Danke, hatte ich noch nicht mitbekommen. Die Bilder vom Unglücksort sind erschreckend, jetzt werden die ersten Toten geborgen.
 
Hallo zusammen,

diese Live-Kamera in Arbatax war gestern außer Betrieb. Heute kann man aber noch das Unwetter vom
17. Januar im Zeitraffer verfolgen. Das sieht wirklich nicht gut aus ... :eek:

Grüße aus dem tiefgefrorenen Sachsen
Roger
 
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Vorschnelle Schuldzuweisungen sind in Italien bei Unglücken üblich. Aber die populistische Polemik der beiden oben genannten Parteien ist schlicht unerträglich. Zum Hotel am Gran Sasso kamen die ersten Helfer zu Fuß heute gegen 4 Uhr in Dunkelheit u. Schneesturm, die ersten Fahrzeuge mit mechanischen Hilfsmitteln haben das Hotel erst in diesen Minuten erreicht. D.h., in den letzten 8 Std. konnte nur mit der Hand gearbeitet werden. Die Straßen sind derart zugeschneit, daß selbst Landrover mit Schneeketten kaum vorankamen.

Auf Sardinien beginnt jetzt auch das Lamentieren. Die Bürgermeister der betroffenen Orte in der Barbagia werfen der Region vor, sie alleingelassen zu haben. Das ist falsch, denn bei solchen Naturgewalten geht es eben oft nur langsam, u. alle verfügbaren Hilfskräfte waren u. sind im Einsatz. Viele Kommunen haben auch keine Prävention betrieben: Jede Kommune ist verplichtet, einen kommunalen Zivilschutzplan zu erstellen, aber kaum eine Kommune hat das getan.
 
Augenzeugenbericht aus Nuoro: Heute kam der Bosch-Kundendienst aus Nuoro zu uns - um Tage verspätet, weil die Mitarbeiter in Nuoro keinen Fuß vor die Tür setzen konnten.
 
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Aus Orgosolo sind wir heute morgen nur schwer losgekommen, ohne unsere Schneeketten hätten wir keine Chance gehabt. 2 kräftige Männer haben erst mal fast eineinhalb Stunden Schnee geschippt, um unser Auto schneefrei zu bekommen, Nachbarn haben dann noch geholfen. Unsere Freunde wohnen im oberen Teil des Dorfes, da war keine Straße geräumt. Nur die Hauptstraße war gestern Abend wieder befahrbar, aber ein schreckliches Gemisch aus Schnee und Wasser, sehr rutschig. Viele ältere Leute können ihr Haus nicht verlassen, weil sich vor der Haustüre Schneeberge türmen. Aber es scheint, dass sich die Nachbarschaft gegenseitig gut hilft. In der Gegend von Desulo wurde heute Militär zu Räumungsarbeiten eingesetzt, die Situation in Mittelitalien (siehe oben) ist aber weitaus schlimmer.

Die Strasse nach Mammoiada war gut befahrbar, die Schnellstraße nach Nuoro schneefrei, Richtung Macomer war alles grün und kaum zu glauben, welche Schneemassen hinter uns lagen. Nun sind wir wieder bei uns zu Hause an der Nordküste, wo es ein wenig Schnee gab, der aber laut Nachbarn nicht liegen blieb. Überall am Strand sieht man die Spuren starken Sturms, auf den Feldern des ausdauernden Regens. Aber heute Nachmittag war Sonne, endlich mal wieder! Mal gespannt, wie es weitergeht.
 
Die seit einigen Tagen in den Bergen der Ogliastra bei Talana vermissten Hirten konnten gestern von der Feuerwehr aus Tortolì wohlbehalten geborgen werden. Die Rettungskräfte mussten sich zu Fuß durch bis zu 2 m hohen Schnee voranarbeiten, der Einsatz von Fahrzeugen war nicht möglich, auch Hubschrauber konnten wegen der Wetterverhältnisse nicht starten.
 
Der Nachrichtenstand in Deutschland (z.b. der Tagesschau vor rund 1 Std.) zum Unglück im Hotel Rigopiano am Gran Sasso ist Gott sei Dank überholt. Am Morgen konnten die Rettungskräfte (ausgerüstet mit Spürhunden u. Sonden) mehrere Überlebende ausmachen u. Kontakt zu diesen aufnehmen. 8 Menschen konnten sich in einen sicheren Raum der Hotelküche retten u. waren dort 48 Std. eingeschlossen. Inzwischen konnten alle befreit u. mit Hubschraubern in Krankenhäuser der Region gebracht werden. Allen geht es gut. Der Hubschraubereinsatz war erst am Morgen möglich, weil sich die Wetterverhältnisse gebessert hatten. Zunächst seilten sich Notärzte ab, dann wurden die Überlebenden ausgeflogen.
Der Zivilschutz hofft, noch weitere Überlebende zu finden.

Auf Sardinien ist die Situation in den Bergdörfern der Barbagia weiterhin angespannt, aber es sind bisher keine Personen zu Schaden gekommen.
 
Danke für die Infos. Alle die sich weiter über die Folgen der Naturkatastrophen auf dem Festland informieren möchten, mögen sich bitte die entsprechenden Nachrichten in den Medien aufrufen. Unser Mitgefühl git den Betroffenen und deren Angehörigen.

Hier bitte Sardinienbezug beachten - danke
 
Zwei Vermisste sind von der Feuerwehr in Cala Luna gefunden worden. Auch heute Vormittag sind wieder Helikopter im Einsatz, um weitere Vermisste ausfindig zu zu machen.
In Fonni sollen die Straßen inzwischen geräumt sein.

Für den Abend sind erneute stürmische Winde und starke Gewitter vorhergesagt.
 
Puh, diesen Winter kriegs die Insel aber wirklich dicke ab! Was die Hagelkörner alles zerschlagen, sieht man ja erst richtig im Frühling, wenn die Vegetation ausschlägt.
 
ach, ich schätze, die Vegetation tut sich damit nicht so schwer, sowiso nicht im Frühling, wo alles spriesst mit aller Kraft....
schwerer tun sich damit irgendwelche Autodächer eventuell :D
 
....sprießen tuts hier unten eh schon , wie jedes Jahr meist beginnend mit dem Nickenden Sauerklee (Oxalis pes-caprae) .
Der lässt sich auch von heftigen Sciroccowinden nicht unterkriegen und nickt weiter ...:D
IMG_2427.JPG
(Foto-Quelle: Wikipedia)
 
Habe gesehen, dass es wohl zu Schäden in Cagliari gekommen ist durch einen Sturm, kann mir dies jemand bestätigen ?
 
Die SS195 ist wegen Überflutung gesperrt. In Perd'e Sali/Sarroch und Torre degli Ulivi hat eine Windhose eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Umgestürzte Bäume, abgedeckte Dächer und demolierte Straßenschilder. Aber soweit ich weiß, keine Personenschäde
Ciao, Jürgen
 
In Cagliari sind einige Bäume entwurzelt worden oder Äste abgebrochen , der eine oder andere Schaden an geparkten Autos .
Poetto überschwemmt wie fast immer bei starkem Scirocco ...
 
In Budoni regnet wie aus Kübeln, die Straßen sind wie Flüsse. Es blitzt und donnert. Hoffentlich hält es nicht die ganze Nacht an.
 
Auch hier hat es die ganze Nacht geschüttet, und jetzt geht es wieder los. Vor einigen Tagen bereits sind in Torpè u. Posada vorsorglich Familien evakuiert worden.
Zwei Mitarbeiter der Forestale, welche seit Tagen in ihrer Station in der Nähe der Strafkolonie Mamone (Mont'Albo, bei Lodè) vom Schnee eingeschlossen waren, konnten inzwischen mit einem Rettungshubschrauber befreit werden.
 
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Also nach tagelangen Regen gehe ich mal stark davon aus. Es regnet auch heute und es ist kein Ende in Sicht. Es ist aber nicht mehr so kalt, gestern hatten wir 15 Grad.
 
Die Wetterlage auch in den Bergregionen normalisiert sich langsam. Die Versorgung des Viehs ist stellenweise noch schwierig, im Nuorese müssen dazu Kettenfahrzeuge eingesetzt werden. In Nuoro sind alle Kindergärten u. Schulen weiterhin geschlossen, weil sie auf Schäden untersucht werden müssen.

Bei uns können die Wassermassen des Rio di Posada nur langsam abfließen, die Straße zwischen Torpè und Concas war gestern überflutet. Das Wasser der Diga muss gezielt abgelassen werden, um ein Unglück wie im November 2013 zu vermeiden.
 
Hallo Con Piacere,

das Wetter bessert sich, wir haben 10°, leichte Bewölkung und Sonnenschein. Die starken Regenfälle haben aufgehört, in den letzten Tagen waren die Gallura u. Olbia von leichten Überschwemmungen betroffen, aber Personen waren nicht betroffen.

Der Schnee auf dem Mont'Albo ist weitgehend geschmolzen, dann dürfte auch in Fonni keiner mehr liegen.
Aber die Meldung, so hohen Schnee hätte es auf der Insel seit 30 J. nicht mehr gegeben, ist falsch - aber von Südtirol kann man ja auch nicht bis Sardinien schauen.
 
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