Ein sardischer Bauer wehrt sich und gewinnt gegen Goliath

Astri di Sardegna

Sehr aktives Mitglied
Das ist die positive Seite des sardischen Beharrungsvermögens. Ich fürchte nur, der Bürgermeister von Teulada hat schon zu viel investiert um klein beigeben zu können. Aber hoffen kann man ja mal.
 
Natürlich hat der alte Mann Recht. Ich wollte, es gäbe mehr von seiner Art. Aber an ein für die Natur gutes Ende kann ich noch nicht glauben. Erst wenn die Bagger beginnen, den ursprünglichen Zustand wiederherzustellen. LG Ju
 
@bo-ju Aber das ist doch gar nicht so ungewöhnlich.
Erst vor ein paar Jahren, wurde an der gleichen Küste bei Teulada, ein Hotelkomplex zum Teil abgerissen, wegen eines nicht baugenehmigten Teilbereiches des Hotels, und das Hotel stand schon etliche Jahre da. Nach etlichen Demonstrationen wegen Schwarzbaues, kam dann auch der Bagger und riss den nicht genehmigten Teil des Hotels ab.
In der Beziehung sind die Sarden sehr rigoros und greifen durch.
 
Liebe Astrid,
ich finde deinen Beitrag toll!!
Besonders die Bilder in der Süddeutschen "gefallen" mir.Die häßlichen knastähnlichen Unterkünfte.
Es ist tatsächlich so,daß es soooo viele Leerstände im den Dörfern gibt und die Resourcen erst mal
genutzt werden sollten und nicht die Natur,der Grund,wesshab die meisten Urlauber zu uns kommen,
für einige wenige ,die direkt am Strand wohnen wollen,zerstören sollte.
Leider ist es so,daß häufig die Antwort kommt 3km vom Strand ist uns zu weit.
WIR WOLLEN zu Fuß an den Strand gehen können und ausserdem noch einen Pool:confused:
Vor Jahren.als die Flüge noch 1600DM gekostet haben,kamen nur Urlauber nach Sardinien,die nach Sardinien wollten.
Heute wird es häufig zufällig gebucht,da der Flug ein Schnäppchen war und dann fängst du an zu erklären,
wie Sardinien ist,dass es eben zum Glück KEINE Schirmchenstrände mit Hotelbettenburg-Strasse-Strand gibt.
Hier bei uns in Magomadas(3km bis zum Meer) gibt es etliche Häuser zu kaufen,gerne helfe ich Interessenten
und auch API bemüht sich in Baressa um die Belebung des Dorfes.

Sonnige Grüsse aus der Natur
Bea2
 
Hallo Bea,

daß es auch anders geht, zeigen Städte wie Bosa, Alghero und für Dich natürlich Magomadas.

Alghero z.B. hat die meisten Hotels und Restaurants auf der Insel. Aber keine Bettenburgen. Alles ist schön angepaßt. Da sind wir im Westen doch besser dran.

Ich erinnere mich noch gut, als der belgische König seine illegalen Gewächshäuser wieder abreissen lassen mußte.

Genau so muß es auch hier geschehen. Es ist ja nicht nur diese angesprochene Bettenburg, sondern auch die 200 illegal gebauten Bungalows und der Jagdhafen. ......und die Gemeinde(n) haben natülich nichts gewußt.*grins* ;) Nein......

LG

Dieter
 
@Bea2: Ja, da bin ich ganz Deiner Meinung. Die meisten der Menschen wollen alles auf einmal: "Bequemlichkeit gepaart mit ursprünglicher Natur", aber sie verstehen nicht, dass beides nur bis zu einem gewissen Grad funktioniert. Wenn dann alles kaputt und verschandelt ist, dann kommt das große Erwachen.
 
...Und wer einmal an der spanischen Küste war, kann "in echt" sehen, wohin das führt!
Sehr gut gekämpft, Ovidio Marras!
 
@dolcevita Mit dem Rückbau finde ich ja gut, aber es wird nie wieder so sein, wie es die Natur in Millionen von Jahren vorher geschaffen hat. Es wird dann hier und da ein wenig künstlich verschönert, aber das Ursprüngliche ist trotzdem für immer verloren.
 
Wo kämen wir denn hin, wenn jemand, der viel Geld hat, sich nicht mehr kaufen könnte, was er wollte?!? (sarkastisch gemeint)

Beim Lesen der La Nuova - Nachricht:

http://lanuovasardegna.gelocal.it/cagliari/cronaca/2012/7/30news/societa-araba-alla-conquis

fürchte ich, hat man Ovidio und seine Schwester nun entgültig über den Tisch gezogen.

Mir ist es zu lang und zu kompliziert zu übersetzen, und auch die Rechtsanwälte scheinen den Durchblick verloren zu haben, da scheint sich wieder mal einer hinter dem anderen zu verstecken, bis zu den Jungferninseln. Jedenfalls wird von "truffa" = Betrug geredet.


Hallo Astrid,

Mir hat man erzählt, dass der Teilabriss des Baia delle ginestre zu Unrecht erfolgt ist. Es war angeblich garnicht abusivo gebaut? Was stimmt denn nun wirklich? LG Ju
 
Hallo Bo-Ju,

in der Regel gilt: Wenn die Abrissbirne und die Carabinieri vor Deiner Haustüre stehen, sind alle Rechtsmittel ausgeschöpft. Punkt. Im Übrigen verstehe ich die Verwunderung nicht, da hier zig-tausendfache Abrissverfügungen ausgestellt wurden und delirante Baupläne erst gar nicht genehmigt wurden - daß diese Geschichte in der Zeitung landet, liegt nicht zuletzt an den prominenten Namen wie Ligresti (einem der größten italienischen Bauunternehmer und Pleitiers) , Benetton (Textilunternehmer, Autobahnbesitzer), Marcegaglia (Präsidentin des italienischen Unternehmerverbandes).

So einmal im Monat haben wir auf Sardinien irgendein Konsortium, ein arabisches Kleinstemirat, Walt-Disney, Sheraton-Group, ein Investmentfond aus Übersee oder sonstwen, der mit Hochglanzbroschüren bestückt und Pressemitteilungen zur Hand das nächste Wunderprojekt in Kubikmetergröße im 6-stelligen Bereich vorstellt.Die Sarden sagen: "un film giá visto" und grinsen ("einen Film den wir schon gesehen haben").

Die Sarden wehren sich seit Jahrzehnten und das machen sie sogar sehr erfolgreich. Dabei ist es ihnen auch völlig egal wie prominent ihr Gegenspieler auch sein mag. Ich erinnere auch daran, daß ein Hirte mit Grundschulabschluß beim obersten Verwaltungsgericht gegen Berlusconis Baupläne beim obersten Verwaltungsgericht gewonnen hat, da seine Durchfahrtsrechte berührt gewesen wären und die Schafe nicht mehr hätten weiden können.

Auf Friedensmission.

Marco
 
Leider wehren sich nicht alle, offensichtlich eher nur dickköpfige Bauern, wenn sie direkt betroffen sind u. einen kleinen Schuß Michael-Kohlhas-Mentalität im Blut haben. Obwohl die Region Sardinien (ich glaube als einzige in I.) seit 2005 (Regierung Soru) einen sehr eindeutigen u. strengen PPR (Piano Paesaggistico Regionale), also frei übersetzt: Landschaftsschutzplan, hat, geht das hier vielen am A... vorbei - den Schwarzbautenerbauern, den Behörden u. den Leuten hier im Dorf gleichermaßen. Alle Seiten profitieren ja möglicherweise voneinander.

Ich bin, glaube ich, ganz ohne Überheblichkeit, der einzige hier im Ort, der sich wehrt, wenn einem (in zona agricola) ein illegales Haus vor die Tür gesetzt wird.

Durchgängige Meinung ist: Ist doch besser, wenn die stillgelegten illegalen Bauten vollendet würden! Selbst mein sard. Schwager hat mich kürzlich gerüffelt, ich müsste die sard. Mentalität respektieren u. Ruhe geben ... :p

Auf Kriegspfad!

Günther

P.S.: Hier bietet zur Zeit eine ital. Immo-Fa. aus Budoni auf Hochglanzprospekten stillgelegte Schwarzbauten (bei uns um die Ecke) zum Kauf an. Die Doppelhaushälften (Mietskasernen-Kategorien) werden als Objekte im typisch sardischen Stil angepriesen - für 500.000 €! Aber dieser Wahn wird auch bald enden. Ich habe ein Foto von dieser Gemarkung "Piras", da habe ich Anfang der 80er das erste Picknik mit meiner späteren Frau u. ihrer Familie gemacht - außer Birnbäumen, Prato u. Blick auf das Meer gab es damals dort nichts - jetzt habe ich wieder ein Foto gemacht :D
 
Endlich mal Jemand der "Eier in der Hose hat", Hochachtung meinerseits und Gratulation zum Prozessgewinn.
Meine persönliche Meinung ist, Sardegna soll Sardegna bleiben und nicht umgetauft werden auf den Namen"Malle".:mad:
Es gibt hier genug schöne und natürliche Gegenden und die sollten auch erhalten bleiben,denn dieses zeichnet Sardinien aus.

SARDEGNA IST DER SCHÖNSTE ORT AUF DER WELT :D:D:D

LG
Rainer
 
Jetzt: 11. 1. 2014 schreibt die La Nuova:

Das 5Sterne-Hotel, das die SITAS am Capo Malfatano errichtet hat, wird niemals für Touristen geöffnet werden und riskiert den Abriss.
Das hat der "consiglio di Stato" jetzt entschieden, gegen den kein Einspruch mehr zugelassen wird.
Die Sitas und die Gemeinde Teulada müssen für den "giudizio all` associazione Italia Nostra" die Kosten übernehmen.

Der Fall Tueredda - Malfatano ist definitiv geschlossen.

David hat gewonnen gegen Goliath!!!!!!!
 
Ich habe gerade mal auf Google-Earth versucht das Bauvorhaben unter Einbezug der historischen Bilder rund um Capo Malfatone zu finden, konnte aber in dieser Zeitschiene keine Stelle entdecken, bei der Gebäude entstanden und wieder verschwunden sind.

Hat jemand genauere Angaben zum Standort?
 
Danke Frank.
Anhand der historischen Bilder ist zu erkennen, dass der Komplex zwischen 2009 und 2011 entstanden ist und entgegen der, im Bericht genannten Forderung an keiner Stelle ein Rückbau erfolgte. Es steht immer noch. Etwas irritierend, die Behauptung, nach einer Kurve einen riesigen Gebäudekomplex zu sehen. Auf Street-View ist beinahe nichts davon zu sehen. So übertrieben, wie beschrieben scheint das wohl nicht zu sein.
Trotzdem Hochachtung für Ovidio Marras!
 
Die Rohbauten der Anlage stehen leer , alles verriegelt seit Jahren, da ist kein Mensch mehr , keine Bewirtschaftung zumindest nicht bis Ende 2023 . Verkommt halt ...traurig. Liegt wohl alles in der Hand der Gemeindeverwaltung Teuladas/des Bürgermeisters , bzw. den Händen der Anwälte der Baukolossen , die damals angefangen haben zu bauen...
 
Tuerredda ist seit Jahrzehnten unser Lieblingsstrand im Süden und ich finde, sogar einer der schönsten der ganzen Insel. Wenn so ein Hotelkoloss gebaut wird, wäre der Strand restlos übervölkert. Schon jetzt gibt es eine Beschränkung von 1.500 Personen pro Tag und das ist nicht wenig.
Ich hoffe nur, dass die Erben die gleiche Einstellung haben wie Ovidio Marras und das Land nicht doch noch gewinnbringend an einen Hotelkonzern verkaufen.
@Daniel W. , Satellitenbilder und Bilder von Street View entstehen zu unterschiedlichen Zeiten. Ist auch bei uns so: auf dem Satellitenbild ist unser Haus (gebaut 2012/13) zu sehen, auf Street View sieht man nur die Mauer, wie sie vor dem Hausbau 2012 war.
 
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