Initiativen, Alternativen & Projekte auf Sardinien in Zeiten der "Krise"
Der Titel ist etwas umständlich geraten, aber so kompliziert ist ja auch die Lebenslage.

So, hier kann jetzt das Fass weiter leben ... u. hoffentlich lebhaft u. produktiv, zur Ermutigung aller, die noch nicht der Resignation verfallen sind (was leider nahe liegt)!

Also: "WAS TUN?" (bekanntermaßen Lenin). Selbsthilfe, Nachbarschaftshilfe, Unterstützung im Dorf, in der Stadt, regionale Projekte ... u. Vernetzung ist das wichtigste u. (ja, auch) dank Internet (u. insbesondere in diesem Forum!) möglich.

Jetzt sollten alle Interessierten langsam daran gehen, bescheidene Kooperationsstrukturen aufzubauen. Ich koordiniere das gerne, nur habe ich vom Internet keine Ahnung.

Ich grüße euch alle vom Acker auf Su Corvu, wo heute wieder ein wunderbares Sonnenwetter ist.

Günther
Kontakt: sander.guenther@gmail.com
 
Tolle Projekt.
Wie waere es wenn man alle anfangen wurden die Steuer zu zahlen !
Spass auf Seite

Hut hoch, fuer der jenige dass es schafft.
Die Deutsche auf die Inseln zusammen zu setzen ist schwierig als die Sarden zusammen zu bringen.
Die meistens wollen nicht zu viele Werbung.
Das bedeutet automatisch mehr Neid und Kontrolle !

Tzd...ich bin dabei,
Wer in Sardinien hilft braucht mir Behorde oder sonstiges....kann sich gerne bei mir melden.( Unfaelle Probleme, Krankenhause Aufenthalt und so weiter)
Unser kleine Netzt decht mittlerweile fast alle Sardinien.
Leider keine Deutsche macht es mit, bis jetzt
 
musst mich nur fragen Evalein ,o) bin da, wenn jemand Hilfe braucht und ich auch helfen kann. Stimme dir zu mit, es sollten alle anfangen Steuern zu zahlen, mit Glück bekommt man wirklich auch zu viel Gezahltes wieder zurück, ging uns zumindest so dieses Jahr, nachdem wir die Steuererklärung gemacht hatten. So schlimm ist es ja wirklich nicht auf eingenommenes Geld seinen Oppulus beim Finanzamt abzugeben....

@su corvo, wie genau soll das Netzwerk laufen? Hast du schon konkretere Vorstellungen? Bin beim Netzwerkaufbau gern dabei, allerdings nur, wenn es kein nur für "deutsche Hilfesuchende" Netzwerk werden soll, da ich kein Fan von "deutscher Comunenbildung" bin, nicht benötige und auch nicht so mag. Aber wenn das ein multi - kulti Netzwerk werden soll, dann bin ich gern dabei.
 
Hallo Evalein u. siyam,

nein, konkrete Vorstellungen habe ich noch nicht. Habe auch weniger an ein klassisches Netzwerk gedacht, sondern an wechselseitige Anregungen, Erfahrungsaustausch u. Kritik.

Warten wir doch erst einmal ab, welche Beiträge hier noch kommen, u. dann machen wir ein "Brainstorming".

Günther
 
Das sollte natuerlich nicht nur deutsch sein oder Menschen aus dem Forum betreffen.
Su Corvo, ich erzaehl gern nochmal hier ueber unser kleines Projekt "Baressa":

Wir haben nun nach vier Jahren in unserer casaperta genug Erfahrungen gesammelt im Umgang mit den Menschen hier im Dorf,
Wissen gesammelt ueber die Interessen der Touristen auf dieser Insel, praktische Erfahrungen auch im Bezug auf den Handel mit Waren
aus dieser Gegend...etc.

Baressa ist das Dorf der Mandelbaeume, in der Vergangenheit jedoch wurden die Mandeln nicht oder nur sehr wenig geerntet, da man
fuer die hier ueblichen Preise einfach nicht ernten kann, schon gar nicht weiterverarbeiten, der ansaessige Zuckebaecker benutzt Mandeln aus Spanien
oder Kalifornien, das spricht schon fuer sich...
Die ganze Marmilla, besonders aber Baressa und die umliegenden Doerfer haben das Potential sehr gutes Oel zu produzieren, bisher aber
machen das hoechstens die Familien fuer ihren Eigenbedarf, teilweise gehen sogar Menschen in den Supermarkt und kaufen ihr Oel, weil
sie die Zeit fuer die Ernte nicht aufbringen wollen oder koennen...auch das ist/war ein Missstand.

Gemeinsam mit der Cooperative der Oelmuehle haben wir also beschlossen, diese beiden Produkte, die so typisch sind fuer Baressa,
auf dem deutschen Markt zu platzieren - wir werden ab 2013 einen Online-shop mit Verteilzentrum in Deutschland betreiben,
wir sind dran, ein Bio-Zertifikat zumindest fuer die Mandeln zu bekommen, sodass die Qualitaet noch mehr hervorgehoben wird.

Ausserdem sehen wir zu, den Leerstand (und damit den Verfall) der alten Haeuser zu bekaempfen.indem wir sie interessierten Menschen aus D,
CH und A zeigen, Kaeufer (davon gibt es inzwischen schon 3!) informieren, begleiten bei Amtsgeschichten, uebersetzen bei Bedarf etc.
Ich bin nach wie vor kein Makler und verdiene daran nichts, ausser einen Obulus fuer den Tag mit Mittagessen und Informationsgespraech.

Was ich aufzeigen will, ist, dass man mit Eigeninitiative sehr viel erreichen kann -
wenn man die Strukturen seines Dorfes/seiner Gegend mit einbezieht, inzwischen fragen mich sogar junge Leute, die ansonsten hier
keine Perspektive haben, ob sie fuer uns Mandeln ernten koennen...das ist ein kleiner Erfolg!
Jeder hat doch etwas spezielles anzubieten, ein bestimmtes Produkt, etwas spezielles aus der Gegend, vielleicht sollten wir zuallererst zusehen,
eine Art kleine Tauschboerse / Handelsplatz fuer sardische Produkte IN SARDINIEN zu initiiren.
Das hilft uns (Forum) und aber vor allem auch unseren Mitmenschen, die wieder Perspektiven aufgezeigt bekommen.
Darueberhinaus kann das Angebot auch Handwerker, Dienstleistungen etc. einbeziehen -
Ich stelle mir da so eine Art Anzeigenblatt Online vor, wo alle Angebote und Anfragen eingestellt werden koennen.

Oder?

API
 
Hallo Api,

danke für Deinen Beitrag, so habe ich mir das ungefähr auch vorgestellt! Und wer aus eigener Anschauung mehr über eure Projekte wissen will, der macht einen Besuch in Baressa.

Und wer evtl. auch einen Dorfladen aufmachen will, kommt nach Brunella u. spricht mit den Ladengründern (welches Know-How braucht man, Kapital, Ausbildung, rechtliche Bestimmgungen etc.) über ihre Erfahrungen nach 1 1/2 Jahren u. natürlich auch mit den Kunden.

Im Dorf gibt es seit 2 Jahren noch ein interessantes kleines Projekt: Ein Kulturzentrum in nicht mehr benutzen Räumen der Scuola Media. Die Aktivitäten reichen von Lesungen über sard. Tanzkurse, Theateraufführung einer sard. Gruppe aus Stuttgart, Weihnachtsbasteln bis zum Umwelttag ("Grundreinigung" des Dorfes). Die Initiative ging von sard. u. dt. Frauen aus. Leider erlebt das Projekt gerade eine Durchhängephase.

Günther
 
Die nicht mehr benutzten Räume der Scuola Media könnte man benutzen um einen Englisch-Unterricht anzubieten, der seinen Namen auch verdient. Mit einer Lehrkraft, die Englisch wirklich richtig spricht und es gleichzeitig den Schülern auf die harte Tour effektiv vermitteln kann. Kein Schlendrian. Wer 2x sinnlos fehlt, wird ausgeschlossen um Platz zu schaffen für Lernbegierige. (Was natürlich eine gewisse Anlaufzeit benötigt, bis es sich rumgesprochen hat. ) Wenn man eine solche kompetente Person überhaupt findet, die u. U. für wenig Geld aber mit Begeisterung arbeitet.

Vielleicht müssten dann in einigen Jahren eventuelle Investoren nicht mehr frustriert Cagliari den Rücken drehen, weil sie keinen Administrator finden der ein verständliches Englisch spricht.

Computerkurse finde ich auch sehr nützlich. Wie ich überhaupt eine bessere Schulbildung für unumgänglich halte. (Auch in Deutschland). Aber dann kommt sicher nachts wieder einer, der denkt, der Lehrer oder die Lehrerin habe ihm seinen Job weggenommen und deswegen muss er unbedingt dessen Auto anzünden.

Lieber Günther, beziehe dies bitte keinesfalls auf deine Familie (damit wir evtl. Missverständnisse garnicht erst aufkommen lassen). Es ist von mir ganz allgemein gehalten. Aber meine Resignation ist so gross, dass ich wohl besser überhaupt den Mund u. die Finger still halte. Seit Monaten versuche ich meine Geschichten vom "Sardischen Alltag" hier nicht ins Forum zu schreiben, da ich keine Lösung der Probleme sehe.

Trotzdem: schönes Wochenende und LG Ju
 
Hallo Ju,

total einverstanden, ein Englischkurs wurde auch schon angeboten - keine Resonanz. Ich persönlich fände Deutsch wichtiger, denn das ist die im EU-Europa (u. darüber hinaus) mit ca. 130 Mio. Sprechern am meisten gesprochene Sprache. Aber hier haben wir das gleiche Dilemma: Da machen die jungen Leute Deutsch-Kurse (wie mein sard. Neffe u. eine Nichte) ... u. am Ende kommt NULL raus.

Und bitte nicht den Mund u. die Finger stillhalten!

Ich grüße Dich aus der Sonne in Brunella / Su Corvu,

Günther
 
Komme gerade vom Flohmarkt in Alghero.

Da hat sich eine Gruppe gebildet wo man/frau Waren und Dienstleistungen zum Tausch anbieten kann. Also tausche Lebensmittel gegen Mobiliar, Frau gegen Kühlschrank, oder Gartenarbeit gegen Maurerarbeit usw. :)

Bin mal gespannt, ob sich das durchsetzen kann. Soll bald wieder eine Veranstaltung stattfinden. Aber wie hier üblich, liest man dann in der Zeitung die Werbung : "Gestern war" :) . Leider.

Klar, hat nichts mit unserem Forum zu tun, aber paßt wohl hier rein.

Ich bleibe mal am Ball.

LG

Dieter
 
Doch, Dieter,
Das passt genau hier rein. Mir gefällt die Idee sehr gut. In der Gemeinschaft von Einzelinitiativen kann etwas erreicht werden. (Wobei ich Frau gegen Kühlschrank nur bedingt für einen guten Tausch halte. Die Gefahr des Einklemmens nachts in der zufallenden Tür sollte nicht unterschätzt werden.)
 
.....wobei ich frau gegen kühlschrank ziemlich modern finde.... kenne bisher ja nur frau gegen kamele ;)

und ja dieter, das passt doch ganz genau hier rein !! wo es doch nur und ausschließlich um sardinien und sein weitergedeihen geht...

der austausch der informationen über bestehende oder beginnende projekte ist doch schonmal gut und die erfahrungen damit auch,
incl.problemen - als anregung zum bessermachen oder neu versuchen.
ist´s nicht so, dass die projekte selbst gar nicht unbedingt von uns initiiert und organisiert werden müssten, sondern eher dass man vielleicht anregungen gebend teilnimmt oder erfahrungen mitnimmt, oder einbezogen und gefragt wird wie es api von der mandelernte erzählt hat


-anekdote von unserem letzten treffen der GAS-gruppe-gallura letzten sonntag, wo es für fast 2 stunden lang ziemlich kreuz und quer mit warenverteilung und geratsche heiss herging, bis ENDLICH mit der grundsatzdebatte über die neue struktur der gruppe begonnen werden konnte -als riccardo, der leiter lachend die diskussion einleitete mit : seid euch darüber bewusst, dass hier (von25) 4 deutsche leute im raum sind und unser "casino"(=chaos) hier die ganze zeit beobachten" .. alle haben gelacht und ab da gings natürlich gleich ein wenig disziplinierter zu ....;)

die idee eines anzeigenblatts oder verteilungszentrale in sardinien von api ist doch toll, müsste aber doch auch eher von sarden (mit-) organisiert sein und dann auf italienisch -bzw. in gebrochenem deutsch-italienisch wie in meinem fall z.b. ...

auch bei der information über den dorfladen z.b. sollten doch auch die jungen sarden angesprochen werden -und von uns eher nur eine anregung oder vermittlung gegeben werden.. oder ??

mir gefällt dieser neue thread GUT !

lg oya
 
vielleicht sollten wir ein solches Treffen dann mal arrangieren?...

...wenn dann erst einiges hier im Zwischennetz geklaert ist, natuerlich!
Ich wuerde auch eine neue Website "spendieren", also den Marktplatz - in drei Sprachen, versteht sich:
Italienisch, Deutsch, Englisch
das Erstellen eines solchen "blogs" kostet mich nichts, da ich den Programmierer im Haus habe...
Die Hosting Kosten wuerde ich dann uebernehmen.

Aber sowas will besprochen sein und Ideen muessen her, um das Ganze entsprechend zu gestalten -
vielleicht mal im Januar oder Februar in casaperta?

Der Dorfladen bei uns macht uebrigens morgen auf - die alte Metzgerei von Salvatore hat sich durch die Praesenz des fetten
Eurospin nicht mehr gerechnet, er wollte komplett dicht machen, ich habe aber seinen Sohn ueberredet, wieder eine kleine Bottega
in's Dorf zu bringen, mit eben unseren Produkten und ansonsten guter Pasta, frischen Salumi etc...
Also, wer demnaechst nach Baressa kommt, ignoriere den Eurospin und gehe in die Bottega "da Salvatore"!!!

Die sogenannte Krise bringt uns dann vielleicht ja doch zurueck zu einem besseren Leben und zu besserem Sozialverhalten...

API
 
@anobius

Du moechtest nocht hochnaesig klingen, tust es aber leider doch...
Deine Erfahrungen mit den sardischen Maennern und deren Stolz mag zutreffen, ich sehe jedoch eine grosse Bewegung unter
den jungen Leuten, hin zu neuen Denkweisen -
Ich arbeite hier in der Gegend und ausserdem in Cagliari mit jungen Leuten eher unter 40 zusammen und sehe, dass viele
sich abkehren von der Flucht aus ihrem Land, damit sie Geld verdienen koennen auf dem Kontinent oder saisonal an der Costa Katar...
vielmehr sprudeln neue Idee aus ihnen heraus und gute Energie geht von ihnen aus.
Boju und anobius haben vielleicht schlechte Erfahrungen in der Vergangeheit gemacht, aber die ist jetzt (glaube ich) langsam vorbei...
Es bringt ausserdem nichts, darueber zu lamentieren und deshalb den Kopf in den Sand zu stecken, dieser Thread heisst ja ganz klar
Initiativen, Alternativen, Projekte
und nicht Geschichte, Althergebrachtes und schlechte Erfahrungen

API
 
Hallo Api,

Über jeden Fortschritt, den du von Baressa berichtest, freue ich mich. Und auf die Initiativen der Jugend hoffen wir ja beide. Aber in 2 Dingen muss ich dir widersprechen: Die Vergangenheit ist ,was ihre Unzulänglichkeiten anbetrifft, leider nicht vorbei. Was mir vorige Woche berichtet wurde, gehört zur Jetztzeit. Und lamentieren u. Kopf in Sand stecken ist nie mein Ding gewesen. Ich bin stinkwütend. Sehr, sehr wütend. Und suche Alternativen und/oder Menschen, die Alternativen auch durchsetzen können. Also, auf gehts, wert hat Ideen zur Lösung des Problems?
 
ja, anobius - ich lese die Texte durchaus, bevor ich antworte!
was ich eben dabei herauslese ist diese latente Oberlehrer-Haltung, die eben viele deutsche hier auf der Insel an sich haben.
Du bist also nicht auf der Insel?
Na dann bist du ja auch nicht mittendrin im Geschehen, wie z.B. ich oder Su Corvo oder viele andere, auch solche, die das Steuerzahlen immernoch als Heiligtum der modernen Marktwirtschaft ansehen, obwohl eben diese Steuergelder fuer Bunga Parties mit Privatjets zum Nutten-Einfliegen benutzt werden.
Eines sei ganz klar: jedwede Organisation, die etwas in Sardinien bewegen soll, geht ganz klar an offiziellen Kanaelen oder Berlusconi-Treuen vorbei, denn die haben uns in den letzten 20 Jahren nichts gebracht. -
soll nicht heissen, dass wir illegal handeln muessen, sondern ganz einfach privat !

API
 
tja Guenther, da ham wer den Salat...
ich schlage vor, wir gruenden eine fb seite oder aehnliches, vielleicht eine skype Gruppe, um tatsaechlich konstruktiv ueber Deine
Anregungen zu diskutieren, ohne diese stoerenden negativen Einwuerfe...was meinst Du?
 
sollte ich hier irgendjemandem ernsthaft auf den Fuss getreten sein, prego di scusarmi!
wie schon vorher geschrieben geht es doch hier um konstruktive Ideen, neue Wege, Alternativen, neue Projekte eben.

Da passt dann halt mal nicht herein, was Baugenehmigungen oder sonstige italienische Buerohengste und -stuten betrifft,
auch wenn es wahr ist, das weiss auch ich!

Die Idee von Guenther war doch nach meiner Einschaetzung, hier die positiven Seiten und neuen, guten Bewegungen hervorzuheben,
oder irre ich mich da?

API
 
Hallo Api,
Entschuldige, dass ich hier nach konstruktiven Ideen, Alternativen für meine Probleme gesucht habe. Kommt nicht wieder vor. Macht ihr ruhig in diesem thread weiter. Dafür ist er wohl da. Wünsche viel Erfolg!!!
 
Sorry Frank, ich fürchte, das muss ich leider ignorieren - und andere vielleicht auch - denn solche hingetippten Phrasen (Zitat: wirds noch schlimmer auf dem Land sein), sind leider wenig interessant, aber vielen Dank für Deine Bemühungen und Ratschläge.
 
..dann ignorier es halt , Maren , ich weiss dass die Realität hier genau so aussieht , wenn nicht noch schlimmer ....bin halt beim Zeitungslesen über diese Artikel "gestolpert"...
 
Hallo Frank,

ich glaube diese Rubrik ist von denen, die sie hier angefangen haben, gerade nicht gedacht gewesen, um in das allgemeine Gejammere u. Schlechtreden einzustimmen. Lies mal die Überschrift, dann weißt Du ungefähr, was das Thema sein sollte. Natürlich gehören hier auch Beiträge hinein, welche sich kritisch mit der Lebenssituation auf der Insel auseinandersetzen.

Der von Dir genannte Artikel aus der L'Unione Sarda vom 27.11.2012 hat allerdings mit kritischer Analyse nichts zu tun, offensichtlich versteht der Verfasser nichts von der Thematik:

Nel 2011 hanno lasciato Cagliari per trasferirsi all'estero 154 residenti. All'inizio dell'anno il trend risulta in crescita: + 23%. Tra coloro che guardano alla Germania come alla terra promessa ci sono i fratelli Argiolas. La carpenteria fondata dal padre nel 1954 è in crisi. Da via Garigliano, quindi, sognano di trasferire la produzione.

In der Überschrift ist von "Massiver Emigration nach Deutschland" die Rede. Nach den angeführten Daten sind in 2011 allerdings lediglich insgesamt 154 (!) Menschen aus Cagliari emigriert, wieviele davon nach Deutschland u. aus welchen Gründen ist unklar. Das Fallbeispiel zeugt übrigens von einer gehörigen Portion Naivität der jungen Leute: Warum es erfolgversprechend sein soll, eine Zimmerei in Deutschland zu eröffnen, wird nicht gesagt. Und das "Gelobte Land" Deutschland erlebt seit Jahren ein Auseinanderdriften von Arm u. Reich, im Ruhrgebiet u. Berlin lebt ein Viertel der Bevölkerung in Armut bzw. ist von Armut bedroht (nachzulesen im "Armuts- u. Reichtumsbericht" der dt. Bundesregierung). Besonders betroffen sind Immigranten.

Fast alle Sarden, die ich in D. kennengelernt habe, sind längst remigriert.
 
Ich sehe schon mit dir kann man nicht fair diskutieren ,corvo ,

ich habe 2 andere Webseiten gepostet (siehe oben) und du redest von einem dritten Post (einem Einzelfall ) den ich oben nicht gepostet habe :
http://edicola.unionesarda.it/articolo/2788397/quattro-fratelli-e-la-speranza-di-un-rilancio.html .

Ausserdem kannst du wahrscheinlich auch nicht richtig italienisch lesen , allein 154 Sarden (86 Männer/68 Frauen) haben 2011 Cagliari verlassen (nicht nur Richtung Deutschland auch andere Länder , aber Hauptsache weg aus Italien !!) und allein in den ersten 5 Monaten ( d.h. Januar bis Mai 2012 ) sinds schon +23 % mehr , und angesichts der sich zugespitzten Krise ab Sommer bis jetzt wird sich die Auswanderungszahl noch erhöht haben (Daten folgend)....das sind nur Daten die eine Onlus Organisation bestätigt, die Sprachkurse anbietet und die stark gestiegene Nachfrage nach Deutschkursen vermeldet , die soweit ging , dass man Sprachwillige der deutschen Sprache nach hause schicken musste...da alle Kurse bereits belegt waren...
Wenn Casaaperta den Abwanderungs-Trend mit Initativen in seinen eher ländlichen Umland aufhalten kann , solls mir rechts sein , nur angesichts der oben genannten Daten , ist vielleicht eine gewisse Eile angebracht sonst sind zu viele schon weg ....

Und Sarden , die ICH hier im Grossraum Cagliari kenne ( immerhin ein Ballungsgebiet von ca. 400.000 Einwohnern) und die schon mal in Deutschland gearbeitet haben überlegen wieder "zurück " nach Germania zugehen , und die Sarden die ICH in einem vergleichsbaren Ballungsraum in meiner ehemaligen Heimat in Deutschland kenne , reden einstimmig davon lieber im "sicheren Deutschland zu bleiben " , zumindest bis zur sicheren Rente und dann vielleicht , aber nur vielleicht zurück nach ITALIA gehen ....derweil bevorzugt man nur in den "Urlaub" nach Sardinien zu fliegen ( denn Fähre ist viel zu teuer und dauert zu lange)...
also lieber Corvo , welche Sarden haben jetzt recht ...wahrscheinlich alle und keiner ....
Tatsache ist , wer Initativen hat beeile sich (angesichts der allarmierenden Daten) , sonst sind die Ställe schon auf und die Schäfchen schon über alle Berge/Meere ...wie man so schön sagt...
 
Frank,

tut mir leid, Deinen Beitrag verstehe ich nicht recht. Aber das geht ja nicht nur mir so. Und über meine Italienischkenntnisse musst Du Dir nicht den Kopf zerbrechen.
 
..ok , deine Antwort versteht ja auch kein Mensch...egal , dass dein Italienisch lükenhaft ist , ist dennoch unverkennbar , macht aber auch nichts..
 
Was ist verkehrt daran, in Krisenzeiten und Zeiten der Arbeitslosigkeit sein Glück in anderen Ländern zu suchen? Ich sehe das nicht negativ. Das haben die Großväter und Väter der jetzigen sardischen Jugend vor ihnen in den 50iger, 60iger und 70iger Jahren auch gemacht, so schwer der Abschied auch war und wie sehr die sardischen Mammas auch geweint haben. Sie haben sich bewegt, und das war gut so. Sie sind zu einem gewissen Wohlstand gekommen, der ihren Familien und der Wirtschaft im Heimatland zugute kam.

Natürlich ist die Situation in Deutschland heute anders, es ist kein Wirtschaftwunderland mehr, nicht unbedingt eine gute Adresse für ausländische Arbeitsuchende. Es gibt aber noch andere Länder, z.B. Skandinavien, Niederlande …. wo die Jungen ihr Glück versuchen können. Auch England z.B. ist voll von ausländischen, speziell polnischen Familienvätern und jungen Männern, bei denen die Situation zuhause ähnlich ist und die dort Arbeit gefunden haben. Auch die deutschen jungen Leute müssen sich bewegen, und das tun sie zum Teil auch.

Ich denke, Eigenbewegung ist angesagt, natürlich parallel zu Bemühungen, Initiativen und politischen Aktionen im eigenen Land. Ich sehe es eher negativ, dass nur relativ wenige junge sardische Menschen emigrieren.
 
Hallo Georgie,

das sehe ich genau so.

Es ist immer noch besser, etwas zu unternehmen, als alles mies reden und die Hände in den Taschen zu behalten.
Friedemann und Günther macht weiter und laßt Euch nicht durch negative Berichte, sei es hier oder unter www. noch aus den Zeitungen, verrückt machen.

........und wenn es so ist, dann wird es gerade Zeit, schnell was zu unternehmen. Wie sagt der Westfale: Nicht quaken, sondern maken. ( Nicht reden sondern tun). Ist allemal besser, als kaputtreden.

LG

Dieter
 
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