Vendesi ... Vendesi... Vendesi

bootsmax

Sehr aktives Mitglied
Wir sind gerade zurück nach 3 Wochen. Täuscht mich mein Eindruck, dass
die Zahl der Verkaufsschilder an Häusern nochmal stark zugenommen hat ?
Gibt es Anhaltspunkte, aus welchen Gründen das so ist ? Müssen die alle, oder
will ein Teil seine Immobilie losschlagen, bevor der Preisverfall wie in Griechenland
od. Spanien einsetzt ?
 
bootsmax,

Dein Eindruck täuscht nicht. Ich vermute, dass es sich in den meisten Fällen um Ferienimmobilien (oft im Besitz von Festlandsitalienern) handelt. Der Leerstand, auch in der Hochsaison, ist enorm, kein Wunder bei der Bauwut der letzten Jahre. Und immer noch wird ohne Sinn und Verstand weiter gebaut, oft illegal, obwohl für Wohnungen/Häuser für Touristen kein Bedarf mehr ist.
Wir haben jetzt, Mitte Juni, übrigens noch kaum Touristen, u. viele Restaurants haben geschlossen!
 
Lieber Günther,
dazu kommt,daß die Steuer für die Zweithäuser gestiegen ist und viele sich von den geerbten Häusern nun trennen.
Bisher habe sie die Besitzer nicht gross belastet.

endlich sonnige Grüsse aus dem Westen

Bea2
 
Seit ein paar Jahren wundere ich mich wieviel an der Costa Rei in Richtung Villasimius gebaut wird. Selbst wenn man im August daran vorbeifährt sehen die Häuser nicht bewohnt aus und es stehen nur ganz wenige Autos auf den Parkplätzen davor. So etwas kann nicht gutgehen.
 
Von Costa Rei in Richtung Villasimius... ja, vor allem die vielen neuen Siedlungen mit identischen oder ähnlichen Steinhäusern. Wie geordnete Reihen von Soldaten stehen sie alle da, und sind zudem teuer, vor allem in Küstennähe. Wie bei Cala Sinzias wo alle Häuser in der neuen Siedlung hellgrau und noch ohne grün sind. Genauso einige Meter weiter von der Küste bei San Pietro, die grauen Steinhäuser am Hang. Es gibt zwar ein paar nett angelegte Siedlungen mit mehr Grund zwischen den Häusern, aber die sind ja nochmal so teuer. Bei den Preisen ist die Bauwut kein Wunder, aber wie können sich überteuerte Preise halten, wenn tatsächlich wenig verkauft wird?
 
Na und dann die Anlage in Marina di Gairo,nah Barisardo,mit ihren futuristischen, eierförmigen Häusern,die nie in Betrieb genommen wurde.

Letzte Woche kam im italienische Radio ein Beitrag,daß man doch sehen müsste,die Fähren besser auszulasten,von Juni - September,
um zu einer besseren Preispolitik zu gelangen.Bessere Auslastung der Hotels etc.,dann würde im August nicht alles so teuer sein.
Meine Meinung;solange Italien nicht von der starren Urlaubsregelung abrückt,die meiner Meinung nach, auch die gesamte Wirtschaft jedes Jahr für
2 Monate lämt,ändert sich gar nichts.Versuch mal im August z.B Stoff für Kissen zu bestellen,daß geht vor dem 15.09 gar nicht.
Ich weiss das auch auch den Gerbereien in der Toscana,die Chemie fängt Ende Juli an zu putzen,im Büro sind sie noch anwesend,
dann kommt August,alles zu!Anfang September,fangen die in der Chemie,wieder an,das Büro ist ab dem 10.9 wieder besetzt.
Jedes Jahr müssen wir unsere deutschen Kunden darauf hinweisen,bis spätestens Ende Juni,die letzten Bestellungen zu machen,
die vor Ferragosto noch geliefert werden müssen.

Bea2
 
"...die vielen neuen Siedlungen mit identischen oder ähnlichen Steinhäusern. Wie geordnete Reihen von Soldaten stehen sie alle da,..:" => Legoland

Na mal ernsthaft. Schön ist was anderes. Wenn ich aber sehe, das auch "schöne" Häuser leerstehen, dann denke ich das irgendwann mal jemand aufwachen muss.
Die Preisschraube ständig nach oben zu drehen wir auf dauer der Insel das Genick brechen. Gut, untergehen wird Sardinien nicht - ist ja zum Glück kein Schiff.
Die Folge wird also - zwangsläufig - sein, das die Preise sinken. Kurzfristig bei denen die verstehen was los ist. Das werden die "Kriesengewinner" sein.
Langfristig bei denen die es nicht kapieren. Die sind aber auch die, bei denen vier unterschiedliche Teller auf dem Tisch der Ferienwohnung stehen, mit vier ebenso unterschiedlichen Gabeln und Messern. Der Wein wird dann aus Wassergläsern getrunken, geht doch genauso gut. Fragt man dann (frecherweise) wo denn der Meerblick ist, der das Haus 30% teurer macht, dann wird einem eine kleine Ecke auf der Terrasse gezeigt von der aus man - wenn man sich auf die Zehenspitzen stellt - was blaues zu sehen ist.
Und abends in der Bar muss man sich anhören das das Apartment die halbe Saison (also fast 6 Wochen lang...) leer ist und der Vermieter im nächsten Jahr deshalb wohl die Preise anheben muss.
Ach ja, Satellitenfernsehen braucht man (der deutsche) ja auch nicht, wieso auch, die italienischen Sender funktionieren doch prima....

Nein, ich will ncht alle über einen Kamm scheren. Einige haben verstanden was gerade abgeht.
Die "Finanzkrise" - wer erinnert sich noch daran das diese als BANKENKRISE angefangen hat? - ist auch hier angekommen - klar.
DAS ist übrigens mal ein super Beispiel für PERFEKTES (perfides?) Marketing! Ich bin mir sicher, das die Bankenlobby dafür gesorgt hat, das der Begriff "Bankenkrise" aus den Medien verschwindet...
Die Fährlinien haben auch verstanden was sie mit ihren Preisen angerichtet haben - sie schicken jetzt kleinere Schiffe.
Ach ja - und sie wollen der Insel helfen - mit SUUUUPER Sonderangeboten. Blöd nur, das der (deutsche) Gast seinen Urlaub im Juni schon seit zwei bis drei Monaten gebucht hat...

Ich habe letzt Woche mit einem Campingplatzbetreiber gesprochen . Er ist der Meinung, jeder der intelligent ist verläßt die Insel so schnell wie möglich, weil hier nichts mehr zu retten ist.
Gut, intelligent bin ich also offensichtlich nicht.

Ein anderer meinte, das Geld würde auf Sardinien auf der Straße liegen, man ist hier nur zu faul sich zu bücken.
Ich krieche schon auf allen vieren (nicht wirklich), reich bin ich aber trotzdem noch nicht...

Ja, wir stecken in der Krise, selbstgemacht oder nicht. Jede Krise ist aber auch eine Chance für neues!
In diesem Sinne dürft ihr gespannt sein was von uns - Orientale Sarda - noch kommen wird.

Wir sind aber nicht alles. Ich habe viele neue Interessante Ideen gehört und gelesen. Ich hoffe, das einige davon auch umgesetzt werden.(Wie war das jetzt mit der Currywurst in Cagliari?)

WIR und ganz Sardnien haben eine Chance, denn die Insel WIRD nicht untergehen!

Also Kopf hoch und anpacken!

Ich wünsche allen eine gute Saison und den Gästen einen unvergesslichen (Sardinien)urlaub,

Ciao,
Thorsten
 
Das Desaster mit Preisverfall und überall leerstehende Häuser und Appartments hat auch 2 Seiten!
Die bisherigen Fantasie Preise ändern sich obligatorisch auf eine zumutbare Größenordnung.
Baukosten von 1.100,-€ bis 1.900,-€ je qm Wohnfläche sind übliche Gestehungskosten der letzten 5 Jahre.
Wenn dann die zu verkaufenden Häuser mit Faktor 10 zum Verkauf anstehen, dann ist das eine spekulative Preisfindung,
die sicherlich bald ein Ende hat.

Die weniger schöne Seite sind die Machenschaften der Gomorra.
Es wurde über Jahre mit dem Bauen von Immobilien Geld gewaschen. Handwerker und Baufirmen wurden teils bis zu 80%
mit undeklariertem Schwarzgeld bezahlt. Der Rest per Rechnung und IVA.
So hat man in den Büchern einen legalen Immobilienbesitz anstatt Schwarzgeld aus dunklen Kanälen.
Die klassische Art Geld zu waschen, nur schadet es den vielen Hausbesitzern, die gerne ihre Immobilie verkaufen möchten.

In Corsika ist das noch extremer gehandhabt worden, aber vor ca 1,5 Jahren ist alles aufgeflogen!

Hier in Italien sind Verflechtungen bis in höchste Kreise und wenig Risiko des"Auffliegens", wie so vieles hier.
Solange Laienpolitiker wie Grillo nur erstmal Zeichen setzen ohne Chance auf Realisation wird sich in Italien wenig ändern.
Politiker sind hier zu 90% korrupte Blutsauger.

claro
 
Mit den Preisen kann es komplexer sein, und sie müssen nicht zwangsläufig sinken. Der Preis kann ja auch gleich bleiben wenn eine Währung an Kaufkraft verliert (Inflation), wodurch das Objekt so an Wert verliert.

Obwohl ich an die Stabilität der Preise zumindest zweifele, ging es für uns persönlich um den Wunsch und Möglichkeit auf dieser Insel mehr Zeit zu verbringen. Aber auch um manche Ersparnisse in einer Währung mit unbekannter Zukunft in etwas Anderes zu transformieren das einen Wert behält, auch wenn der Preis sinken mag. Ob man es später als Investition betrachten kann wissen wir nicht. Es ist jedoch eine Investition in unserer Zukunft, und übertrieben haben wir nicht weil wir keine Touristensiedlung wählten.
 
Gomorra hin oder her, was bringt mir eine (legale) Immobilie, die - weil zu teuer - nicht vermietet wird? Auch Schwarzgeld kann man fehlinvestieren.
Insofern müsste es ja auch im Sinne der Mafia sein, das die Fährpreise wieder in normale Regionen gehen.
Wo das Geld herkommt - ehrlich - ist mir ......egal. Baut jemand hier eine Immobilie und VERMIETET sie, so bringt er Gäste auf die Insel.
DAS ist gut für die Einheimischen.
Was die Inflation und die flucht des Spargroschens in Immobilien angeht - na ihr seid ja auch nicht diejenigen die Legoland bauen.
Klar, ihr sucht etwas was schon fertig ist. Wer aber dann in eine "getarnte" Bettenburg zieht, ist dovh selber Schuld.
Ich möchte nicht mein Auto in unserer Einfahrt parken und dann feststellen, das es garnicht UNSERE Einfahrt ist, sondern die des Nachbarn.
Mehr Zeit auf dieser wunderschönen Insel verbringen - DAS ist legitim! Das wollen wir alle irgendwo. Aberdoch eben nicht in diesen Kunstsiedlungen.
Dafür sucht man sich dann doch etwas wirklich schönes - so man es denn bezahlen kann - oder nicht?
Nur - vermietet wird diese Immobilie dann - in der Regel - auch nicht mehr. Was ja auch völlig ok ist.
Zu einer Veränderung wird das wenig beitragen, die Verknappung der Rescourcen ist wohl kaum spürbar ;)
Euch - tumi und vielen anderen gleichgesinnten - wird niemand einen Vorwurf machen. Ihr erntet eher sehnsüchtige Blicke.

Ciao,
Thorsten
 
tumi,

so habe ich das auch gesehen. Was soll ich mit Geld auf der Bank, wenn es keine praktisch Rendite mehr abwirft?
"Besitz ist alles, Geld ist nichts", hat mal jemand gesagt.
 
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