Hallo,
da ich im Urlaub auch immer fleißig die regionale Zeitung lese, war ich auch immer wieder betroffen von den Nachrichten, dass wieder jemand im
Meer verunglückt ist.
Es gab innerhalb der 2 1/2 Wochen, die wir da waren, mehrere Meldungen. An 3 erinnere ich mich sicher. Unter anderem auch der oben genannte.
Ein frz. Kind, 5 oder 6 Jahre alt, der mit dem Kopf an Felsen geschlagen ist (ebenfalls Budoni), und ein Deutscher, der in starker Strömung beim CP Bella Sardegna (Is Arenas) ins Wasser gesprungen ist und ein Herzversagen hatte.
Das Meer hat uns dieses mal mehrfach gezeigt, wie wechselhaft und auch gewaltig es ist und es gilt nach wie vor bei aller Urlaubsfreude die Gefahr im Auge zu behalten.
Mein Sohn hat mir dieses Mal mehrfach gezeigt, dass er dies begriffen hat.
Eine Situation, die hätte gefährlich werden können war, als er mit dem SUP raus gepaddelt ist - bei glattem Meer, kaum Wellen und Wind- und plötzlich Wind aufkam und stark ablandiger Wind blies. Er hat kurz versucht dagegen anzukämpfen, hat beobachtet, was das Meer macht und kam sofort zurück.
Seine Aussage war "Mama, ich wollte nicht zum Spielball vom Meer werden und habe es versucht, aber das geht echt nicht." Das hat mich mächtig beeindruckt.
Ein anderes mal waren wir auch bei ruhigem Meer am Strand, er hatte gerade von einem Strandverkäufer eine Wasserballon in Wassermelonendesign von seinem Taschengeld gekauft (und er gibt eigentlich nie was aus
) und damit mit seiner Schwester im Meer gespielt. Alles ruhig. Auch hier plötzlicher Wind, der nicht abgespannte Sonnenschirm flog plötzlich, wir Eltern sind hinterher gehechtet und dann kam auch schon der Ruf aus dem Wasser. Ich sehe nur noch unseren Sohn relativ weit draußen, der versucht an den Ball zu kommen, der aber in unglaublicher Geschwindigkeit abgetrieben worden ist!
Ich bin losgekrault und war überrascht, wie lange ich gebraucht habe, ihn zu erreichen und er war völlig aufgelöst, weil er sich so angestrengt hat, diesen Ball zu erreichen. Aber er hat aufgegeben, obwohl er verzweifelt und traurig war, dass der vor 5 Minuten gekaufte Ball flöten gegangen ist.
Aber er konnte einschätzen, dass er aufgeben muss und die Kraft nicht reicht. Wir haben den Ball dann durch unser Fernglas weiter beobachtet.
Das hat wirklich einiges an inneren Bewegungen in die Gänge gebracht. Hut ab vor unserem Sohn, der hier einiges gelernt hat.
So einen unglaublich schnellen Wandel in der Wellenbewegung und im Wind habe ich so auch noch nie auf der Insel erlebt.
Und es sind wohl so auch ein paar Segelfreunden, die durch raschen Wechsel des Windes an die Felsen schlugen und das (gemietete)Segelboot wohl schwer beschädigt wurde. Wenn ich hier so schreibe, gab es wohl doch noch mehr solcher Begebenheiten, die ich gelesen habe und mir nach und nach einfallen.
Aber solche Situationen, wie die von Su Corvo beschrieben bzw. gelesene, ist schon heftig. Der Tochter helfen zu wollen, was wohl jeder gemacht hätte und dann endet es so. Wirklich schlimm.
Giovanina