Sorry, aber ein Croissant (anderer Teig!) ist für mich kein Panino!
 
Leider habe ich es noch nicht probieren können, werden ich in ein paar Wochen, wenn ich in Cagliari bin, versuchen. Ich denk, dass hier nur die Form dem Croissant ähnlich sieht und es der Großbäcker (der ist der Ausrichter des Wettbewerbs) nur so nennt. Wahrscheinlich ist es Brötchenteig. Mal sehen.
 
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man sieht doch, das ist kein Croissant, nie und nimmer ist das auf dem Foto aus selbst gemachtem Blätterteig, das können auch nur Franzosen. Weder in Italien noch gerade hier in Deutschland habe ich eines bekommen, was den Namen verdient.
Das soll nicht heißen, es gäbe keine Alternativen dazu, nur echtes Croissant und eben auch Baguette schaffen die alle nicht und so muss das dann auch nicht benannt werden.
Panino in Croissantform vielleicht;)
 
Einen Backling als das Beste zu bezeichnen spricht für die Kompetenz der Jury
 
Genau so ist ist es. Aber mit den Inhalten dieser "Croissant" - Hülle (Mehrkorn-Kram) sieht es ja nicht viel besser aus. Ich recherchiere jetzt mal in Ruhe (über meine eigenen Erfahrungen hinaus) in meinem neuen sard. Rundumschlag-Kochbuch (18 Bde.), damit ich nichts Falsches schreibe. Die einzige (fast) echte sard. Zutat ist der Schinkenspeck mit Honig (Lardo al miele - Lardu 'e porcu assirbonau chin mele). Der Schinkenspeck vom Schweinehals (Guanciale sardo) sollte von Kreuzungen von Haus- und Wildschweinen stammen, idealerweise aus den Bergen des Gennargentu u. der Ogliastra. Über den Speck wird Honig geträufelt. Gereicht wird dazu Pane carasau (Pane fresa). Dies ist ein sehr altes sardisches Rezept, das es ähnlich aber auch in anderen Gegenden des Mittelmeers gibt.
 
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Also ich sehe nicht die Qualitätsverirrung in den Innereien des sog. Panino(hörnchens), sondern im Backling der Firma :Vandemoortele.
Der Belag könnte warhaftig in Kombination den Gaumen kitzeln.
geräucherte Ricotta (ricotta affumicata) gibt es auf Sardinien, Paté von Saubohnen (patè di fave) warum nicht ein Pate daraus machen, Zucchini klar wächst hier und Schweinebacke (guanciale)gibt es an vielen Ecken. Das wahre Geheimnis seines Panino-Rezeptes sei aber, so betont Borrelli, der bittere sardische Honig vom Erdbeerbaum (miele di corbezzolo) der ist auch von hier.
Also das ganze auf ein Panino vom Bäcker deines Vertrauens und buon gusto.
Obs einen Preis wert ist wenn die Jury nicht vom eisman gesponsert wird, kann man ja dann zu Hause entscheiden.
Danke H-P für die Inspiration, auch wenn ich die sardischen Saubohnen weglassen werde und lieber Erbsencreme nehme. Ich mag Saubohnen, aber sardische....ne! Mir zu streng!
 
Nun, der Corbezzolo-Honig ist ja auch eine Legende.

1. Gibt es den Corbezzolo (westlicher Erdbeerbaum) auch an Atlantikküsten (Irland z.b.), und
2. lassen sich die Bienen nicht vorschreiben, wohin sie fliegen.

Auf unserem großen Grundstück hier blühen im Moment Corbezzolo-Bäumchen u. Rosmarin direkt nebeneinander, u. noch vieles andere mehr.
Ein Corbezzolo-Reservat für Bienen kann es also nicht geben.
 
Corbezzolo-Bäumchen u. Rosmarin
Das könnte eine leckere Mischung geben, darf ich meine Damen vorbeibringen ;-)
2. lassen sich die Bienen nicht vorschreiben, wohin sie fliegen
In Monokulturen leider schon.(Raps,Tanne z.B.) Wobei die gerade die Vielfallt den Honig so wertvoll macht.
Sortenhonige lassen sich aber auch unter Berücksichtigung der Blüh- und Tauzeiten hervorragend auf Sardinien gewinnen und nicht überall wächst Rosmarin und Erdbeere nebeneinander.
 
Ein Imker könnte hier mehr dazu sagen (wie man Bienen dazu bringt, zu bestimmten Pflanzen zu fliegen oder auch dazu, was sog "Sortenhonige" genau sind usw.).Ein spannendes Thema. Aber in dem Zusammenhang doch eher nicht wo wichtig, oder?

Ich freue mich, das es ein sardischer Barista gewonnen hat mit einem tollen Inhalt - Hans-Peter, lese gerne wie es geschmeckt hat und was er vor Ort für Brot verwendet. Oder war der Preis Tiefkühlbackwaren für 10 Jahre ;)
 
Hans-Peter hat dieses "Croissant" doch gar nicht selbst geschmeckt, sondern "kennt" es nur aus dem Internet. Und genau das stört mich.
Meine Frau ist Imkerin, wie vorher ihr Vater. Sie weiß, wovon sie redet. Belehrungen sind also überflüssig.
 
Kleine Anmerkung für Günther.
Warst Du schon mal auf dem Punta Sebera zwischen Pula und Santadi? Zwischen Domus de Maria und Is Canoneris gibt es einen schönen Wald - zum Teil großflächig mit Cobezzolo. Da stellen die Leute von der Forestale ihre Bienenstöcke auf und die"Mädels" sammeln einen super Cobezzolhonig.
 
Wir sind beide fleißige Honigesser - in allen Varianten. Und unser Honig kommt von verschiedenen Imkern in unserer Gegend. Selbst wenn der Corbezzolo Honig nicht 100% 'reinrassig' sein dürfte, gibt schon einen grossen Unterschied im Geschmack zu allen anderen Sorten, egal ob millefiori, asfodelo, eucalyptus, etc.

Ein mir gut bekannter Imker verfrachtet seine Bienenstöcke extra um die richtige Zeit in eine Zone, wo viele Corbezzolobäume stehen. Aber es gab auch schon Jahre, wo es kaum diesen Honig gab. Der kam dann von Korsika - abgefüllt auf Sardinien.
Ich bin ein absoluter Fan von diesem leicht bitteren Corbezzolohonig.
 
Also zuerst einmal der Tagesgruss

Einmal angenommen, ein Kaffeehausbetreiber im Sauerland würde den ersten Preis erreichen bei einem bundesweiten Wettbewerb " Das beste belegte Brötchen Deutschlands ", dann wäre das Lob einhellig:"Tolle Leistung!" Schulterklopfen. Keiner würde verlangen, die Rezeptur müsse sauerländisch sein.
Unsere zugereisten italienischen Pizzabäcker würden sagen:"Tolle Leistung!" und keiner von ihnen würde sein 18- bändiges "Sauerländer Kochbuch" bemühen, weil sie ja alle wissen, dass nicht das Sauerland als Bewertungskriterium ausschlaggebend war und eine neue Komposition eines Genusses nicht in einem alten Buch verzeichnet sein wird.
Unsere Backwarenspezialisten könnten anhand eines Fotos erkennen, dass das Brötchen kein Brötchen, sondern eine Schrippe ist oder gar ein Wecken, und sie würden sagen:"Tolle Leistung!" und somit eine Leistung als das würdigen, was sie ist: eine Leistung.
Und nun meine Frage: Welcher Teil an Bildung und Ausbildung oder Ethik fehlt uns Hinterwäldlern im Sauerland, dass wir,ebensowenig wie unsere Zugereisten, es nicht schaffen, neidvolle Leistungsfledderer zu werden?

Afon Ogwen
 
Hans-Peter hat dieses "Croissant" doch gar nicht selbst geschmeckt, sondern "kennt" es nur aus dem Internet. Und genau das stört mich
Ich habe auch nicht behauptet, dass ich es selbst geschmeckt habe. Und ich habe das Panino auch nicht persönlich bewertet. Als Journalist, habe ich lediglich berichtet, dass ein sardischer Barista einen Wettbewerb gewonnen hat und das Rezept vorgestellt. Auf einer Webseite über das kulinarische Sardinien ist das eine Nachricht wert. (Darüber hat übrigens auch die italienische Nachrichtenagentur ANSA auf ihrer regionalen Seite berichtet.) Deshalb weiß ich nicht, was daran "störend" sein kann.
Man kann sicher über den Sinn und den Wert solcher Wettbewerbe streiten. Dass der ausrichtende Konzern damit Marketinginteressen verfolgt, ist klar. Wenn man dann aber nicht mehr berichten dürfte, könnte man über sehr viele Wettbewerbe (die fast alle Sponsoren haben) nicht berichten.
Es ist nur eine nette Nachricht, über die sich die meisten Freunde Sardiniens wahrscheinlich ein wenig gefreut haben – einfach aus "Regionalpatriotismus". Wenn ein Frankfurter Sandwich-Macher mit einem Brötchen, auf dem er auch grüne Soße oder Handkäs verwendet hat, einen ähnlichen, deutschlandweiten Wettbewerb gewinnen würde, würden das sicher viele Frankfurter und Frankfurtfreunde auch sehr erfreulich finden.
Übrigens, dass hier ein Backling verwendet wird, finde ich persönlich auch nicht so schön. Aber das war wahrscheinlich Teil der Wettbewerbsrahmenbedingungen. Und vielleicht nimmt der Barista zuhause in Cagliari ja Brötchen vom Bäcker nebenan. Ich werde es mir bei Gelegenheit mal ansehen. Und dann auch rausfinden, ob das Panino mir persönlich schmeckt oder nicht.
 
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