaue mir meine rechte Fahrzeugseite an, und tatsächlich gibt es ein langen Kratzer.
Komischerweise fängt der Kratzer aber nicht vorne an der Rundkante der Kabine an, sondern erst dahinter. Und die Höhe ist 1,3m. Ich frage mich wie das hier gelaufen ist. Sein Spiegel ist nur ca.90cm hoch.
Der Kerl redet sofort von Polizei rufen. Ich schaue mir erst mal alles an, auch seinen Spiegel. Der lässt sich wieder zurechtdrehen. Sein Wagen ist eine arge Schrottkiste, Beschädigungen überall.
Er drängt mich, was nun. Er will mein Versicherungsformular haben. Ich frage mich immer noch, wie ich seinen Spiegel im vorbeifahren berührt haben sollte.
Gut , sage ich, er möge die Polizei rufen.
Dann sagt er auf einmal, es wäre doch nichts, warum Polizei? Der hat aber schnell sein Meinung geändert, vor 5 Minuten hat er noch von Polizei geredet. Er müsse nun zur Arbeit.
Nun wird er agressiv, kommt mir ganz nach und wird laut. Ich bestehe auf der Polizei.
Ich sage Ihm, das ich den Schadensablauf nicht nachvollziehen könne und denke, das er den Schaden provoziert hat.
Er fängt nun an, mich anzuschreien, steigt dann aber in seinen Wagen und will fahren. Ich schreibe mir demonstrativ sein KFZ Kennzeichen auf
Ein blauer ( wahrscheinlich Citroen oder Peugeot)
Beim Wenden seines Fahrzeugs fängt er richtig an zu büllen, vai vai vai. Droht mit der Faust. Und fährt davon. Komischerweise genau in die Richtung, aus der er auch gekommen ist. Und ich dache er sei auf dem Weg zur Arbeit

Mit der polizei habe ich erst 2 Tage später zu tun gehabt. Die empfehlen immer in solchen Situationen die 112 anzurufen. Es sind leider Banden unterwegs.
 
Logisch mag es das geben, wie überall auf der Welt. Man sollte aber nicht alles Dramatisieren und von Unfällen reden/schreiben. Da hat halt einer nen Versuch gemacht und der ist daneben gegangen. Wir treiben uns in den engsten Dorfdurchfahrten herum, teils mit breitem Anhänger. Da hab ich noch nie bemerkt, dass irgend jemand mit einem noch so altem Fahrzeug versucht hätte, was auch immer zu provozieren oder einen vermeintlichen Schaden zu reklamieren. Dies ist mit Sicherheit kein sardisches Problem, kannst Du auch in jeder deutschen Stadt erleben.
 
Hallo,
das war in meinen Augen kriminell. Wie kam der Kratzer an das Wohnmobil? Wir hatten ein ähnliches Erlebnis am Gardasee und da regt man sich schon sehr auf.
Ich finde es gut, dass dieses Erlebte bekannt gemacht wird.
Ich hätte wahrscheinlich in der Aufregung meine Versicherungsunterlagen ausgehändigt.
Wir waren auch schon oft auf Sardinien und lieben die Insel sehr. Aber in solchen Situationen sind wir jetzt sensibilisiert.
 
gibt es eine erklärung wie dein Kratzer entstand, oder kam der von früher von dir?
lg
 
und bei sowas, sollte es vorkommen, immer die carabinieri rufen oder zumindest es vehement wollen. Nix privat verhandeln. Und vergesst die Sprachbarriere, falls ihr die habt. Seid selbstbewusst und lasst euch zu nix überreden.
 
Vielen Dank für den Beitrag. Ich schätze es sehr, solche persönlichen Erfahrungen zu hören. Natürlich ist gar nix zu verallgemeinern, weder auf Sardinien noch in Deutschland. Aber so mancher Hinweis hier im Forum hat mich einfach selbst nochmal zur eigenreflexion angeregt, sei es über gefahren zum wandern oder das voll bepackte Auto nicht am Parkplatz stehen zu lassen. Und dann kann ja jeder damit machen was er meint- bei mir löst es aber bestimmt nicht aus dass ich denke auf Sardinien sei es gefährlicher als wo anders
:)
 
Super nüchtern gehandelt und cool geblieben. Erkannt das es hier Ungereimtheiten gibt. 130cm zu 90 cm...

Ich bevorzuge in so Situationen sofort den Dialog in der eigenen Sprache...Deutsch gegen Einheimisch.

Das Enthemmt ungemein wenn jeder den anderen NICHT versteht und der "Antragsteller" überhaupt nicht mit seinem Willen durchkommt.

Er ist es doch der verstanden sein will.. Einfach " no Capito" Gesicht aufsetzen und ihn reden lassen
 
Er ist es doch der verstanden sein will.. Einfach " no Capito" Gesicht aufsetzen und ihn reden lassen

Die "LmaA-Einstellung" kann in manchen Fällen helfen. Ne Dose Pfefferspray im Handschuhfach u. ein Baseballschläger im Auto ist auch nicht verkehrt. Kommt immer drauf an wie umgänglich dein Gegenüber ist.
 
Nee, das möchte ich nicht empfehlen. Wenn schon ein Kioskbesitzer bei einem nächtlichen Einbruch den Dieb verletzt und ihm anschliessend Rente bezahlen muss (rechtskräftiges Urteil aus Mailand), dann ist das höchstens ein kurzfristiges Erfolgserlebnis.
 
hübsch, jetzt weiss ich wie ich mir mal die Rente aufbessern kann.... }:-)

Pfefferspray ist glaub auch in Italien in der Anwendung gegen Personen offiziell verboten?
 
Wir haben einen Unfall in Valedoria gehabt .
Ein Geländewagen fuhr beim ausparken in unseren Kangoo .
Wir hatten ein Fette Beule auf der Motorhaube.
Der Fahrer ( Italiener ) sprach gut Englisch und wollte keine Polizei .

Wir haben entgegen unsere sonst kritischen Einstellung bei dem Thema keine Polizei geholt .

Am nächsten Tag sollten wir nach Sassari kommen. Sein Bekannter hätte eine Werkstatt und können schauen .
Wir nach Sassari in ein Industriegebiet .
Tatsächlich, gab es diese Hinterhof Werkstatt .

Ein gutes Gefühl hatte ich nicht dabei und in Deutschland hätten wir die Polizei geholt .
Wir hatten aber Glück im Unglück und sein Bekannter bezifferte den Schaden. Der Fahrer hat vor Ort bezahlt .

Haben wir Glück gehabt .Sassari haben wir so auch mal kennen gelernt .
 
Nee, das möchte ich nicht empfehlen. Wenn schon ein Kioskbesitzer bei einem nächtlichen Einbruch den Dieb verletzt und ihm anschliessend Rente bezahlen muss (rechtskräftiges Urteil aus Mailand), dann ist das höchstens ein kurzfristiges Erfolgserlebnis.

Das war auch meinerseits kein Aufruf zur Gewalt, sondern nur ein Gedanke über gewisses Equipment im Fahrzeug, wenn es wirklich brenzlig werden sollte. Also zur Selbstverteidigung. Und bis zur Erwerbsunfähigkeit muss man auch niemand prügeln.
 
Hallo,

den Spiegeltrick hat man bei uns im letzten September mitten in Mafredonia ausprobiert. Plötzlich ein lauter Knall, wir halten auf einem Parkplatz, plötzlich fährt ein recht neues Auto mit beschädigtem Speigel neben mich. Ich hatte aber schon vorher das Fahrzeug auf Schäden inspiziert. Der Fahrer des PKWs führt mich zu einem schwarzen Streifen an meinem Fahrzeug, der zuvor definitiv noch nicht da war und auch in falscher Höhe war. Er will aber Bargeld, ich bestehe auf die Hinzuziehung der Polizei, woraufhin der PKW-Fahrer nach einigem Diskutieren plötzlich abdüst. Der schwarze Streifen war übrigens ein Rußfleck und ließ sich problemlos beseitigen.

Gruß Friedhelm
 
Mal der Reihe nach...

Immer wenn es zu einem Schlag am eigenen Auto kommt, man später anhält und ein weiterer KFZ hinzukommt dem man vermeidlich den Spiegel angefahren hat ist schon am eigenen Wagen ein Streifen?

Wo kommt der her ??

Reiner Zufall oder wird hier schon im Vorfeld an einem Parkplatz ein Steifen angebracht ( " leider" nicht ganz die Höhe) um dann dem Wagen vorrauszufahren, am Fahrbahnrand zu stehen , einen Stein zu Werfen um ein Geräusch zu verursachen um dann den Wagen hinterherzufahren ?
 
Hallo und Guten Abend

wir haben vor 2 Jahren die selbe Erfahrung gemacht, auf der Hinreise. Uns ist es aber in Pisa passiert. Hatte da auch hier einen Bericht im Forum geschrieben. Nicht angenehm, zumal es für uns der erste Sardinien Urlaub war. Der Rest der Reise verlief allerdings Reibungslos und haben unseren Urlaub dann genossen. Wenn wir uns es finanziell wieder leisten können, werden wir Sardinien wieder besuchen.

Viele Grüsse
 
Mal der Reihe nach...

Immer wenn es zu einem Schlag am eigenen Auto kommt, man später anhält und ein weiterer KFZ hinzukommt dem man vermeidlich den Spiegel angefahren hat ist schon am eigenen Wagen ein Streifen?

Wo kommt der her ??

Reiner Zufall oder wird hier schon im Vorfeld an einem Parkplatz ein Steifen angebracht ( " leider" nicht ganz die Höhe) um dann dem Wagen vorrauszufahren, am Fahrbahnrand zu stehen , einen Stein zu Werfen um ein Geräusch zu verursachen um dann den Wagen hinterherzufahren ?


Der Bursche sitz zurückgelehnt im Auto mit Telefon am Ohr. also ein vorbildliches Telefonverhalten im Straßenverkehr., wie es sein sollte. ( ist schon mal auffällig, wenn ein Südländer zum Telefonieren rechts rannfährt)
In Wahrheit beobachtet der im Rückspiegel die kommenden Opfer. Bist du dann neben ihm, hat er einen Stock oder einen Faustkeil aus Kunststoff, den er beim passieren blitzschnell aus dem geöffneten Fenster an deinen Wagen schlägt.

Dann hast du wirklich einen Streifen am Fahrzeug , und das überrumpelt dich gedanklich zunächst einmal. Die Logik sagt, da ist ein Streifen der vorher nicht da war, also muß ich sein Fahrzeug ja berührt haben.

Den Streifen habe ich gestern restlos wegpoliert.

und noch eins bzgl. des Dramatisierens ( user Hans1)
jede Wette, das in meiner deutschen kleinen Heimatstadt ( Düren) mehr Mist passiert als auf ganz Sardinien. Tankstellenüberfälle Banküberfälle, Automatensprengungen, Supermarktüberfälle sind die Regel, bis zum Straßenraub und Totschlag, Haus und Autoeinbrüche sowie Fahrzeugdiebstähle sind bald unzählbar. Auf Sardinien fühle ich mich immer sicherer als zu Hause.
Wobei ich auch immer die ruhigere Nebensaison bevorzuge, im Sommer bei den Tourimassen gibt es natürlich mehr professionelle Abzocke.
 
Gerade gelesen ADAC Motorwelt.
Die Tricks der Urlaubs-Räuber.
Von Pannentrick ,Reifenstecher,Wohnmobil Einbrüche ,Mietwagendiebe und die Spiegelbetrüger alles gut beschrieben. .Europa lässt grüßen.
 
Ferienzeit ist nunmal Diebeszeit.

Warum soll sich daran in den letzten Jahrzehnten etwas geändert haben?

Das Ziel bleibt dasselbe, die Methoden werden variiert. Ob das nun Betäubungsgas im Wohnmobil, eingeschlagene Scheiben oder der Pannentrick ist.
Alles schon mal dagewesen.

Ich habe im Vergleich zu Rest-Suedeuropa auf Sardinien immer noch ein gutes Sicherheitsgefühl. Man muss sich auch nicht sofort verrückt machen lassen.

Solange man die wirklich wichtigen Dinge nicht im Auto liegen lässt, ist der Rest aergerlich, aber harmlos.
 
schon vor 20 Jahren auf Reisen war es empfehlenswert, wichtige Dokumente als Kopien irgendwo im Rucksack ganz hinten unten aufzubewahren... falls was wegkommt dann ist man/frau nicht völlig geliefert und steht ohne Ausweis, Führerschein, sonstwas da.... ist vielleicht heut auch noch aktuell?

Und Geld halt stückeln, nicht alles auf einem Haufen lagern... solche Sachen halt.

Wobei mir auch im Hafenviertel von Genua oder Haifa oder am Bahnhof in Frankfurt noch nie was geklaut wurde... mit etwas ganz normaler Vorsicht passt das schon. Auf Sardinien erst recht.... dass im Sommer da manches probiert wird, um manchen vielversprechenden Touris was abzuluchsen ist relativ traditionell, nicht unbedingt von Sarden... aber absolut nix Neues mein ich mal...
 
Heute morgen in Budoni: ich habe meine Einkäufe erledigt und war auf dem Weg nach Hause - SS 125 Richtung Posada. Kurz bevor ich aus Budoni raus war höre ich einen knall an der Beifahrer Seite, als ob ein Stein dagegen geflogen sei. War mir absolut sicher nichts berührt zu haben und bin weiter gefahren. Kurz drauf hatte ich ein Auto hinter mir, dass mir mit Lichthupe und Handzeichen bedeutet hat, ich müsste halten. Habe ich aber . Kurz drauf wurde ich von einem anderen Auto überholt, man wollte mich zwingen anzuhalten. Ich bin stur weiter gefahren und bis ich zu Hause war, hatten die Fahrer beider Autos aufgegeben. War übrigens kein Kratzer am Auto, nicht mal Gummi.
 
Heute hat man den Spiegeltrick bei einer Freundin ausprobiert,sie war auf dem Weg von Oristano nach Alghero zu Flughafen und hörte beim Überholen mehrer Fahrzeuge eine Schlag,kurz darauf wurde sie von einem wild blinkenden und hupendem Fzg überhohlt,sie hat am Ende einer Parkbucht so gehalten,das sich kein Fzg vor sie stellen konnte,sie wurde gefragt ob sie es nicht bemerkt habe,das sie soeben einen Spiegel abgerissen hätte,darauf nimmt sie ihr Telefon und sagt das sie jetzt dei Carabineri anruf um das zu klären. Die meinte dann tranquillo ,stieg in sein Auto und fuhr weiter.Die Freundin ist deutsche und war alleine im Fzg.
lg Klaus
 
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