Flucht übers Mittelmeer
Rund 137.000 Menschen sind nach UN-Angaben seit Jahresbeginn über das Mittelmeer nach Europa geflohen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sei die Zahl der an den europäischen Küsten eintreffenden Flüchtlinge um 83 Prozent gestiegen, teilte das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) am Mittwoch in Genf mit. 1867 Menschen kamen in diesem Jahr bereits bei der Überfahrt über das Mittelmeer ums Leben, davon allein 1308 im April.
("Die Welt" von heute)

Zunehmend werden gerettete Flüchtlinge auch auf Sardinien untergebracht, u.a. in einem ehemaligen Hotel am Flughafen von Alghero - dagegen protestiert eine "Bürgerinitiative": Dies hätte negative Auswirkungen auf den Tourismus.

So ein Unsinn!

Günther
 
Zuletzt geändert:
Im letzten Herbst waren wir in Südtirol und sind von da aus durch die Bergwelt an den Gardasee gefahren. In einem kleinen abgeschiedenen Dorf kamen wir an einer Flüchtlingsunterkunft vorbei, ersichtlich an den vielen dunkelhäutigen Menschen, die sich auf dem Vorplatz aufhielten. Ich habe mich gefragt, wie herzlich sie wohl aufgenommen wurden von den wenigen Bewohnern und stellte mir vor, dass dort die Ablehnung sehr groß ist und wie soll man Fuß fassen in der neuen Welt, wenn man so in die "Einöde" verfrachtet wurde. Aus den Augen, aus dem Sinn, aus der Verantwortung?
 
Dann diskutiert mal schön , ich genieß lieber meinen 25. Sommer :cool::) in Sardinien , holt das Thema im Winter noch mal hoch , dann hab ich vielleicht Lust mit zu diskutieren , auf "meine gefürchtete Art" :D:p :Deben , ....
 
Dann harren wir mal der Dinge, die dann von Dir kommen und neide Dir derweil Deinen 25. Sardiniensommer. Sag mal, wie alt bist Du denn eigentlich ?!? Ist auch nicht gerade politisch korrekt so eine Frage, also kann ich sie ja hier stellen. :p:D
 
im Mai in meinem Dorf im Norden der Insel : viele Flüchtlinge sind es, die ich wahrnehme bei meiner Ankunft und denke spontan " jaa, hier ist das eben anders - sie werden angenommen ! - bis ich erfahre -
- dass es kurz vorher einen Streik der Bevölkerung gab gegen die Ankunft und Aufnahme der Flüchtlinge und-
- dass sie nach kurzer Zeit verschwunden waren, da nicht Sardinien das Ziel

ihrer Träume

und ich schäme mich - hier wie da!
 
(..)
Oder wissen die auch dass Alghero die schönste Stadt Sardiniens sein soll ?

Heikles Thema , muss das hier sein ?

War die schönste Stadt Sardiniens nicht Bosa? :D
(Ist aber heikel, wenn Yoshi mitliest - stimmt.)
 
Ich finde sehr wohl, dass dieses Thema hierher passt - es ist derzeit eben überall präsent und beeinflusst unser Leben. Und die Flüchtlinge im Meer werden nicht auf den Winter warten wollen ....
Bis vor wenigen Wochen gehörte ich auch zu den Menschen, die zurückhaltend sind mit Stellungnahmen und öffentlicher Meinung - aber ich bin inzwischen zur Überzeugung gekommen: wer schweigt, macht sich mitschuldig!
Fürchterlich, wie die Verantwortung von allen zuständigen Stellen herumgeschoben wird, anstatt etwas zu unternehmen! Und zur Ablehnung: es hängt immer davon ab, wie die Bevölkerung informiert und einbezogen wird. In unserer Nähe (10 km ) gibt es seit Kurzem ein Erstaufnahmelager (Notlager/Zelte) mitten in einer Tourismusgemeinde am See und es läuft sehr positiv mit toller Unterstützung aus der Bevölkerung.
 
Laut einer vor wenigen Tagen gemachten Umfrage in D. waren 60 % der Befragten übrigens der Meinung, dass Deutschland auch viele Flüchtlinge aufnehmen könnte. Es gibt also nicht nur die häßlichen Bilder der Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte.
 
wir sind die meister der gegenseitigen schuldzuweisungen,
nehmt euch ein wenig zeit und googelt mal:flüchtlinge in saudiarabien,
in den ländern wo milch und honig fliesst besteht kein interesse seinesgleichen aufzunehmen,
sie richten es sich mit abschlagzahlungen an die uno.
 
Nachtrag zu Nr. 10:
Die ital. Küstenwache hat mitgeteilt, dass von den genannten 4.000 Flüchtlingen inzwischen 3.000 gerettet werden konnten.
 
image.jpg
Vergleich August 1991 und August 2015 , " heute haben wir nur mehr Angst " , Ch.L.
Damals gab es noch keine ausländerfeindliche LEGA-Partei und keine Forza Italia ( Berlusconi) in Italien/Sardinien !!!!
 
dies ohne Quellenangabe aus Online-Quellen, aber dafür direkt aus dem Leben:
ich kenne einen Freund aus Bosa, der war commandante bei der Küstenwache, hat es vor etwa 10 Jahren geschafft auszusteigen aus psychischen Gründen.... Er befehligte einige Rettungseinsätze bei hoher See im Winter, wenns schon mal so an die sieben Meter hohe Wellen gibt.... und er hat vor 15 Jahren aufwärts den Stress nicht mehr ausgehalten, für Leben oder Tod von Menschen verantwortlich zu sein wegen einem richtigen oder falschen Kommando bei hoher See, das dann für Menschen bei der Rettung von einem schiffbrüchigen Wrack Leben oder Verderben bedeuten kann.
Ist nicht ganz neu, das Thema. Aber wird vielleicht momentan mehr vermarktet, warum auch immer.
 
Ich bewundere jeden, der dort arbeitet! So viel Leid sehen und sich dann vielleicht noch böse Meldungen anhören müssen....
 
....ich hab mir ja schon oft den Mund verbrannt Leute, aber ich kann die Finger nicht stillhalten.
Bei uns im Städtle gibts natürlich auch Asylanten, einige sind Kunden bei uns und es gibt keine Klagen. Auffällig ist, alle haben die modernsten Smartfons und erscheinen auch nicht ärmlich oder bedrückt. Es gibt seitens der Bevölkerung keine offene Antipathie, wie es im inneren aussieht weiss ich nicht.
Angesichts der Tatsache, dass ca. 60% keine Chance auf ein Bleiberecht haben und viele z.B. Balkan, auch nicht aus einem unsicheren Land kommen, würde ich jetzt nicht mit uns Deutschen ins Gericht gehen. Ganz hart betrachtet, gibt es auch keinen Grund von der Türkei nach Griechenland zu wollen, um sich dann nach Deutschland durchzuschlagen, wo die Zuwendungen wohl am lukrativsten sind, lt Eu Politikerkollegen.

Also bitte, Deutschland tut mehr als alle anderen EU Länder, obwohl alle über ein sicheres Drittland zu uns kommen. Schämen brauchst Du Dich nicht Andrea.

Hans
 
https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=4&cad=rja&uact=8&ved=0CCoQFjADahUKEwjZ0pm0uMHHAhWBuxQKHecDDTA&url=http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.kampf-dem-vorurteil-darum-haben-fluechtlinge-smartphones.f9df6a7e-115b-4bac-8fe3-52aa58102337.html&ei=hejaVZn8O4H3UueHtIAD&usg=AFQjCNGkTtD2a6e6lMmqcFJA4KUme5EkYw&sig2=L2X9hziGMc_9VEnbYat4Sg

Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: ich plädiere nicht dafür, dass alle Flüchtlinge hier bleiben dürfen - aber dort, wo sie ankommen, soll ihnen ein menschenwürdiger Aufenthalt gesichert sein, die Asylverfahren müssten viel rascher abgewickelt werden und die Länder wie Türkei , Italien Griechenland und Mazedonien, die überrrannt werden, müssen Unterstützung bekommen....

Wenn wir ehrlich sind - jeder von uns würde in der gleichen Situation in das Land wollen, in dem die besten Aussichten auf ein gutes Leben besteht...wir sollten nicht die Bedingungen in D und Ö verschlechtern, sondern fordern, dass es andere besser machen!

Ich würde mir wünschen, dass mehr Menschen so wie Hans den Mund aufmachen und ihre Meinung sachlich vorbringen - damit man über das Für und Wider sachlich diskutieren kann - Hetze und Ablehnung sind immun gegen Argumente. Und die Hetzer informieren sich auch nicht über die Tatsachen.
 
Im europäischen Kontext nimmt Deutschland überproportional Flüchtlinge auf, das ist richtig. Allerdings rangiert Deutschland weit hinten in der Liste der aufnehmenden Staaten im globalen Kontext. Das sollte differenziert gesehen werden. Also kein Grund für uns Deutsche, in Eigenlob zu verfallen.
 
Ja gut Georgie, damit kann ich aber leben. Es geht jetzt erstmal darum die Leute, die absolut nicht verfolgt sind, schnell wieder abzuschieben um für die Platz zu machen, die es wirklich nötig hätten. Dann können wir die, die gerne bei uns bleiben wollen und bereit sind einen Beitrag zu leisten, integrieren. Bei dem Mangel an Fachkräften und Ausbildungswilligen, wohl kein Problem.
Wenn ich jetzt z.B. der Meinung wäre in der Schweiz würde ich besser verdienen, was ja auch unbestritten der Fall ist, dann kann ich in die Schweiz gehen meine Arbeitskraft anbieten und dafür entlohnt werden. Genau das wünsche ich mir für Deutschland natürlich auch, wenn ein Albaner z.B. der Meinung ist er kann in Deutschland arbeiten, Geld verdienen und Abgaben zahlen, wird er immer ein offenes Ohr finden. Beispiele könnte ich natürlich vorbringen, aber herkommen dem Staat, also uns, auf der Tasche liegen ist nicht vorgesehen und auch nicht zu rechtfertigen. Es bleibt natürlich jedem Bundesbürger unbenommen privat Quatier und Verpflegung zur Verfügung zu stellen, aber von einer generellen Verpflichtung zu sprechen ist nicht in Ordnung.

Hans
 
Da hast du schon recht, Hans - aber aktuell sind doch die Flüchtlinge aus Syrien, Irak, Afghanistan usw. das Problem - zum Titel des Threads: ich glaub einfach nicht, dass jemand die Gefahr und die Strapazen dieser Fluchtrouten auf sich nimmt, die Familie zurücklässt, um ein anderes Land sozial zu schädigen.....
Deshalb wäre es doch besser,wenn es die Möglichkeit eines Asylantrages schon im Heimatland oder einem Nachbarland gäbe.....und die Berechtigten dann auf sicheren Wegen zu uns kämen.

Zum jetztigen Zeitpunkt werden das trotzdem Zigtausende sein....
 
Ja schon frei, aber ich glaube bei den chaotischen Zuständen in den jeweiligen Heimatländern ist ein ordnunggemäßer Verwaltungsbetrieb nicht möglich. Andererseits würde ich mal in Betracht ziehen, wer denn die Möglichkeit hat bis zu uns kommen, bei den Schlepperkosten, wohl nicht die ganz armen und bedürftigen. Nein ich bleibe dabei, Flüchtlinge aus sicheren Drittländern haben erstmal kein Recht bis zu uns zu kommen, so steht es in den internationalen Vereinbarungen. GB versucht das auch durchzusetzen. Bei allem Verständnis, es wird uns nicht möglich sein, dieses Problem langfristig zu stemmen und der Unmut im Volk wird wachsen, glaubt mir.

Hans
 
Eine der von mir betreuten Stiftungen unterstützt das Friedensdorf Oberhausen und übernimmt die Behandlungskosten von verletzten Kindern aus Kriegsgebieten, die u.a. dort betreut werden. Zum Nachweis der gemeinnützigen Verwendung der Gelder erhalte ich aus den Krankenhäusern nicht nur Belege sondern manchmal auch Fotos, die nun in meinem Kopf herumspuken. Ich habe jedes Verständnis für Menschen, die ihre Kinder und auch sich selber nicht dieser Situation im Heimatland aussetzen wollen.

Neben den ganzen Gefahren, denen man auf der Flucht ausgesetzt ist, kann ich es mir auch überhaupt nicht vorstellen, wie es ist, wochenlang die selbe Kleidung zu tragen und mich nicht waschen zu können. Ein Flüchtling äußerte in einem Interview den Wunsch, endlich mal wieder ganz "normal" zur Toilette zu gehen. Nein, ich kann mir die Zustände wirklich nicht vorstellen und mir tun vor Allem die Kinder und alten Menschen unendlich leid.
 
Zuletzt geändert:
Es ist doch überhaupt keine Frage Michaela, genau für diese Menschen können wir doch auch da sein und wollen das auch, aber das ist eben nur ein kleiner Teil derer, die da kommen. Die überwiegende Mehrheit kommt aus anderen Gründen und legt den wirklich Bedürftigen Steine in den Weg und das muss mit aller Schärfe verhindert werden, genau wie diese sinnlose Randaliererei, die auch blos wieder Geld kostet.

Hans
 
Nur das sichere Drittländer für viele (ethnische Minderheiten, Homosexuelle/Queer´s etc.) keine sichere Länder sind. Nur weil Politiker diesen Ländern den Stempel gegeben haben, bedeutet das nicht, dass dies auch die Realität ist.
 
Das kann ja sein Laura, aber ich möchte nicht für alle Probleme dieser Welt die Verantwortung tragen müssen, die Spielregeln sind so. Jeder hat die Möglichkeit bei der nächsten Wahl die Partei zu wählen, die, die eigenen Interessen am besten vertritt.
 
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