Erstes 1 €-Haus auf Sardinien verkauft!
In Ollolai ist das erste Haus für den symbolischen Preis von einem Euro verkauft worden. Im Büro des Bürgermeisters Efisio Arbau wurde der Vertrag unterzeichnet. Der Käufer verpflichtet sich, das Gebäude innerhalb eines Jahres instand zu setzen. Über den Hintergrund hatte ich schon berichtet: Vor allem in Dörfern im Landesinneren stehen zahlreiche Häuser leer und drohen zu verfallen. Der Besitzer überträgt das Objekt der Kommune durch Schenkung, diese verkauft es für 1 €. Die Kommune verspricht sich davon die Wiederbelebung des alten Dorfzentrums, der Verkäufer erzielt zwar keinen Gewinn, erspart sich aber die Zahlung der laufenden Kosten. (La Nuova, 21.4.16).

Ziel dieses Restaurierungs-Projektes ist es u.a. der Landflucht entgegen zu wirken und die Zersiedelung durch immer weitere Neubauten ein zu dämmen.
Auch eine Chance für Menschen, die sich auf Sardinien ansiedeln wollen, und eine kleine "Arbeitsbeschaffungsmaßnahme" für Architekten und Handwerker auf der Insel.

Günther

P.S.: Auch viele "Stazzi" stehen in der Gallura, aber ebenso in der Baronia leer und könnten restauriert werden. Unser Sohn, Innenarchitekt, hat dazu in seiner Master-Arbeit ein Restaurierungsprojekt mit vorgefertigten Elementen entwickelt.
 
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wie meinste das ?;)
hast das noch nirgends gelesen, dass es im wilden Osten eine Menge Häuser in ländlichen Gegenden für ein paar Tausend Euro gibt?

Wenn ich dann die Preise auf der Insel seh, wenns nicht grad irgendwo hinter den höchsten Bergen bei den sieben Zwergen ist, dann ist das schon ziemlich was anderes whistling
Studierst du da zum Beispiel:
https://diia.de/?thema=start&PHPSESSID=c56rp8qsu96jr52r260snhdnb4

mi capisci perchè ich griege das grosse Wundern wenn ich seh was da angeboten wird zuweilen, während sie hier kaum ein Haus unter 100 000 verkloppen? Zumindest heutzutage, vor 15 Jahren war das ja noch ziemlich anders...
 
ja wunderbar, endlich brauch ich nicht mehr neidisch nach Meckpom und Sachsen schielen, wo es eine Flut von 5000-Euro-Häusern zu kaufen gibt ;-)))

ich glaub, die zeiten sind vorbei. findet man evtl. noch in "hinterückeltütz" als ruine mit überschwemmungsschäden - jedenfalls in sachsen. :)
in leipzig ist der immomarkt leer, leerer gehts gar nicht, außer man hat mehrere rucksäcke kohle dabei.
 
ich bin noch in nem anderen Forum zugange wo es eher um Landwirtschaft und Selbstversorgung geht, da posten einige Leute immer mal wieder Angebote, die sie irgendwo angetroffen haben im www oder vom Nachbarn... daher mein Vergleich und der Blick nach bella Germania orientale. In der Stadt gibts sowas sicherlich nicht, aber auf dem platten Land schon noch zuweilen.
Aber wenden wir uns nun wieder voll Enthusiasmus unserer Insel zu, dann wirds auch nicht noch mehr OT hier...
 
stimmt, und mit einem haus für einen euro könnte ich glatt meinen wohnsitz wechseln... ;)
 
Was die Vergleiche mit dem Immobilienmarkt in Ostdeutschland sollen, ist mir nicht klar, auch mit üblichen Immobilienpreisen auf Sardinien kann man das Projekt nicht in Beziehung setzen. Auf dem "freien" Markt richten sich die Preise bekanntlich nach Angebot und Nachfrage. Mit der Initiative "1 Euro-Haus" auf Sardinien hat das nichts zu tun, das ist eine nicht gewinnorientierte öffentliche Aktion zur Förderung der ländlichen Entwicklung. Die Kommune tritt als Vermittler zwischen dem bisherigen Besitzer und Kaufinteressenten auf. Die Nachfrage nach dem Haus in Ollolai war übrigens rege, über 30 Interessenten hatten sich gemeldet, unter ihnen auch Emigranten, die nach Sardinien zurückkehren wollten. Ich finde dieses Projekt sehr interessant und hoffe, dass es Schule machen wird.

Die Intitiative "1 €-Haus" ging übrigens im letzten Jahr von einer Gruppe von Abgeordneten im Regionalrat in Cagliari (darunter auch Efisio Arbau) aus und ist inzwischen in das neue Gesetz Gesetz "Piano Casa" integriert. Hier des Gesetzestext:
http://www.pianocasa-sardegna.it/nu...016-legge-regionale-8-del-23-aprile-2015.html
 
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Dieses ist der "allererste" Anfang eines Projektes, welches sich ausweiten könnte. Ob das so passiert, weiß niemand. Das größte Risiko trägt der Käufer eines 1 € - Hauses. Er muss fachlich abschätzen können, wie der Zustand des Hauses ist: Von Renovierung, Restaurierung bis Sanierung ist ja alles möglich. Aber der Vorteil im Vergleich zu einem Neubau (in der landwirtschaftl. Zone geht das ohne mind. 3 ha Grundbesitz überhaupt nicht mehr), ist, dass das Haus mit Baugenehmigung irgendwann einmal legal errichtet worden ist, die Unterlagen sind vorhanden. Und der Grundstückspreis ist umsonst, auch nicht zu unterschätzen, denn die Grundstückspreise steigen u. werden noch kräftiger steigen, siehe oben.
 
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Es gibt eine Menge strukturschwache Regionen im Osten, weit weg von den Großstädten und Tourismus Regionen. Die 5000 Euro Häuser sind da zu finden, und nicht als seltene Ausnahme. Fände ich so was auf Sardinien, wäre ich meinem Traum ein ganzes Stück näher.
 
Ich finde es eine gute Idee, so dem Aussterben von Dörfern und vergreisen entgegen zu wirken. Als ich auf der Suche war, habe ich festgestellt, das einige Mondpreise für alte lange leer stehende Häuser haben wollten. Und ich wohne gerne in einem lebenden Dorf und versuche auch, Geld im Dorf zu lassen, ob es nun mit arbeiten oder einkaufen sei...damit das Dorf und die kleinen Läden auch noch lange da sind.
 
Jetzt wird noch gemeldet, die Regionalregierung u. die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden wollen einen Plan auflegen, um der "Entvölkerung" der Dörfer entgegen zu wirken. Vorgesehen ist die kostenlose Vergabe von Ackerland u. die Anbindung an schnelles Internet. Hört sich gut an, ist aber nicht zu Ende gedacht: Das Projekt müsste integriert sein in einen organischen Ansatz ländlicher Entwicklung. Oder soll das Feld mit dem Laptop bestellt werden?
 
Lieber Su Corvu,
als gelernter Maurer und Dachdecker finde ich deinen Hinweis auf die Restaurierungsprojekte sehr interessant. Ich werde im September/Oktober auf Sardinien sein. Du hast so viel Wissen über Sardinien und die dortigen aktuellen Entwicklungen - wäre ein Treffen `mal möglich? Wie wäre ein persönlicher Kontakt realisierbar?
MfG
Eddi
 
Davon habe ich auch schon gehört, aber wo finde ich konkrete Information zum Projekt? Welche Institution ist mein Anlaufpunkt? Lg u. Danke
 
Es gibt keine zentrale Institution als "Anlaufpunkt" - die Gemeinden sind zuständig. Erkundige Dich doch bei der Gemeinde Ollolai, die haben die Prozedur ja als erste durchgezogen.
 
Die Idee wurde, soweit ich weiss, von «Rete del ritorno ai luoghi abbandonati» (mit-)entwickelt. Es ist ein italienisches Projekt, also nicht nur auf Sardinien bezogen. Wenn Du bei der Gemeinde Ollalai nicht weiterkommst vielleicht mal bei denen fragen, sind vor allem auf FB aktiv. So einfach ist sowas ja eh nicht umzusetzen, es braucht zuerst jemanden, der ein sanierbares Objekt der Gemeinde schenkt. Dann kann man solche Häuser natürlich nicht einfach so kaufen, man muss sich darum bewerben, in O hat sich nicht nur eine Person beworben. Man muss dann bis zum Zeitpunkt x saniert habe, wie Günther geschrieben hat, da fallen nicht unbeträchtliche Kosten an.
 
In Sizilien gibt es diese Projekte auch schon etwas länger - wenn ich mich richtig erinnere, gab es hierzu auch einen kurzen Bericht in einem Adesso-Heft von letztem Jahr; zu den Auflagen gehört, dass der Käufer mind. 30.000 bis 35.000 Euro für die Renovierung ausgibt bzw. die auch beim Kauf vorweisen kann.
 
Schweizer Investoren wollen sich in Ollolai im historischen Zentrum einkaufen (La Nuova, 5-8-16). Das war zu befürchten. Auch Polen und Russen zeigen Interesse. Bürgermeister Efisio Arbau betont, einzelne Häuser stünden zum Verkauf, an einen Ausverkauf des gesamtem Zentrums sei nicht gedacht.
Wenn das 1 €-Projekt zur Wiederbelebung des Dorfes beitragen soll, ist es mit der Restaurierung der Häuser ja nicht getan, die neuen Besitzer sollten danach ja ganzjährig oder überwiegend dort wohnhaft sein.
Ollolai ist bislang die einzige sardische Kommune, die bereits 2 Häuser verkauft hat. Informationen zum Verfahren also bitte dort erfragen.
 
Schnelles Netz fehlt ja auch in deutschen Ländlichen Regionen.
Mit guter Anbindung könnten (junge) Leute gelockt Werden, die eben über das Netz arbeiten.
Leider ist dies mit hohen Kosten verbunden und selbst in Zentraleuropa nur in den Metropolen realisierbar.
Grundsätzlich finde ich die 1Euro Idee prima. Wenn hierdurch auch Arbeitsplätze geschaffen werden könnten, wären doch auch Verkäufe von mehreren Einheiten an einen Investor von Vorteil ?
Gruß vom Oehli, der gerade Fähre fährt.
 
Schnelles Netz fehlt ja auch in deutschen Ländlichen Regionen.
Mit guter Anbindung könnten (junge) Leute gelockt Werden, die eben über das Netz arbeiten.
Leider ist dies mit hohen Kosten verbunden und selbst in Zentraleuropa nur in den Metropolen realisierbar.
Grundsätzlich finde ich die 1Euro Idee prima. Wenn hierdurch auch Arbeitsplätze geschaffen werden könnten, wären doch auch Verkäufe von mehreren Einheiten an einen Investor von Vorteil ?
Gruß vom Oehli, der gerade Fähre fährt.

Gerade das mit den Investoren sollte doch vermieden werden, oder? was bringt es denn einem Dorf, wenn ein Investor dies und das aufkauft, renovieren lässt, und dann als Ferienhaus anbietet oder ähnl.? dann ist das ganze 8 Wochen im Jahr belegt, vielleicht mehr, vielleicht weniger, und ein Dorf wird dadurch nicht dauerhaft (wieder)belebt;
Auch ein Wiederverkauf wäre evtl nicht gut, denn, so liegt es ja in der Natur des 'Investors', der will Geld mit einem Wiederverkauf nach Renovierung machen und wer kann sich dann ein evtl wesentlich teureres Haus leisten?
 
Wieso das zu befürchten war erschliesst sich mir nicht. Es ist ja vollkommen logisch, dass solche Medienberichte Ideen und Träume wecken ausserhalb von Sardinien. Und nachfragen darf ja jeder - es spielt einzig eine Rolle, wie die jeweilige Gemeinde entscheidet.
 
Maren,
dann hast Du möglicherweise die Projektlogik nicht verstanden: Es geht nicht ums verscherbeln irgendwelcher Häuser, sondern um die Wiederbelebung vom "Aussterben" bedrohter Dörfer im Landesinneren. Das ist hier doch mehrfach dargestellt worden. "Investoren" können sich auf dem "freien" Markt bedienen, nicht über die Ausnutzung kommunaler sozialer Projekte!
Günther
 
Ich meinte eher, mit Hilfe eines Investors z.B. schnelle Bandbreiten in die Dörfer bringen um so möglicherweise der abwandern Jugend die Möglichkeit auf moderne und zukunftsfähige Arbeitsplätze in der Heimat zu geben.
So könnten sich ja z.B. Häuser instandsetzen und modernisieren lassen und dann an Sarden vergeben werden, die die Insel ansonsten verlassen würden. Dies würde sich ja alles vertraglich regeln lassen. Für mich klingt dies besser für die Insel, als möglicherweise Fremde an zu locken, die möglicherweise in zehn Jahren wieder weg sind.
Ich kenne mich mit den Regelungen und vergaben aber auch nicht aus. Möglicherweise läuft es ja auf der Insel gerade schon so. Die Regionen, die ich hier in BRD kenne lassen solcherlei perspektivische Entwickeln kaum erkennen.
Meiner Meinung nach könnte eine Region wie Sardinien deutlich von besseren Anbindungen profitieren, da sich hiermit wirtschaftliche Entwicklungsmöglichkeiten darstellen lassen, die rasch umsetzbar und sehr umweltvertäglich sind.
Gruß Oehli.

P.S. Die wenigsten Deutschen, die auf die Insel Ziehen, fassen ins Auge, ihren Lebensunterhalt als Schäfer zu verdienen?
 
Also, Oehli, ich habe eine kl. empirische Studie über "Deutsche auf Sardinien" verfasst. Niemand von diesen Befragten wollte seinen Lebensunterhalt als Schäfer verdienen. Dieses Klischee hast Du konstruiert.
 
Was für ein Klischee soll ich denn schon wieder konstruiert haben ?
Lies doch bitte die Beiträge der anderen aufmerksam durch, versuche diese zu verstehen, denke darüber nach und reagiere dann.
Ich habe mittlerweile den Eindruck, daß du dich überhaupt nicht mit deinem Gegenüber auseinander setzen möchtest. Sonst würdest du ja auch evtl. Auf meine Unterhaltung vom Freitag reagieren.
Versuche doch einmal zu lesen was ich in meinem Beitrag geschrieben habe
Möglicherweise entdeckst du ja den Kern der Aussage :
Es will tatsächlich keiner als Schäfer auf Sardinien arbeiten ( Zumindest kein Deutscher, der dorthin eingewandert ist).
Es fehlen aber Alternativen um dort seinen Lebensunterhalt mit angenehmen Arbeitsmöglichkeiten bestreiten zu können.
Welche empirischen Studien du erhoben hast spielt hier überhaupt keine Rolle, da sich meine Aussage ja mit deiner deckt und dies nur mit meiner Menschenerfahrung, ohne Studie.*
Gruß Oehli

Sorry, aber diesen Schlusssatz konnte ich mir nicht verkneifen.

Schönen Abend noch :)
 
Oehli,

also schnelleres Netz für 'Homeoffice' ist sicher immer gut;

gerade die Eigeninitiative, die ja hinter so einem Hauskauf stecken sollte, ist doch wichtig, also dass jemand von Anfang an auch weiss, was für eine Arbeit in so einem Haus und der Renovierung steckt, und auch versuchen kann, so viel wie möglich selber zu machen oder wirklich von Leuten vor Ort machen zu lassen!
 
Günther, wieso soll ich die Projektlogik nicht verstanden haben? Wenn ein paar Deppen sich für etwas bewerben, was gar nicht im Angebot ist - wie hier angeblich der Fall wenns denn überhaupt stimmt - dann kann ich mich einfach nicht wie du moralisch entrüsten.

Ist etwas im Angebot kann sich hingegen de facto jeder dafür bewerben, auch "Investoren", die Gemeinde kann dann ja wählen (die Kriterien werden offenbar nicht offengelegt). In Ollolai sind touristische Projekte übrigens nicht ausgeschlossen.
 
Habe mir gerade diese 1 € Häuser angeschaut. Die Comune bietet davon momentan 4 Häuser an. 2 davon würde ich als Ruinen bezeichnen u. müssten abgebrochen werden.

Zugelassen sind neben privaten Bewerben auch Investoren. Bei einem Grundstück ist eine erweiterte Bebauung von der Größe her nicht möglich. Bei den anderen 3 ist anhand der Grundstücksgröße eine erweiterte Bebauung möglich. Nur wenn das möglich ist, wäre es für Investoren rentabel.

Touristen werden sich, außer einige Wanderer u. Biker wohl nicht nach Ollolai verirren. Der hauptsächliche Tourismus findet entlang den Küsten u. den im nahen Küstenhinterland statt. Da fällt für Ollolai wohl nichts ab.
 
Hallo an alle bin der Jules 23 Jahre deutscher und halbsarde(italienischer und deutscher pass)!!
Habe Familie auf der Insel aber nur im Süden.
So da ich später mal in den nächsten Jahren nach meiner Ausbildung in Sardinien leben will, und ein ganzer Lebensentwurf daran hängt möchte ich mich für ein 1 € Euro aus in Ollolai bewerben, bräuchte aber dazu Hilfe.
Die Tausend Euro Rücklage könnte ich sofort überweisen.
Sobald ich das Haus hätte, gäbe es da auch bereits wenn, der es soweit Instand setzt, dass es "in Ordnung" ist.

Die Person hat Berufserfahrung(Wasser,Maurern, Gärtnern) - ist Handwerk bestens Unterwegs und kommt von der Insel,. Lebt aber erst wieder in kürze dort, alles in der mache grade.


Wo muss ich mich Bewerben? Wohin geht die Tausend Euro?
Wer stellt mir die Papiere aus?
Wie siehts mit den Nebenosten aus, wenn ich selbst momentan noch nicht da lebe, werden da laufende Nebenkosten gezahlt?

Ich "bräuchte" ein Haus mit Grundstück(akcer) gerne im "nichts"
Um Raum für neues zu schaffen,

Mit mir im Schlepptau wäre noch ein dritter, der ein Kindheitsfreund ist.
Bald mit seiner Elektrikerausbildung fertig.

Also
Wo bewerbe ich mich? Wie läuft das mit dem Geld(1000?)
Entstehen nebenher laufende Kosten?
Bitte seit so nett und gebt mir alle Information die ihr habt, wie gesagt mein Vater kommt von der Insel aber aus dek südsten Süden.

Grüße Jules
 
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