Hallo zusammen!
Genial beschrieben, danke Günther!
Weil ich selbst Vermittler bin halte ich mich hier immer etwas zurück, obwohl ich schon seit Jahren im Forum bin (mir mutiert es hier schon viel zu sehr als Werbeplatt-Forum und da will ich mich eigentlich nicht auch noch einreihen) aber
dieses Thema schließt sich an das Thema: "Grundstückskauf auf Sardinien" vom 22.Aug. an.
Ein weites und leidliches Thema, aber Günther - Du hast es damals und auch jetzt kurz und bündig auf den Punkt gebracht:
Hier noch mal zitiert vom 22.Aug.:
Aus meiner Antwort auf eine Anfrage zitiere ich die aktuell allgemein interessanten Informationen.
Das Bau- u. Landschaftsschutzrecht auf Sardinien ist derzeit im Fluss, daher kann man über die künftige Entwicklung wenig sagen. Im Moment gelten noch der PPR (Piano Paesaggistico Regionale von 2005) u. die genannte Prozentgrenze, d.h. als Faustregel gilt, dass man 1 % der Fläche des Terrains bebauen darf (und auch das nur unter bestimmten Voraussetzungen, siehe u.a. PPR).
Den PPR der Region Sardinien (der einzige dieser Art in Italien) kannst Du Dir im Internet besorgen.
Die wichtigsten Punkte:
- In einer zona agricola darf nur bauen, wer zur Verbesserung der Landwirtschaft beitragen will (Tierhaltung, Olivenbäume, Weinbau ...). Dazu muss vor Baubeginn ein entsprechendes Projekt mit der Comune vereinbart werden.
- Der Besitzer des Hauses muss darin selbst wohnen u. das Haus kann nicht an jemanden verkauft werden, der die obige Zweckbestimmung nicht erfüllt.
- Die alten Zonen von A bis E spielen im PPR keine Rolle, die Kartographie musst Du Dir wie einen Flickenteppich vorstellen, d.h. auf einem Grundstück kannst Du im einem Bereich bauen, 50 m weiter vielleicht nicht.
Die 1 %-Regelung sollte zum 1.7.2012 auslaufen, gilt aber vorerst weiter. Danach kommt die 0,33 %-Grenze. Man braucht dann als Minimum 3 ha Land, um ein kl. Haus bauen zu können.
Das ist der Grund, warum viele hier auf Teufel komm raus noch kurz vor Toressschluss Land verkaufen wollen, auf dem dann später möglicherweise garnicht gebaut werden darf!
Günther
Vielleicht Wiederholung, aber hier bellen wahrscheinlich auch nur solche, die so ein Grundstück loswerden wollen!
Es ist ein ernstes Thema!
Auf meiner Internetseite
www.sardinien-immo.de unter den Informationen habe ich den Warnhinweis auch schon lange beschrieben. Man könnte meinen, es lesen zu wenige oder sie denken, dass es schon gutgehen wird und nehmen die Sache nicht ernst!
Und wie Du Günther es geschrieben hast - Privatpersonen und sogar Kollegen von mir bieten solche Grundstücke "auf Teufel komm raus" an und tun so wie wenn man hierauf ein Ferienhaus bauen dürfte.
Es dreht sich halt immer um das liebe Geld!
Grundstücksbesitzer, Vermittler (auch inoffizielle, bzw.Privatpersonen), Commune, Geometer, Baufirmen usw. haben schließlich alle was davon
Das Geld das hier aber verteilt wird ist Geld der Investoren, also der Menschen die den zuvor genannten vertrauen!
Ich biete solche Grundstücke auch an, vermittelt habe ich aber noch nie eines, da bisher noch nie ein wirklicher Aussteiger od.geeignete Person dabei war.
Letztendlich ist man dann doch wieder dort gelandet wo man ohne den restliche Unsicherheiten und den Auflagen bauen darf.
Außerdem, wer gut rechnen kann, wird in offiziellen Bauzonen bauen, denn über die Jahre hinweg spart er sich die doch recht aufwändige Pflege und hat weniger Ärger damit.
Mir sind einige bekannt, die blockiert waren und auch welche die es immer noch sind - das ist dann kein Spaß und ein Warten mit ungewissem Ausgang.
Es bleibt zukünftig auch noch spannend, was mit den vielen Objekten und Eigentümern in ein paar Jahren passiert. Irgendwann kommt vielleicht mal wieder jemand drauf, dass hier eventuell noch Geld von den Besitzern zu holen ist ....
Mir kommt immer wieder Spanien in den Sinn, da wurden auch mal vor 10-20 Jahren Genehmigungen rausgegeben und nun wird enteignet ...!! Das hätte auch niemand geglaubt ... und wenn dann auf Bestandsschutz gehofft.
Das geht ja auch sonst in Europa nirgends, dass jeder einen Aussiedlerhof hinstellt, nur weil er ein paar Hektar Land hat.
Hier auf Sardinien wird oft nicht mal dauerhaft gewohnt und auch ernstlich etwas zur Verbesserung der Landwirtschaft beigetragen. Selbst wenn z.B. 300 Olivenbäume gepflanzt werden - verbessert das etwas? So ein Grundstück braucht richtig Pflege. Günther hat ja auch nur ein paar der Auflagen beschrieben - da steckt noch viel im Detail!
Außerdem finde ich es schade für das schöne Land Sardinien, wenn das Land so zersiedelt wird und auf jedem Hektar Land so verstreut ein Haus steht ...
Zumal ich nicht wirklich glaube, dass es soooo viele Landwirte gibt, die das Land verbessern wollen!
Meine Meinung als Vermittler - der aber nicht alles für Geld mitmacht, sondern das Land mit seinen Menschen liebt!
Tanti saluti
Harry