"Legge Urbanistica" - neue Baubestimmungen ab Juli!
Ab Juli wird das Baugesetz verschärft. Bislang konnte man in der "zona agricola" 1 Prozent der Grundstücksfläche bebauen (unter Beachtung der übrigen gesetzlichen Bestimmungen, insbesondere des PPR - Landschaftsplan der Region Sardinien). D.h., auf einem Hektar Grund z.B. durfte man ein Haus mit 100 qm. Grundfläche bauen, nun wird man 3 Hektar benötigen. Also, Vorsicht bei evtl. Grundstückskäufen!
 
Komisch! In unserer Region (Magomadas/Oristano) warten alle Leute auf die Unterzeichnung eines "P.U.C." in Cagliari. Dieses soll auch den Besitzern von kleineren Grundstücken (< 1ha) oder den Besitzern von stillgelegten Bauten ermöglichen, zu - oder weiterzubauen.
 
Hallo Günter oder Su Corvo,

wie oft hast Du nun diesen Deinen Beitrag im Forum platziert?
Willst Du damit Deine Allwissenheit darlegen oder Leute kopfscheu machen??

Gruß Claro
 
na sag´mal, claro

was ist das denn ??
ich jedenfalls hab´ den beitrag von su corvu hier noch nicht so oft gefunden und finde ihn extrem interessant und bin heilfroh,
dass sich jemand der sich so gut auskennt, engagiert und anderen (wie mir) hier im forum immer wieder sehr viel wichtiges aufzeigt.
und über einzelheiten kann man ja dann auch diskutieren... s.oben

alles claro ???

gruß oya
 
Ich finde auch, dies ist ein sehr interessanter und wichtiger Beitrag von Su Corvo, und dann danach die aktuelle Info von Colono. Es sind schon viel uninteressantere Beiträge geschrieben und wiederholt worden. Weiter so, Günther, danke. Halt uns doch bitte auf dem Laufenden. Wer weiß mehr über "P.U.C."?

LG
Georgie
 
Hallo,

@ oya & Georgie, danke für eure Ermunterung!

@ claro, Du liegst im Ton u. inhaltlich voll daneben. Was soll denn dieser Blödsinn, z.B. "Allwissenheit"? Ich gebe hier nur meine Informationen weiter, um potentielle Käufer vorm totalen Reinfall zu bewahren! Aber jeder ist seines eigenen (Un-) Glückes Schmied.

Ich verkaufe übrigens weder Grundstücke noch Häuser:), ich lebe nur hier.

Günther
 
Claro, so penetrant kann es doch gar nicht sein, wenn Du knapp acht Monate benötigst, um auf Su Corvos Beitrag zu reagieren. Bei Deinem Beitrag würde ich gerne den "Gefällt mir nicht-Button" drücken....
 
Was ist der PUC?

Im "Piano Paesaggistico Regionale - Nuova Legge Urbanistica" (PPR) vom 25.11.2005 ist die Einrichtung von Strukturen zur Umsetzung des PPR unterhalb der Ebene der Region, nämlich bei den Provinzen u. Kommunen vorgeschrieben. Ziele u. Aufgaben des PUC werden detailliert im Art. 22 des PPR beschrieben.
Leider haben auch fast 7 Jahre nach Inkrafttreten des PPR viele Kommunen noch keine kommunalen Pläne erstellt. Über die Gründe kann man nur spekulieren: Ich denke, dass dadurch die Fortsetzung der Schlamperei weiterhin illegales Bauen in der "Zona Agricola" ermöglicht werden soll.

Jeder hat das Recht, den PUC im Sekretariat der Kommune bzw. im Ufficio Tecnico (Bauamt) einzusehen, normalerweise sind die PUC auf der Homepage der Kommunen eingestellt.

Im Jan. hatte ich geschrieben:

Ab Juli wird das Baugesetz verschärft. Bislang konnte man in der "zona agricola" 1 Prozent der Grundstücksfläche bebauen (unter Beachtung der übrigen gesetzlichen Bestimmungen, insbesondere des PPR - Landschaftsplan der Region Sardinien). D.h., auf einem Hektar Grund z.B. durfte man ein Haus mit 100 qm. Grundfläche bauen, nun wird man 3 Hektar benötigen. Also, Vorsicht bei evtl. Grundstückskäufen!

Die Nichtstuer-Regierung Cappellacci hat die von ihr selbst angekündigte Neuregelung aber bislang nicht umgesetzt. Offensichtlich ist man eher an einer Verwässerung statt Verschärfung des Landschaftschutzes interessiert. Nach Presseberichten soll auch der PPR aufgeweicht werden, der frühere Regionalpräsident Soru wart daher vor einer Zuzementierung der Küsten.

Im PPR kann man übrigens auch nachlesen, wer überhaupt noch in landwirtschaftlichen Zonen bauen darf (Art. 35), nämlich nur eine Person (oder azienda agricola), welche das Ziel der Verbesserung der Landwirtschaft verfolgt u. das Haus selbst bewohnen wird. In den Schlussbestimmungen des PPR ist vorgeschrieben, dass Schwarzbauten auf Kosten des Erbauers von der Kommune abgerissen werden müssen. Geschieht leider viel zu selten!

Günther
:D
 
Hallo zusammen!

Genial beschrieben, danke Günther!
Weil ich selbst Vermittler bin halte ich mich hier immer etwas zurück, obwohl ich schon seit Jahren im Forum bin (mir mutiert es hier schon viel zu sehr als Werbeplatt-Forum und da will ich mich eigentlich nicht auch noch einreihen) aber
dieses Thema schließt sich an das Thema: "Grundstückskauf auf Sardinien" vom 22.Aug. an.

Ein weites und leidliches Thema, aber Günther - Du hast es damals und auch jetzt kurz und bündig auf den Punkt gebracht:
Hier noch mal zitiert vom 22.Aug.:
Aus meiner Antwort auf eine Anfrage zitiere ich die aktuell allgemein interessanten Informationen.
Das Bau- u. Landschaftsschutzrecht auf Sardinien ist derzeit im Fluss, daher kann man über die künftige Entwicklung wenig sagen. Im Moment gelten noch der PPR (Piano Paesaggistico Regionale von 2005) u. die genannte Prozentgrenze, d.h. als Faustregel gilt, dass man 1 % der Fläche des Terrains bebauen darf (und auch das nur unter bestimmten Voraussetzungen, siehe u.a. PPR).
Den PPR der Region Sardinien (der einzige dieser Art in Italien) kannst Du Dir im Internet besorgen.
Die wichtigsten Punkte:
  • In einer zona agricola darf nur bauen, wer zur Verbesserung der Landwirtschaft beitragen will (Tierhaltung, Olivenbäume, Weinbau ...). Dazu muss vor Baubeginn ein entsprechendes Projekt mit der Comune vereinbart werden.
  • Der Besitzer des Hauses muss darin selbst wohnen u. das Haus kann nicht an jemanden verkauft werden, der die obige Zweckbestimmung nicht erfüllt.
  • Die alten Zonen von A bis E spielen im PPR keine Rolle, die Kartographie musst Du Dir wie einen Flickenteppich vorstellen, d.h. auf einem Grundstück kannst Du im einem Bereich bauen, 50 m weiter vielleicht nicht.
Die 1 %-Regelung sollte zum 1.7.2012 auslaufen, gilt aber vorerst weiter. Danach kommt die 0,33 %-Grenze. Man braucht dann als Minimum 3 ha Land, um ein kl. Haus bauen zu können.
Das ist der Grund, warum viele hier auf Teufel komm raus noch kurz vor Toressschluss Land verkaufen wollen, auf dem dann später möglicherweise garnicht gebaut werden darf!
Günther

Vielleicht Wiederholung, aber hier bellen wahrscheinlich auch nur solche, die so ein Grundstück loswerden wollen!
Es ist ein ernstes Thema!

Auf meiner Internetseite www.sardinien-immo.de unter den Informationen habe ich den Warnhinweis auch schon lange beschrieben. Man könnte meinen, es lesen zu wenige oder sie denken, dass es schon gutgehen wird und nehmen die Sache nicht ernst!

Und wie Du Günther es geschrieben hast - Privatpersonen und sogar Kollegen von mir bieten solche Grundstücke "auf Teufel komm raus" an und tun so wie wenn man hierauf ein Ferienhaus bauen dürfte.
Es dreht sich halt immer um das liebe Geld!
Grundstücksbesitzer, Vermittler (auch inoffizielle, bzw.Privatpersonen), Commune, Geometer, Baufirmen usw. haben schließlich alle was davon ;)
Das Geld das hier aber verteilt wird ist Geld der Investoren, also der Menschen die den zuvor genannten vertrauen!

Ich biete solche Grundstücke auch an, vermittelt habe ich aber noch nie eines, da bisher noch nie ein wirklicher Aussteiger od.geeignete Person dabei war.
Letztendlich ist man dann doch wieder dort gelandet wo man ohne den restliche Unsicherheiten und den Auflagen bauen darf.
Außerdem, wer gut rechnen kann, wird in offiziellen Bauzonen bauen, denn über die Jahre hinweg spart er sich die doch recht aufwändige Pflege und hat weniger Ärger damit.
Mir sind einige bekannt, die blockiert waren und auch welche die es immer noch sind - das ist dann kein Spaß und ein Warten mit ungewissem Ausgang.

Es bleibt zukünftig auch noch spannend, was mit den vielen Objekten und Eigentümern in ein paar Jahren passiert. Irgendwann kommt vielleicht mal wieder jemand drauf, dass hier eventuell noch Geld von den Besitzern zu holen ist ....
Mir kommt immer wieder Spanien in den Sinn, da wurden auch mal vor 10-20 Jahren Genehmigungen rausgegeben und nun wird enteignet ...!! Das hätte auch niemand geglaubt ... und wenn dann auf Bestandsschutz gehofft.
Das geht ja auch sonst in Europa nirgends, dass jeder einen Aussiedlerhof hinstellt, nur weil er ein paar Hektar Land hat.
Hier auf Sardinien wird oft nicht mal dauerhaft gewohnt und auch ernstlich etwas zur Verbesserung der Landwirtschaft beigetragen. Selbst wenn z.B. 300 Olivenbäume gepflanzt werden - verbessert das etwas? So ein Grundstück braucht richtig Pflege. Günther hat ja auch nur ein paar der Auflagen beschrieben - da steckt noch viel im Detail!

Außerdem finde ich es schade für das schöne Land Sardinien, wenn das Land so zersiedelt wird und auf jedem Hektar Land so verstreut ein Haus steht ...
Zumal ich nicht wirklich glaube, dass es soooo viele Landwirte gibt, die das Land verbessern wollen!

Meine Meinung als Vermittler - der aber nicht alles für Geld mitmacht, sondern das Land mit seinen Menschen liebt!

Tanti saluti
Harry
 
Hallo Harry,

ich kann Dir in allen Punkten nur voll zustimmen :)
Und danke, dass Du noch einmal aus meinem Beitrag vom August zitierst - ich hatte ihn nicht mehr gefunden.

Und, liebe potentielle Käufer: Lieber Vorsicht als später das Nachsehen haben!
 
Der Käufer verkauft wieder 2 ha von 3 ha und der neue Käufer legt nochmal 1 ha dazu, baut ein Haus, verkauft wieder 2 ha von 3 ha, der neue Käufer legt nochmal 1 ha dazu, baut ein Haus ..... und am Ende reißen alle ab :D
 
hahaha, genial Georgie,
ich habe den Eindruck - Du hast es verstanden,
Du hast die einmalige Chance für Grundstücksspekulationen auf Sardinien erkannt,
erinnert mich nur ein wenig an eine abgeänderte Version des Spieles - Reise nach Jerusalem ...
wo jeder versucht einen Stuhl zu bekommen, nur bleibt halt bei jeder Runde einer auf der Strecke ;)
 
Harry,

da Du ja vom Fach bist: Ich verkaufe Dir mein Haus mit Terrain, und Du mir deines. Und dann wieder von vorne. Wie können wir dabei ohne Arbeit Kohle machen?

:p

Aber jetzt mal im Ernst: Was ist denn jetzt mit dem Gesetz? Will die Regionalregierung das aussitzen, wie so vieles andere auch?

Positive Nachricht: In Tortolì rollen wieder die Planierraupen!
 
Hallo Günter,

"In Tortolì rollen wieder die Planierraupen"? In diesem Zusammenhang verstehe ich das so, das illegal gebaute Häuser abgerissen werden, oder was genau ist da los?
 
Hallo Georgie,

ob illegale Bauten - wie vom regionalen Urbanistik-Gesetz (PPR) vorgeschrieben - tatsächlich abgerissen werden oder nicht, liegt wesentlich bei der jeweiligen Kommune. Und Tortolì hat da vor ca. 2 J. ein (aus meiner Sicht) schönes Exempel statutiert u. knapp 90 Villen dem Erdboden gleich gemacht (auf Kosten der Schwarzbauer). Jetzt sollte Phase Zwei beginnen - aber was lese ich eben in der "La Nuova" von heute (9.11.2012, S. 1):

"Das erste Ja zum Anti-Planierraupen-Gesetz"
Ein Versuch den Abriss der illegalen Bauten zu stoppen.
Erstes grünes Licht der Urbanistik-Kommission des Regionalrates für das Gesetz "Abrisse stoppen" zugunsten der Schwarzbauten (...) verabschiedet nur von der rechten Ausschussmehrheit (...) Unter den dringendsten Situationen die Ogliastra ...

Kommentar von mir: Ein Regionalparlament, welches die eigenen Gesetze missachtet, gehört aufgelöst!

Günther
 
Die Hauser Besitzer in Tortoli, wie viele andere, kann man nicht als Richtige Schwarzbauer, klasifizieren.
Es ist ziemlich kompliziert zu klaren wieso, aber diese Hauser waren in groesste Teil, genehmigt. Aber nicht wie ed richtig haetten sein sollen.
Die bauten waren anders als wie ausgefuehrt Aber in Grunde genehmigt.

In Costa Rei zum beispiel, gibt es immer Heute noch ganz komisch beispiel..
Keller sind Wohnungen
Einzelzimmer Hauser sind kleine Villen und und das ist es nur nicht in Costa Rei.

Und in die Dorfe gibt es immer viele Geraete Schuppen die richtige ville sind

Schwarz ? Jain.....
 
@ Evalein
Und wie stehen diese "Schuppen und Keller" im Kataster? Als Keller oder als Villa? Was im Kataster steht, gilt als Basis für vieles, z.B. Müllgebühren und die IMU. Das finde ich dann gar nicht mehr komisch.
 
Evalein,

wie jemand schon weiter oben geschrieben hat: Von der Kommune ""genehmigt" heißt noch lange nicht, dass der Bau auch legal ist. Da kommt dann eines Tages die Forestale (Corpo Forestale, das sind keine Förster, sondern eine Polizeibehörde), u. es ist Schluß. Nur stehen dann diese Schwarzbauten jahrelang (oder auf immer) in der schönen Landschaft herum u. verschandeln diese. Und die Erbauer warten auf die nächste "sanatoria" (d.h. "Heilung" der Bausünde), welche diese Regierung Cappelacci ja als Wahlgeschenk gerade in der Mache hat.

Unser Haus u. das Grundstück wurden vor ca. 2 J. aufgrund der regionalen Auflagen komplett neu vermessen, jedes Fenster, jeder Winkel, der Stall, die Regenwasserzisterne ... alles war o.k.! (klar). Wäre auch nur ein Fenster größer oder an der falschen Stelle gewesen, wäre das gesamte Haus illegal gewesen. So ist die Rechtslage! Aber die Umsetzung ist natürlich eine andere Sache. Uns schaut man auf die Finger, sind wohl eher unbequem, aber andere läßt man gewähren. Auf der Kartographie des Katasteramtes in NU konnte ich feststellen, dass es ca. ein Drittel der Häuser im Ort gar nicht gibt.

Helau! (einen Tag zu früh)
 
Alghero soll sich in den nächsten Jahren von 42.000 Einwohner auf 60.000 erhöhen. Wie das geht sieht man jetzt schon. .......und wo kommt das Wasser her? Wasserleitungen gibt es bis dorhin nicht. Ich bin mal gespannt, wie lange wir noch Wasser aus unserem Brunnen bekommen?

Naja, meine (unsere) Jahre sind ja gezählt. Bis dahin schaffen wir es wohl noch. :)

LG

Dieter
 
Weiß jemand genau, wer den Baustopp in Carbonia wegen Denkmalschutz für die alten, von Mussolini gebauten Bergarbeiterhäuser angeordnet hat und wann? Ich frage aus einem ganz konkreten Grund, aber bevor ich hier ein paar Gedanken über schleichende Enteignung loslasse, möchte ich die ganz genauen Fakten kennen. Danke.
 
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