"Trails wie der von Sisine zur Cala Ilune sind klassische Hirtensteige und keine Radwege. Aber in Sardinien ist man da noch etwas rückständig, was die Vereinbarkeit von Naturschutz und -genuss mit Tourismus anbelangt." Ich bin nicht mit dieser Meinung "Aber" einverstanden, das klappt nicht mit der aktuellen Erfahrung auf Sardinien und in den deutschsprachigen Alpen:
1. In der Tat, ist in Deutschland das sogenannte Bikebergsteigen geboren
http://bikebergsteigen.org/ : man fährt mit dem Bike bergab, sehr langsam (mit dem tecnischen Terrain langsamer als zu Fuß!) mit VOLLEM Respekt für die Wanderer zu Fuß. Ich sage dies, nicht weil wir diese Weise kopiert haben, sondern um zu erklären, dass mit dem Bike man sehr technische Trails fährt. Das BBS kann man auch sehr gut auf dem Supramonte treiben.
2. Zum Glück gibt es nicht auf Sardinien die Konflikte zwischen Fußwanderern und Bikern, die ihr in Deutschland, Österreich usw zitiert habt, weil das Gebiet ist einfach so wenig entwickelt. Ich empfehle immer z.B. nicht zur Cala Goloritzè mit dem Bike im Sommer abzufahren.
3. Erschient jetzt der deutsche Bikeguide Sardinien des Verlags Rother (ist auch des Verlags Rother der am beliebtesten Wanderführer für Sardinien)
http://www.bike-guide-sardinien.de/, mit Trails z.B. Genna Silana-Gorroppu: toll sowohl mit dem Bike als auch zu Fuß. Wir sprechen ja über naturbelassene Hirtenpfade.
4. Der Trail zur Cala Sisine von Su Irove Longu wurde von der Gemeinde Bauneis für das Rally Sardinia Bike gesponsert...
"Auf dem oberen Teil des Sisine-Ilune-Trails sind mir sogar schon johlende Horden auf Quads begegnet." Dass ist verboten, von der gleichen Gemeinde Bauneis, siehe
http://www.comunedibaunei.it/docs/atti/734/ordinanza009-2012.pdf Persönlich finde ich es gut, dass die Quads und Motorräder auf diesen "Pfade" nicht fahren dürfen. Hingegen die Schotterpisten z.B. von Golgo zur Cala Sisine sind ideal für die Quads (die letzten 4 km muss man immer zu Fuß gehen).
Im Gegensatz, nut mit der Entwicklung des Outdoor-Tourismus (Wanderungen, Biketouren, Klettern,...) beginnt man mit der Wartung der Hirtenpfade und Schotterpisten, die sonst häufig aufgelassen und überwuchert bleiben....3 Beispiele:-
1. dem Autor des Rother Wanderführer hab ich einige neuen Fußwanderungen empfohlen, die wir zum ersten Mal fürs Bike sauber gemacht hatten, z.B. Tour 29 vom Wegpunkt 10 Ostello Bellavista kann man auf einem Hirtenpfad zu Wegpunkt 2 Genna Intermontes aufsteigen.
2. Für die Bikes hat die Gemeinde Armungias eine uralte Maultierpfade sauber gemacht
3. Der Köhler/Hirtenpfad, der von Irbidossoli zur Porto Quau an der linken Seite des Bacus Maiore bergab läuft, war komplet überwuchert. Wie haben ihn für den Bikes sauber gemacht, und auch einen Rückfahrt-im-Schlauchboot-Service entwickelt. Dieser Service wäre auch interessant für Wanderer zu Fuß.
Diese Iniziativen stellen ja die Vereinbarkeit von Naturschutz und -genuss mit Tourismus dar, meiner Meinung nach. Auch mit einem ökonomischen Nutzen für die lokalen Einwohner
ciao Peter