Ruhestand in Sardinien?

Sbodeschuh

Sehr aktives Mitglied
Hallo!
Seit Jahren verbringe ich meinen Jahresurlaub in Sardinien und liebe diese Insel. Immer wenn ich bei der jährlichen Anreise morgens auf der Fähre Sardinien in der Morgensonne entdecke, habe ich das Gefühl "nach Hause" zu kommen.
Immer mehr macht sich in mir der Gedanke breit, nach meiner Pensionierung (2018) dorthin auszuwandern bzw. die meiste Zeit des Jahres dort zu verbringen.
Ich bin Rektorin einer Grundschule in Bayern und würde auch im Ruhestand gerne noch ein wenig Deutsch- oder Musikunterricht geben. Muss aber nicht unbedingt sein. Italienisch lerne ich auch schon seit 2 Jahren und bin schon recht fit.
Besonders angetan hat es mir die mittlere Ostküste. Spontan verliebt hab ich mich in das Städtchen Lanusei.
Wie realistisch ist die Aussicht eine bezahlbare kleine Wohnung (2 Zimmer, Dachterrasse, Balkon oder ähnliches) auf Dauer zu finden? Mein Haus in Deutschland möchte ich zumindest am Anfang noch nicht aufgeben, um in Sardinien eines zu kaufen.
Wie realistisch ist der Wunsch, bei der ortsansässigen Bevölkerung Anschluss zu finden? Ich möchte gerne mit den unglaublich herzlichen sardischen Menschen Kontakt bekommen.
Wäre es hilfreich, in den nächsten Jahren im Urlaub schon einmal ein wenig die Fühler auszustrecken, herumzufragen, Kontakte zu knüpfen?
Gibt es Anlaufstellen für Leute mit Wünschen wie ich sie habe?
Hat jemand Erfahrung mit diesem Anliegen - oder soll ich meinen Traum lieber begraben?
Schon einmal vielen Dank für eventuelle Antworten!
Liebe Grüße an alle Leser!
 
Hallo Sbodeschuh,

ich glaub generell ist es kein Traum der nicht erfüllt werden kann!Haus würd ich in D nicht verkaufen,lieber erstmal vermieten.
Mit den einheimischen in Kontakt kommen geht auch ziemlich schnell.Wohnung kann ich nicht helfen,da ich Lanusei nicht wirklich kenne aber hört sich dörflich an also wäre eine Miete ohne Nebenkosten bei 350-400e monatlich drin.
Urlaub ist immer etwas anderes,das Gefühl,was sie beschreiben hatte ich die ersten 3-4 Jahre auch nachdem ich aus D zurück kam,das hört aber irgendwann auf.Realistisch gesehen brauchen sie einiges an Mut,Ausdauer und langen Atem um hier zu leben.Die Uhr dreht etwas langsamer und alles andere auch.
Die Insel ist super,Wetter im Winter wesentlich milder von daher erträglicher als in D.
Generell dürfte es mit einer ganz guten Rente kein Problem sein und mit Deutsch könnte evtl. auch nebenbei was zu Übersetzungen zu verdienen sein.
Viel Spaß beim weiter träumen!

PS:Wenn das wirklich konkret werden sollte wären Kontakte nicht schlecht!
 
Hallo "WiedarfmanDichanreden"

Von hinten nach vorn:
Es gibt bereits einige Forianer, die das durchexerziert haben - u.a. wir vor 6 Jahren. Manche sind ganzjährig hier klebengeblieben, manche, wie wir, sind zu Teilzeitsarden mutiert. Wir verbringen - wenn's schon Winter geben muss, dann richtig - die kalte Jahreszeit meist in Österreich, andere wieder ziehen es vor, die heissen Monate im kühleren (?) Norden zu verbringen. Wie Du siehst, kein Grund, Deinen Traum zu begraben.
Ob es offizielle Anlaufstellen gibt, weiß ich nicht. Aber ich denke, von den erfahrenen "Neosarden" kannst Du schon Hilfe bekommen, zumindest in Form von Tipps und Ratschlägen.
Ob Du mit den Original-Sarden Kontakt kriegst und akzeptiert wirst, hängt überwiegend von Dir selbst ab. Italienisch so gut zu können, dass es für den Alltag und leichte Konversation ausreicht, ist schon mal sehr hilfreich. Die nichttouristischen Einheimischen sind manchmal anfangs etwas reserviert, und Du wirst nie eine Sardin werden, sondern immer die "Zug'reiste" bleiben, was aber nicht heißt, dass man Dich nicht akzeptiert. Was man hier nicht wirklich mag, ist Anbiederei, andererseits ist auch Deinerseits etwas Augenmaß in Bezug auf Vertrauensseligkeit sinnvoll.
Je früher Du anfängst, Dich umzusehen und -hören, umso besser werden Deine Aussichten, Deinen Traum zu realisieren. Auch was eine Miet- oder Eigentumswohnung nach Deiner Vorstellung angeht. Je mehr Leute Du in Deinem "Zielgebiet" schon kennst, umso mehr erfährst Du, was zu haben ist. In Sardinien ist die Mundpropaganda immer noch die beste Informationsquelle. Wenn Du dann so weit bist, Nägel mit Köpfen zu machen, lass Dich wieder von Erfahrenen beraten - es gibt einige Hürden und Fallstricke, man muss ja nicht jede (schlechte) Erfahrung selber machen.
Verliebt in Lanusei? Dann bedenke auch, dass das ein ziemlich unebenes Dörfchen ist, bergrauf, bergrunter, ob Dir das nicht mühsam wird, wenn Du erst 2018 anfängst? Wie schaut's dann 2028 aus? Da sind die Steigungen dann um 10 Jahre steiler ...
Außerdem gilt Lanusei als der kälteste Ort Sardiniens: mag im Juli/August ganz angenehm sein, aber den Rest des Jahres? Frühjahr und Herbst, wenn's so um die 10-15° hat? Dann hat's in Lanusei ziemlich sicher unter 10° ... Vielleicht solltest Du, auch wenn's nur für ein paar Tage ist, Dein Zielgebiet mal zu einer anderen Jahreszeit als zu den Schulferien besuchen?

Auf jeden Fall fröhliches Planen, die Vorfreude ist .... fast so schön wie auf Sardinien zu leben !

peko
 
Herzlich willkommen bei die Bekloppten!
Mit deiner Idee, Vorstellung, Wahnwitz triffst du hier auf jede Menge Verstandverlorene, mich eingeschlossen.

JA deine Vorstellung kann Wirklichkeit werden und wenn du nichts uebers Bein brichst und dich unter anderem hier schlau machst, siehe Leben und Arbeiten in Sardinien Unterforum, die die Muehe machst viel zu lesen, stellenweise dumme Fragen stellst, die es nicht gibt, kannste in fuenf Jahren unten sein. Und in der Ecke Lanusei gibts bestimmt was bezahlbares, welches deinen Vorstellungen gerecht wird.

Wer den Kontakt sucht wird ihn auch finden und Ruck zuck bisste die Tedesca die das alte Casa von Giorgino gekauft hat.
 
Hallo,

Nur nicht den Traum gleich aufgeben! Es kommt ein bisschen auf die Kraft deines Durchsetzungsvermögens an. Im Prinzip braucht Sardinien genau das, was du geben kannst: Unterricht in einer Fremdsprache und die Vorbereitung von Kindern auf ein Berufsleben ausserhalb von deren Vorstellungsvermögen. Und wenn du nicht lehren MUSST, sondern MÖCHTEST, wäre das ideal. (ALter spielt die geringste Rolle, meine Schulkameradin, 85 Jahre, hat heute noch Nachhilfeschüler. Und hat schon deren Eltern unterrichtet.)
Nur: Sardinien tickt etwas anders als Deutschland. Falls deine Pläne weiter gedeihen, kontakte mich unter "Unterhaltung", dann gehe ich mehr in die Einzelheiten.

Meine sardische Freundin, auch Lehrerin, unterrichtete einen 7-jährigen Chinesenjungen in italienisch. Heute, mit 14, arbeitet er schon alleine im Laden. Der Bedarf an Sprachen ist überall da. Es wissen nur noch nicht alle.Man könnte auch sagen, sie wollen es nicht wissen, da ihnen ihre Insel genügt.

LG Ju, die das Gefühl beim morgentlichen Ankommen im sardischen Hafen genau kennt.
 
Also mit einer Rente im Petto steht dem doch nichts im Wege. Man muss sich keine Gedanken um Job und was so dazugehoert machen, kann es also geniessen. Entsprechend entspannt ist man dann womoeglich, Kontakte knuepfen ist nicht immer einfach, doch wer ein sonniges, freundliches und vor allem aufgeschlossenes Gemuet hat, duerfte selbst in Lanusei gut ankommen, die Zeit bringt dann den Rest ;) Ich finde die Idee grossartig, bin mir auch sicher, dass es bezahlbare Wohnungen oder sogar kleine Haeuschen gibt. Ob wirklich Bedarf an Deutsch-Unterricht und/oder Musikunterricht herrscht, entzieht sich meiner Kenntnis, ich lebe in Cagliari und selbst fuer diese Stadt vermag ich das nicht sagen zu koennen. Aber DAS ergibt sich dann wieder aus den Kontakten. Und: Warum nicht schon vorher ein wenig die Fuehler ausstrecken? Eine wunderbare Idee, ich wuensche gutes Gelingen beim Unterfangen und viele tolle Traeume in Richtung Insel :)
 
nur Mut! Wenn du das wirklich willst, wirst du das auch meistern. Eine deutsche Bekannte wanderte mit 65 Jahren nach Sardinien aus ( mit geringen italienisch Kenntnissen ), kaufte ein kleines Stazzu und siedelte nach ihrer Pensionierung ganz um. Inzwischen ist sie 85J oder älter , mehrfach operiert ( in Sardinien ) und ist keineswegs bereit, diese Insel, die ihr Heimat geworden ist, wieder zu verlassen. Vorsichtshalber hat sie auch bereits ihr Grab dort gekauft - mit traumhafter Aussicht ;)), damit ihre Kinder niemals auf die Idee kommen, sie nach D zurückzuholen. Ein Extrembeispiel ? Ja !
Eine totale Abnabelung aus D hast du ja wohl nicht vor und würde ich dir auch nicht bedenkenlos empfehlen. Einen Lebensabschnitt, eine 2. Lebenswelt - warum nicht?
 
Träume umsetzen

Hier meine Sardiniengeschichte:

1989 Februar Bern

Der Mann sieht vor dem Haus eines Kollegen ein Auto stehen mit einem SS Nummernschild. Das Auto muss baldmöglichst nach Sardinien zurückgebracht werden, da es in der Schweiz nicht eingelöst werden kann. Der Mann beschliesst den Kollegen zu begleiten.
Also drei Tage unbekanntes Sardinien.
Sonntagmorgen vor der Retourfahrt der Fähre in Porto Torres. "Ich zeige dir noch ein hübsches Städtchen, es wird dir gefallen"
Dem Mann gefällt es.
Oben in einer Bar des Centro storicos von Castelsardo stellt der mann die Frage, ob da auch Häuser zu verkaufen seien. "Certamente" Die Belegschaft der Bar macht einen Umzug durchs Städtchen zwecks Besichtigung der zum Verkauf stehenden Objekte. Fenster öffnen sich: Was ist los? Kaufen?Ich verkaufe auch! Stimme aus dem Hausinnern: Nein!
Der Mann ist überwältigt von einer Wohnung: Genau die!
Der Hausbesitzer wird kontaktiert, hin und her geredet, über den Preis und so...Der Mann muss das jetzt mit der Frau zu Hause besprechen.
Gesagt getan
Die Frau findet die Idee behämmert. Von Sardinien "weiss" sie, dass es eine Insel ist im Mittelmeer und dass es dort Banditen hat und teuer ist es auch.
...zudem macht sie Ferien gerne mit ÖV (wegen Umweltschutz) und findet Ferienhausbesitz eh unkorrekt.
Der Hausbesitzer macht das Angebot, dass die Frau mit den drei kleinen Kinder und dem Mann Ferien verbringen können in dieser Wohnung auf Sardinien - unverbindlich.

Die Frau willigt etwas missmutig ein.

5 Wochen später

ca eine Stunde vor Hafeneinfahrt in Porto Torres, ein Regenbogen über der Küste. Die Frau findet das schön...

...und Castelsardo, die Herzlichkeit der Nachbaren, die Hilfsbereitschaft...
....und auch die Wohnung mit der Sicht aufs Meer...

10 Tage später wird der Vorvertrag gemacht

12 Wochen die Verschreibung, mit etwas "schulitalienisch", ohne Übersetzung (berechtigtes Kopfschütteln)


Nun verbringen wir seit bald 25 Jahren unsere 2-4 Wochen Ferien hier in unserem lieben Castelsardo und träumen davon einmal von Frühling bis Herbst da zu sein...vielleicht 2018?... wenn auch ich pensioniert sein werde...


Verena
 
hallo,
ich verbringe seit über 20 jahren meinen urlaub hier auf sardinien, und kenne das gefühl sehr gut. ich würde aber bevor du deinen traum war werden läßt die insel mal zu jeder jahreszeit besuchen um auch mal die stürmische und kalte zeit zu erleben.auch auf sardinien kann es sehr ungemütlich werden. bitte die ärtzliche versorgung nicht außer acht lassen, nicht das es hier keine ärzte gibt, aber jeder der hier schon mal krank war oder im krankenhaus lag weiß von was ich spreche.
auch ich habe vor meinen ruhestand zum teil hier auf der insel zu verbringen, nur sind bei mir die gegebenheiten etwas anderes da ich schon eine haus hier habe. auch würde ich nicht alle zelte in deutschland abbrechen, bleib lieber mal ein oder zwei jahre irgendwo hier auf der insel zur miete(du merkst so recht schnell was dir alles fehlt) und behalte dein haus in deutschland. günstige wohnungen bekommst du auch auf der insel, fühler austrecken und kontakte knüpfen wie du selber schreibst schadet nie.;)

viel spass beim planen.
gruß
lorenz
 
@ Hallo Sardinista

kaufte ein kleines Stazzu und siedelte nach ihrer Pensionierung ganz um. Inzwischen ist sie 85J oder älter , mehrfach operiert
(Warum geht das zitieren bei mir nicht ? )

Meinst du die nette bewundernswerte ältere Dame ......(Frau .) aus Giuncana/Viddalba?

Gruß Astrid
 
Wenn es dein Traum ist, dann mach es.
Ich wohne seid einem Jahr jetzt hier und kann einiges erzählen. Wir sind noch nicht pensioniert, auch das geht.
Wenn man es wirklich will, steckt man auch manche Dinge weg die nicht so angenehm sind.
Wir wohnen auch an der Ostküste, zwar ein Stück höher.
Du kannst mir gerne unter Unterhaltung schreiben, wenn du magst.

Liebe Grüße Kerstin
 
Ich bin absolut überwältigt von den zahlreichen Antworten in so kurzer Zeit - und von allen, die mir Mut machen!
Lanusei der kälteste Ort auf Sardinien? Das hätte ich nie gedacht, aber ich bin überhaupt nicht fixiert auf dieses Städtchen. Ich weiß nur, dass ich die Ostküste bevorzugen würde - keine Ahnung warum, vielleicht, weil ich sie besser kenne. An der Westküste kenne ich eigentlich nur Vignola und Castelsardo aber in der nächsten Zeit werde ich mal Bosa ansteuern.
Klar, mit einer guten Beamtenpension im Rücken und einem Haus in Deutschland ist die finanzielle Seite nicht so mein Problem - eher die abschreckenden Äußerungen einiger meiner Bekannten, die sich in die Toscana abgesetzt haben, jetzt desillusioniert zurückgekehrt sind, weil sie nie heimisch geworden sind.
Ich lebe auch hier in Deutschland seit Jahren allein und liebe diesen Zustand. Allerdings brauche ich gute Bekannte und soziale Kontakte, dann macht mir das Alleinsein aber so gar nichts aus - im Gegenteil. Und Sturm und Kälte hab ich in Bayern von Oktober bis April, das macht mir am meisten zu schaffen. Minus 25 Grad sind absolut nicht meins - und wenn dann noch der Frühling - wie dieses Jahr - und der Sommer - da kann man ja zur Zeit nicht jammern - verregnet sind, bekomme ich Zustände. Zwei, drei, vier Monate Regen und Kälte ok! Aber mehr nicht!
Ein bisschen blümerant ist mir vor allen offiziellen Schritten. Wie funktionieren Mietverträge im Ausland oder gar Käufe einer Immobilie? Krankenversicherung? Klar, bei vorhersehbaren Sachen setzt man sich in den Flieger und ist in 2 Stunden in Deutschland beim Arzt. Ich erfreue mich zwar einer bisher ausgezeichneten Gesundheit und brauch eigentlich auch hier kaum einen Arzt - aber das sind so die Gegenargumente, die ich zu hören bekomme, wenn ich meinem Bekanntenkreis von meinen Träumen erzähle!
Trotzdem werde ich meinen Plan weiter verfolgen und freue mich über jeden post, der meine Entscheidung in die ein oder andere Richtung realistischer werden lässt!
Tanti saluti
Sonja
 
das sind so die Gegenargumente, die ich zu hören bekomme, wenn ich meinem Bekanntenkreis von meinen Träumen erzähle!

Falscher Bekanntenkreis?!
So reagieren normalerweise Leute, die keine eigenen Träume haben, oder denen der Mut fehlt, sie zu realisieren! Gar Neid oder Missgunst wollen wir ja nicht gleich unterstellen ...

Zwei, drei, vier Monate Regen und Kälte ok! Aber mehr nicht!

darum das Doppelleben: ein vier-Monate-Leben mit Winter und Kälte, und den Rest des Jahres lebst Du mitten in einer Ansichtskarte, die andere von ihrem Urlaub verschicken.

Ein bisschen blümerant ist mir vor allen offiziellen Schritten.

Jetzt finde erst mal "Deinen" Platz, schau Dich ein wenig um, lerne dort Leute kennen! Wenn's dann so weit ist, dass offizielle Schritte anstehen - hier im Forum und von Deinen (noch kennenzulernenden) neuen Bekannten und Freunden kriegst Du die Hilfe, die Du brauchst. Übrigens, Lanusei hat sogar ein eigenes Spital, und die dort werkelnden Schamanen waren auch auf einer richtigen Schamanenschule...

LG
peko

PS, nur damit Du Dich nicht verirrst: Vignola und Castelsardo liegen irgendwie ein bissi an der Nordküste, eins mehr rechts, das andere mehr links, aber beide oben....
 
Hatte doch geschrieben das, wenn man sich hier Niederlassen will bekloppt ist, so sehen einen die Anderen.
Wir hier unten, also die die dauerhaft hier sind oder auch nur jede Minute ihrer Freizeit, haben uns stellenweise auch sowas anhoeren mussen oder auch nicht. Mut hat mir immer eine ganz liebe Freundin gemacht welche schon ein paar Jahre frueher in die Toskana ausgewandert ist, allerdings nicht in den Westen sondern Osten. Die gehoert heute zum Dorf und ist nicht wegzudenken, genauso wie einige hier auf Sardinien.
Keine Angst vor Vereinsammung, wenn du offen fuer die Menschen bist. Die Sarden sind zurueckhaltend aber auch neugierig und wenn sie merken das du nicht nur so ein reicher Deutscher bist oder gar Milanese, die Muehe gibst sie zu verstehen und dich zu verstaendigen, kommt Hand bei Hand.
Ich wiederhole es nochmal da du ja evtl. etwas Schrecken vor den Bohoerdenablaeufen hast, lese einfach in Ruhe hier im Forum, z.b. Hauskauf in der Ogliastra. Eine Beschreibung und Erfahrungen von mir und anderen, werden dir den Schrecken nehmen. Du hast ein Haus in Deutschland, was grossartig anderes ist es hier auch nicht, nur die Sprache ist anders.
Reise ein wenig herum und lasse dein Herz sprechen wo du heimisch werden willst. Es gibt auch Objekte unter 20t zum selber Hand anlegen oder einzugsfertig fuer um die 60t, es muss ja nicht immer Meerblick sein.
 
PS, nur damit Du Dich nicht verirrst: Vignola und Castelsardo liegen irgendwie ein bissi an der Nordküste, eins mehr rechts, das andere mehr links, aber beide oben....

Na ja, die Nordküste ist nach meinem Gefühl in St. Teresa di Gallura vorbei, danach ist für mich Westküste, aber du weißt, was ich meine!
 
Man kann sich z.B. auch erstmal ein ganz kleines Ziel setzen: z.B. 1 Jahr auf Sardinien leben und dann weitersehen. Hat schon bei manch Einem geklappt und wollte gar nicht wieder zurueck ;) doch der Gedanke, sich diese Tuer einfach mal offen zu halten und das von vorne herein, kann auch einen gewissen Druck von einem nehmen. Noch mehr, wenn man das bei seinem Weggang in Deutschland von Anfang an so kommuniziert, dann braucht man danach nicht mit "eingezogenem Schwanz" zurueckkehren, hoffe das kommt nun nicht zu negativ rueber, so ist es naemlich nicht gemeint. Wer gut mit sich selbst klar kommt, der kann das in einer anderen Heimat auch. Wer ein sonniges, offenes und auch tolerantes Gemuet hat, hat hier mehr als gute Karten.

Der Winter hier sollte dennoch nicht unterschaetzt werden, nass und kalt, oftmals grau in grau und das ueber mehrere Monate haben wir auch, da sollte man eine Beschaeftigung haben, sonst faellt einem die Decke auf den Kopf. Ich bin gebuertige Muenchnerin, ich kenne die bayerischen Winter, daran kommt der Winter hier natuerlich nicht ran. Ob Schwammerl sammeln im Herbst, wilden Spargel direkt nach dem Winter..... es gibt einige tolle Dinge mit denen man den Winter ganz wunderbar rum bekommt.

Miete: Hier meist reine Kaltmieten, Mietvertrag praktisch so wie wir das in Deutschland kennen (Mietvertrag, Kaution etc.). Strom, Warmwasserbereitung und Heizung normalerweise extra, insofern nicht anders vereinbart oder nicht anders moeglich.
Kaufvertrag: Wenn Du der italienischen Sprache nicht ausreichend maechtig bist, benoetigst Du zudem einen Uebersetzer zum notariellen Kaufakt und einen zweisprachigen Zeugen. Ansonsten ebenso sehr sehr aehnlich alles.
 
Hallo Sbodeschuh,
lass dich auch nicht verrückt machen was die sozialen Absicherungen, sprich Krankenversicherung angeht. Das ist auch immer was ich mir
in Deutschland von Bekannten anhören musste. Es gibt gute und negative Seiten, ob in Deutschland oder in Italien.
Ich habe bis jetzt keine negativen Sachen gehört. In Deutschland möchte ich in Zukunft auch nicht alt werden. Ich bin Krankenschwester und ich weiß wo von ich rede.
LG Kerstin
 
Ich lebe seit 2006 fest an der Westküste Sardiniens.
Ich bin ein lebenslustiger ,offener Mensch,neugierig und habe mich komplett integriert.
Bin immer positiv, gebe einen grossen Vorschuss an Vertrauen.
Singe im sardischen Chor in Magomadas,bin Mitglied im Verein des Erhaltes sardischer Traditionen und Kultur.
Bin allerdings mit perfekten Sprachkennnissen angekommen,Das erleichtert die Integration sehr.
Ich bin so integiret,daß Einheimische mich frage,weisst du ein Haus,das ganzjährig zu vermieten ist
oder weisst du wem dieses Haus gehört?
In schlechten Tage von Krankheit in der Familie hat mich das Dorf getragen.
Natürlich fehlen mir die Freunde,bei denen du einfach anfagen kannst zu erzählen,ohne lange zu erklären,warum etwas so ist,
weil sie dich schon seit 30 Jahren kennen.
Im Winter fehlt dir das Sauerkraut mit Kasseler,der Rotkohl mit Ente oder der Grünkohl mit Bregenwurst.
Sonst lässt es sich aushalten,trotz Regen und Sturm.;)

Ich habe mit Sarden noch nie schlechte Erfahrungen gemacht.
Du kannst uns gerne direkt kontaktieren.
Wir wollte hier zwar nie eine deutsche Kolonie eröffnen,
helfen euch aber gerne.
Mein Mann ist 67 und ich 51 Jahre jung

Bea2
 
je laenger ich darueber nachdenke.... desto mehr kommt mir der Gedanke, dass man sich ueberall neu einfinden muss und somit integrieren. Und wenn ich nur innerhalb meiner Stadt eine neue Wohnung beziehe.... so schwierig ist das doch nicht mit dem richtigen good-will, oder? Ich lebe seit nunmehr 10 Jahren in Cagliari, die negativen Vorfaelle kann ich an einer Hand abzaehlen und ich brauche dazu nicht mal mehr alle 5 Finger.... ein freundliches Entgegenkommen, ein Laecheln und schon ist die Welt Dein oder besser gesagt der Sarde.....
 
Abgesehen vom Ruhestand;
wir hatten ein junges Paar aus Berlin bei uns zu Gast,mit ihrer 8 Monate alten Tochter.
Sie waren so überrascht von der Freundlichkeit ,der Menschen hier, Kindern gegenüber .
Sie sagten in Berlin müssen wir uns fast entschuldigen Kinder zu haben.
Ich kenne das auch noch wenn ich mit 4 Kindern in deutschland einkaufen war.
Oft kam die Frage,sind das alles ihre????
Ja ,sagte ich dann und die anderen zwei habe ich zu Hause gelassen
und wenn sie mir n der Fussgängerzone ganz blöd kamen, die Leute,habe ich nur gesagt,diese Kinder werden mal ihre Rente zahlen und ihnen den
Hintern abputzen,wenn sie alt sind.
Hier hingegen, waren die jungen Berliner in der Trattoria und wie immer,wenn dann das Essen für die Erwachsenen kommt fangen sie an zu quengeln,
da hat der Besitzer der Trattoria die kleine mit in die Küche genommen,damit die Eltern ruhig essen konnten,danach ist die kleine weitergewandert zu anderen Gästen....

Bea2
 
Stimmt,
unser Pizzabaecker wollte den kleinen von bekannten auch gleich in den Ofen stecken;-)
Der kleine wollte aber nicht :) Geht aber auch ohne Kinder super hier.
 
Hallo Sbodeschuh,

es freut mich zu lesen, dass ich mit dieser "verrückten" idee nicht alleine bin! Ich war zwar erst drei mal auf der insel aber jedes mal auf neu und immer mehr verliebt in sie. Seit kurzem denke ich auch darüber nach wie es wäre nach der pension (zufällig auch 2018!) die meiste zeit des jahres dort zu verbringen. Die wenigen denen ich darüber erzählt habe halten mich auch für wahnsinnig. Ich lasse mich aber nicht demotivieren und entmutigen! Es ist sicher eine realistische vorstellung und ich werde darauf hinarbeiten. Ich finde dieses forum auch toll und bin dankbar für die lieben und hilfsreichen beiträge. Ich wünsche dir kraft und mut und vielleicht sehen wir uns eines tages irgendwo auf der insel! LG Marianna
 
Ciao Marianna,

und erst mal: HERZLICH WILLKOMMEN im Sardinien-Forum.

Deine Idee ist ganz und gar nicht verrückt und wenn du es wirklich willst, dann versuch' es einfach. Ich würde mir (sicherheitshalber) erst mal die Möglichkeit offen lasssen, nach D zurückkehren zu können. Aber wenn du in Rente bist und diese eine Höhe hat, mit der du auf Sardinien leben kannst, ohne zu arbeiten. Dann sehe ich kein Hindernis. Das Schwierige ist ja nur, wenn Leute nach Sardinien gehen, die noch arbeiten MÜSSEN, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Da kann ich jedem nur abraten. Sprichst du ein wenig Italienisch? Aber das kannst du ja bis 2018 noch perfektionieren.

Fallls du noch Fragen hast, melde dich gerne noch mal hier.

LG und viel Spaß bei deiner weiteren Planung!

Barbara ;)
 
Naja, so pauschal kann man es nicht sagen. Es kann klappen, auch wenn man noch arbeiten muss.
Es muss einen nur klar sein, dass es halt schwieriger ist und man die Nerven braucht. Vor allem wenn man die ganzen Vorteile aus Deutschland kennt
und weiß das man dort sicher gebettet ist.
Klar ist es einfacher wenn man schon Rentner ist.
Aber ich sage immer, wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Wenn man es wirklich will.

LG Kerstin
 
Danke Barbara für deine ermutigende worte! Derzeit ist natürlich alles nur eine grobe vorstellung ohne klare konturen. Vor kurzem habe ich über die verwirklichung großer ziele gelesen. Das ziel ist wie eine ganze pizza :) Diese wird dann in kleine stücke aufgeteilt, welche die kleinen schritte symbolisieren. Im moment bin ich beim ersten stück und meldete mich für einen italienisch-kurs an. Und ich denke, ich werde noch einige fragen haben... herzlichen dank und liebe grüße aus Wien :)
 
Ciao Kerstin,

... Aber ich sage immer, wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Wenn man es wirklich will.

LG Kerstin

das kann ich so leider nicht unterschreiben. So einfach ist es nicht. Ich hatte auch den Willen (und was für einen!) und auch einen bzw. mehrere Wege. Ich wäre direkt auf Sardinien geblieben, hätte es funktioniert. Aber leider lag nicht alles in MEINER Hand. Und wenn du Pech hast und triffst auf Leute, die dir Steine in den Weg legen und dir das Leben zur Hölle machen, dann stellst sich dir irgendwann die Frage, ob es das wirklich wert ist. Und die musste ich mir leider mit "Nein!" beantworten. */include/Traurig/smilie_tra_021.gif Aber das ist halt alles eine ganz persönliche Entscheidung, die jeder nur für sich selbst treffen kann und sollte.


@ Marianna: Wenn du weitere Fragen hast, melde dich gerne noch mal bei uns. Ich halte dir die Daumen für deine Idee!


LG - Barbara ;)
 
da muss ich Barbara recht geben.....Der Wille auch wenn noch so groß ,reicht in Sardinien leider nicht immer aus !
Der Weg kann sehr steinig sein ...ich spreche aus Erfahrung.

Das bedeutet aber nicht das es nicht machbar ist . Es gibt auch sicher einige mit positiven Erfahrungen .
Auch wir planen es bald wieder zu wagen .

Lg Astrid
 
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