Wassernotstand in der Baronia u. unteren Gallura
Der Leitartikel des "L'Ortobene" vom 4.9.16 ("Entwicklungsträume und der Alptraum der Trockenheit") beschäftigt sich aus aktuellem Grund mit der "unendlichen Geschichte" des Wassermangels auf der Insel. Konkret geht es um den Diga di Maccheronis (der Stausee wird auch Lago di Posada genannt, liegt aber weiter im Landesinneren westlich von Torpè). Aus dem Stausee werden die Städte Siniscola, Posada, Torpè, Budoni u. San Teodoro samt Hinterland mit Trinkwasser versorgt, ebenso kommt von dort das Wasser für die Landwirtschaft. Gegenwärtig ist der Stausee fast leer, ein Grund dafür ist, dass es seit Oktober 2015 kaum geregnet hat. Dazu kommen gravierende Probleme der Instandhaltung und Verwaltung des Stausees.
Seit 2006 ist die Verantwortung für die sardischen Stauseen der staatlichen ENAS (Ente Aqua Sarda) übertragen worden (also etwa zeitgleich zur Gründung des Wassermonopolisten ABBANOA S.p.A., ein regionaler Eigenbetrieb in Form einer AG). Seither gibt es massive Probleme. Das seinerzeit begonnene Projekt der Erhöhung des Staudamms um 8 Meter zur Verdoppelung des Fassungsvermögens ist bis heute nicht vollendet, die Bauarbeiten wurden 2009 eingestellt, wann sie wieder aufgenommen werden, weiß niemand, die Regionalregierung (Träger von ENAS) hüllt sich in Schweigen. Zur besseren Erschließung der Wasservorräte im Mont'Albo gibt es keine Pläne.
Vor einem Jahr hatte ich zu diesem Thema hier diese Anmerkungen eingestellt:
"Einem offensichtlich gut recherchierten Artikel in der "Nuova" zur Trinkwasserversorgung in Siniscola u. Posada konnte ich entnehmen, dass die beiden großen unterirdischen Quellen im Mont'Albo die doppelte (!) Kapazität hätten wie der Stausee "Lago/Sa diga di Posada" - wenn sie entsprechend eingefasst würden. Aber es tut sich nichts. So läuft der Großteil des Quellwassers ins Meer! Auch an der Erhöhung der Mauer des Stausees wird seit Jahren nicht mehr gearbeitet. Sonst hätte die Gegend hier nicht nur mehr Wasser, sondern wäre auch besser geschützt gegen Überschwemmungen wie im November 2013."
Der Bau des Stausees Maccheronis wurde 1956 begonnen, 1960 war die Einweihung. Bis Ende der 1980er-Jahre wurde das Wasser ausschließlich für die Landwirtschaft im Raum Torpè-Posada benutzt, die Haushalte wurden mit Quellwasser aus dem Mont'Albo oder anderen lokalen Quellen versorgt, so wie es heute noch teilweise z.b. in der Altstadt von Posada durch die "Fontanelle" geschieht. Durch den stark zunehmenden Trinkwasserbedarf (ein Hauptgrund war der sich vervielfachende Tourismus in der Region) musste das Stauseewasser aufbereitet und zur Versorgung der Bevölkerung genutzt werden. Jetzt kollabiert dieses System, nicht nur wegen der anhaltenden Trockenheit, sondern auch weil das Leitungssystem in der Region marode ist u. das Wasser in manchen Orten so belastet ist, dass es nicht mehr als Trinkwasser verwendet werden darf, gerade hat der Bürgermeister von Siniscola wieder (zum zigtenmal) ein Verbot erlassen.
Günther
Seit 2006 ist die Verantwortung für die sardischen Stauseen der staatlichen ENAS (Ente Aqua Sarda) übertragen worden (also etwa zeitgleich zur Gründung des Wassermonopolisten ABBANOA S.p.A., ein regionaler Eigenbetrieb in Form einer AG). Seither gibt es massive Probleme. Das seinerzeit begonnene Projekt der Erhöhung des Staudamms um 8 Meter zur Verdoppelung des Fassungsvermögens ist bis heute nicht vollendet, die Bauarbeiten wurden 2009 eingestellt, wann sie wieder aufgenommen werden, weiß niemand, die Regionalregierung (Träger von ENAS) hüllt sich in Schweigen. Zur besseren Erschließung der Wasservorräte im Mont'Albo gibt es keine Pläne.
Vor einem Jahr hatte ich zu diesem Thema hier diese Anmerkungen eingestellt:
"Einem offensichtlich gut recherchierten Artikel in der "Nuova" zur Trinkwasserversorgung in Siniscola u. Posada konnte ich entnehmen, dass die beiden großen unterirdischen Quellen im Mont'Albo die doppelte (!) Kapazität hätten wie der Stausee "Lago/Sa diga di Posada" - wenn sie entsprechend eingefasst würden. Aber es tut sich nichts. So läuft der Großteil des Quellwassers ins Meer! Auch an der Erhöhung der Mauer des Stausees wird seit Jahren nicht mehr gearbeitet. Sonst hätte die Gegend hier nicht nur mehr Wasser, sondern wäre auch besser geschützt gegen Überschwemmungen wie im November 2013."
Der Bau des Stausees Maccheronis wurde 1956 begonnen, 1960 war die Einweihung. Bis Ende der 1980er-Jahre wurde das Wasser ausschließlich für die Landwirtschaft im Raum Torpè-Posada benutzt, die Haushalte wurden mit Quellwasser aus dem Mont'Albo oder anderen lokalen Quellen versorgt, so wie es heute noch teilweise z.b. in der Altstadt von Posada durch die "Fontanelle" geschieht. Durch den stark zunehmenden Trinkwasserbedarf (ein Hauptgrund war der sich vervielfachende Tourismus in der Region) musste das Stauseewasser aufbereitet und zur Versorgung der Bevölkerung genutzt werden. Jetzt kollabiert dieses System, nicht nur wegen der anhaltenden Trockenheit, sondern auch weil das Leitungssystem in der Region marode ist u. das Wasser in manchen Orten so belastet ist, dass es nicht mehr als Trinkwasser verwendet werden darf, gerade hat der Bürgermeister von Siniscola wieder (zum zigtenmal) ein Verbot erlassen.
Günther
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