So... da sind wir also wieder. Eigentlich ja schon seit dem 10.09. aber für so einen Forenbeitrag braucht man ja etwas Ruhe und die passende Gelegenheit ;)

Die Ankunft am Samstag war der passende Abschluß für eine chaotische Woche. Erst schrottet der Schwiegervater - 78igjährig - sein Auto (zum Glück ohne Personenschaden), dann ruiniere ich die Waschmaschine meines Schwager, die wohl den IKEA Flickenteppich nicht verdauen konnte und dann ist as Hotel in Stuttgart für die Übernachtung vor dem Flug zwar schön, aber schlafen konnte ich trotzdem nicht, aus Angst meine Frau könnte den Wecker überhören - was ich IMMER tue - und wir würden deswegen den Flug verpassen.
Eigentlich sollte dann nach der Ankunft in Cagliari der Urlaub voller Ruhe und sardischer Gelassenheit beginnen. Wenn da nicht die Sache mit dem Mietwagen gewesen wäre. Während ich vor dem Flughafen unser Gepäck bewachte und dem Chaos zusah, welches sich aus den diversen Abholungen/Ablieferungenvon Fluggästen ergab - Merke: die Hupe ist ein allgemein anerkanntes Kommunikationsmittel italienischer/sardischer Autofahrer und wird dementsprechend gern und oft eingesetzt - stand meine Frau in der Warteschlange bei der Autovermietung. Eine Stunde und dreißig Minuten lang... Fünfzig Leute, die Autos wollten und nur zwei Schalter besetzt... dazu mußten die meisten dann erstmal nach den erforderlichen Papieren kramen... Als meine Frau mich dann eingesammelt hat, stand sie kurz vor der Explosion.

Nun denn, es konnte ja nur besser werden. Abfahrt in Richtung Costa Rei mit einem Kurzstop auf dem Markt in Villasimius, wo dann erstmal Obst, Gemüse, Käse, Wurst und Schinken eingekauft wurde, und im gleich daneben liegenden Supermarkt für den restlichen Kleinkram...
Der Ärger war da schon nahezu verflogen und wir freuten uns schon auf unser Ferienhäuschen.

An derCosta Rei angekommen also erstmal hin zum Service Zentrum und nach Abwicklung der Formalitäten dem jungen Mann hinterhergefahren, deruns zu unserem Haus bringen sollte. Aber... der fuhr ja in die gänzlich falsche Richtung?!? Und am Haus angekommen, sah es dort auch keineswegs so aus, wie ich es nach den Bildern im Internet erwartet hätte. Ich versuchte dem jungen Mann zu vermitteln, daß da wohl ein Fehler vorliegen müßte. Meine Frau fand, das Innere des Hauses sähe so aus wie das, welches sie anhand meiner Internetsuche gebucht hatte.. Ehestreit lag in der Luft ;)

Also zurück zum Service Zentrum zwecks Klärung der Sachlage.
Ergebnis: Das Haus welches wir gebucht hatten, hatte in der Woche wohl Probleme mit der Kanalisation gehabt und war nicht bezugsfertig. Darauf hatte uns der Besitzer/Vermieter hochgestuft in ein besseres Haus. Größer, mehr Zimmer, schönere Einrichtung (und vermutlich eigentlich auch teurer, was für uns aber keine zusätzlichen Kosten bedeutet hätte).
Nun war es an uns der Dame im Service Zentrum zu erklären, daß wir faule Touristen sind, die viel Wert darauf legten Strand, Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten fußläufig erreichen zu können... und zwar fußläufig <500m (faule Socken, die wir sind..)
Sie hat dann den Vermiter kontaktiert und meinte, daß er in knapp zwei Stunden vorbeischauen würde, um über Alternativen zu reden.
Also erstmal das Caffe nebenan aufgesucht. Zwei leckere Eis gegessen und mit Espresso den Kreislauf wieder aktiviert. Und viel früher als erwartet war unser Vermieter dann auch schon für uns da.
Er bot uns zwei andere Häuser an, von denen wird uns dann eines aussuchen konnten. Was wir dann auch taten. Im Endeffekt war dann auch dieses Haus vermutlich hübscher, besser eingerichtet und sicher auch teurer als unsere eigentliche Wahl...
Also beim Vermieter für die schnelle Problemlösung bedankt und das Haus bezogen und endlich den eigentlichen Urlaub begonnen...

Sonntag. Erstmal lange ausschlafen nach der hektischen Anreise. Als meine Frau dann spätmorgens kurz vor Mittag auf die Terrasse wankte, stand dort ein Freßkorb für uns bereit. Circa 3 kg Weintrauben, fünf tennisballgroße Tomaten, Pfirsiche, eine Melone und zwei Flaschen Wein (je eine rot und weiß, in 1.5l Wasserflaschen :D).
Nachmittags haben wir dann nochmal im Service Center vorbeigeschaut und uns für den Freßkorb bedankt. Und auch erfahren, daß das wohl alles aus eigener Erzeugung unseres Vermieters stammte.

Heute - Mittwoch - dann: Ich war gerade vom Bäcker zurück und nuckelte an meinem morgendlichen Kaffee, als ein Mitarbeiter unseres Vermieters durch das Gartentor kam.
In den Händen ein weiterer Korb. Zwei Melonen, Pfirsiche.. und nochmal mindestens zwei Kilo Trauben. Wir werden wohl gezwungenermaßen zu Fruktariern werden müssen!
Oder nochmal im Service Center vorbeischauen und um Gnade bitten! :D

Zwischenergebnis:
Auch wenn es mal Probleme gibt - es gibt für alles eine Lösung.
Und an der Gastfreundlichkeit der Sarden gibt es für mich keinen Zweifel!

Zwischenergebnis 2:
Da wir die Trauben gar nicht alle essen können, werden wir einige auspressen und den Saft dann mit Aqua Minerale genießen. Gibt für jedes "Problem" eine Lösung. :D

1 1/2 Wochen noch.. mal sehen was noch so alles kommt ;)
 
Regen , wir hier im Westen schicken Regen. Wollte eigentlich heute schnorcheln gehen nachdem der Schreiner da war.
 
Okay, nochmal das Service Center aufgesucht. Unser Vermieter war selbst anwesendund grinste wie ein Honigkuchenpferd als ich mich nochmal für seine Präsente bedankte, unsere Zufriedenheit mit dem Ersatzhaus herausstellte und darauf hinwies, daß wir nur noch knapp eine Woche bleiben würden und bitte nicht noch mehr Eßwaren benötigten...
Er fragte dann nur, welcher Wein mir besser geschmeckt hätte. Da ich bislang nur den Weißwein getestet hatte - kräftig, etwas harzig, erinnert ein wenig an griechischen Retsina - konnte ich ihm nur meine Meinung zu diesem sagen, versprach aber eine Rückmeldung zum Rotwein spätestens zu unserer Abreise...

Im Nachhinein vermute ich nun, er wollte nur wissen, mit welchem Wein er uns dann die Tage noch beglücken wird.. ;)

Abends waren wir dann beim Agritourismo Marongiu.
Bei einem Rundgang über das weitläufige Gelände wurden wir von zwei Begleithunden unter Beobachtung gehalten. Besonders gefallen hat uns der Bereich für die Schweine, die neben den Wurfboxen ein gut fußballfeldgroßes Freigelände haben. Schon fein zu sehen, wie die kleinen Ferkelchen da herumstromern können, bevor sie dann auf dem Grillspieß landen whistling

Und wir hatten auch das Glück, daß gestern Abend Spanferkelchen zum Menü gehörte. Der Tisch war gut besetzt, Wein und Essen lecker und es war ein sehr netter Abend. Nach einer Übernachtung in einem der bequemen Appartements und dem auch leckeren Frühstück ging es dann heute wieder an die Costa Rei zurück.

@stammi bene - der Regen ist gestern Nacht angekommen. Als ich nachts mal für eine Zigarette vor unserem Appartement saß, blitzte es im Süden gewaltig. Allerdings so weit entfernt. daß kein Donner zu hören war. Aber der Horizont wurde immer wieder kräftig erleuchtet.
Heute ist's windig, aber sonnig, mit leichter Bewölkung. Falls da also noch mehr Regen auf dem Weg ist, kommt er wohl eher wieder abends/nachts an ;)
 
>>>Abends waren wir dann beim Agritourismo Marongiu.

ach wie schön, das Marongiu. Für uns nach wie vor das Agriturismo auf der Insel, welches wir in bester Erinnerung haben. Gibt es denn auch noch die Papageien in der Roger Rabbit Bar? lg aus Tirol
 
Regen , wir hier im Westen schicken Regen. Wollte eigentlich heute schnorcheln gehen nachdem der Schreiner da war.

Okay, nach der heutigen Nacht - Donnerstag auf Freitag - könnt ihr im Westen langsam aufhören noch mehr Regen zu schicken :D Wenn da noch mehr käme, bräuchte man kein Meer mehr um Schnorcheln zu können.

So gegen 5:00 Uhr heut Nacht müssen sich alle Promis der Welt an der Costa Rei versammelt haben, soviele Paparazzi haben hier ihre Blitzlichter gezündet. So drei bis 5 Blitze im sekundentakt, dazu Regen, als wenn alle Sünden der Welt ins Meer gespült werden sollten.
Auf dem Nachbargrundstück liegt jetzt ein Badeteich.
Und um 6:00 Uhr sprangen dann auch noch die Wassersprenger in den umliegenden Gärten an :p
 
Bei Regen habt ihr mehr Zeit Trauben zu essen
 
Fehlt noch der Abschlußbericht:

Nach dem Gewitter folgten ein paar recht windige und teilweise bewölkte Tage. Das Meer war recht wellig und lud nicht zum Baden ein, aber es war sehr schön anzusehen von der Terrasse des Roger Rabbit ;)
Die Temperaturen waren für mein norddeutsches Empfinden warm genug, um nur mit Badehose vor dem Ferienhaus zu sitzen und zu faulenzen.
Am Mittwoch darauf ging es dann in unsere "sonniges" B&B in Cagliari.
Der Himmel schie weinen zu wollen, als wir die Costa Rei verließen, aber in Cagliari lachte sie uns dann wieder kraftvoll ins Gesicht.

Den ersten Abend verbrachten wir mit einem Bummel durch die Altstadt und am Yachthafen entlang und mit einem leckeren und extrem lustigen Essen im La Pirata. Dort wurden wohl gerade zwei frische Servicekräfte eingearbeitet, was zu einem wenig perfekten, aber umso lustigeren Service führte. Okay, der Vino Frizzante mag wohl auch daran ein wenig Schuld gehabt haben.

Am Donnerstag gab es dann ein internationales Grüppchen am Frühstückstisch. Italienische Gastgeber und je ein Pärchen aus Holland und Deutschland. Kleiner Erfahrungsaustausch und Tipps zum Tagesprogramm, dazu dann jede Menge nettes Geplauder, bis man sich getrennt auf den Weg machte.
Meine Frau wollte eigentlich eine Stadtrundfahrt machen. Im Internet war zu lesen, man könne die Tickets dafür im Bus lösen. Nach einem - für unsere alten und Wanderungsresisten Füße - anstrengenden Marsch zur Piazza Yenne - da sollten die Busse wohl abfahren?!? - suchten wir nach einer Art Haltestelle. Wir fanden aber keine. Nach einigem Fragen fanden wir dann den Ort, wo die Stadtrundfahrtbusse halten sollten und nach einer Weile kam dann auch einer. Proppenvoll... und er hielt nur zum Aussteigen, denn Tickets gäbe es im Büro unten am Hafen, wurde uns (und diversen anderen Wartenden) mitgeteilt. Damit hatte sich für uns die Stadtrundfahrt erledigt und wir machten uns stattdessen zum Botanischen Garten auf.

Eine gute Entscheidung, wie sich herausstellte. Statt in einem vollen Bus an Gebäuden vorbeizufahren flanierten wir gemütlich zwischen Pflanzen aus ganz Europa und diversen anderen Ecken der Welt umher. Neben riesigen Palmen und Kakteen war auch die römische Grotte - ein ehemaliger Steinbruch - sehr sehenswert. Leider war es nicht möglich die ebenfalls aus römischer Zeit stammende Zisterne zu betreten und auch das an den Botanischen Garten angrenzende römische Amphitheater war Off Limits, weil dort derzeit wohl Ausgrabungen durchgeführt werden.

Auf dem Rückweg zum B&B kehrten wir in einem Irish Pub (!) ein. Kilkenny vom Faß! Ebenso wie diverse andere Biere. Und enorm leckere Speisen, in einem tollen Ambiente. Nur zu empfehlen... Old Square ist der Name. Etwas schräg war nur das My Little Pony Tattoo eines Kellners... :rolleyes:

Abends wollte meine Frau dann unbedingt ein (Stein)Pilzrisotto essen. Ein solches war dann aber nicht zu finden, also mußte sie sich mit Riso con Funghi begnügen. War aber auch lecker. Der Kellner, der sich problemlos auf der Balustrade neben Waldorf und Statler hätte plazieren können, sprach natürlich nur italienisch, was aber die Kommunikation keineswegs erschwerte, da es vorwiegend um Moskitos ging. Also konnten wir ihn auch ohne große Kenntnisse der italienischen Sprache problemlos verstehen. War dann fast so lustig wie im La Pirata... insbesondere, als unser Kellner und der eines Nachbarrestaurants mit Kronkorken um eine Flasche Wein "schangelten" (zu "Schangeln" -> https://de.wikipedia.org/wiki/Fuchsen)

Ein Eis und ein paar Drinks später suchten wir dann wieder unser B&B auf.

Am Freitag gesellte sich dann noch ein Pärchen aus Bath, England (obwohl er ein Schotte war..) an den Frühstückstisch. Der Tag begann also wieder mit viel Geplauder und Informationsaustausch...

Für uns ging es dann mit einem Ausflug zum Mercato Comunale San Benedetto weiter. Mir blutete das Herz... Soviel tolles Fleisch und Gemüse, und ich konnte nichts davon mit nach Deutschland nehmen. :( Allein die vielen kleinen Spanferkelchen, die nur darauf zu warten schienen, erst von mir gegrillt und dann verspeist zu werden... :(
Wir begnügten uns dann gezwungenermaßen mit ein paar Dolci Sardi, etwas Pecorino und Dolce Pecorino, Salsiccia, Prosciutto... dem üblichen Kleinkram halt.
Mit einem frisch gebratenem Hühnerbein im Gepäck ging es dann wieder in Richtung Hotel, wo selbiges dann gemütlich auf einer Bank am Yachthaven verzehrt wurde, während 50m entfernt auf einer Yacht wohl Prosecco geschlürft wurde... oder Champagner... ;) Hätten die Herrschaften gewußt wie lecker das Hühnerbein war, hätten sie sicher gern mit uns getauscht.
Nachmittags wurde dann ein wenig in einem Cafe an der Via Roma herumgelungert und einfach nur dem Straßemtheater zugeschaut. Und anschließend eine Pizza im Civico 8 - Achtung! Reservierung unbedingt erforderlich - wobei meine Frau das (die?) Tagliata di Manzo mit Rucola, Funghi Champignon und Grana als Beilage wählte. Danach noch ein Panacotta mit weißer Schokolade und frischen Erdbeeren als Dessert...
Etwas enttäuschend dann der Absacker im Next Food & Lounge - okay, Freitag Abend gegen 21:30 Uhr ist sicher Hauptgeschäftszeit und wir wollten ja nichtmal was essen, sondern nur noch einen Longdrink schlürfen... auf den wir dann gut 45 Minuten gewartet haben. :confused: Erwies sich dann allerdings als gut, diese Wartezeit, denn als wir endlich beliefert wurden, tauchte dann auch noch das englische Pärchen aus unserem B&B auf und wir konnten noch nett plaudern. Hauptsächliches Diskussionsthema: Humor. Zum Beispiel die Frage, warum in Deutschland "Dinner for One" Kultcharakter hat. Durch das gemeinsame Zitieren von Szenen lösten wir bei unseren britischen Mitbewohnern wahre Begeisterungsstürme aus. Dafür mußte ich das Bild von "fröhlich" den River Kwai March pfeifenden britischen Soldaten verdrängen, als sie uns berichteten, was sie alles an diesem Tag unternommen hatten... Archäologisches Museum (hatten wir im Oktober schon, sehr sehenswert), Kunstmuseum, diverse Kirchen, Botanischer Garten und.. und.. und.. Wir kamen uns ein klein wenig faul vor, aber nur ein wenig und auch nur ganz kurz. whistling

Samstag... Abflug :(
Um kurz vor sieben wartete der Taxifahrer vor dem B&B und wenig später standen wir in der Schlange beim Einchecken. Mit etwas Rückenwind kamen wir dann auch überpünktlich in Stuttgart an und brauchten dann für den weiteren Heimweg nochmal die gleiche Zeit wie für den Flug, nur eben nicht ganz mit der gleichen Geschwindigkeit.
Schnell noch etwas eingekauft... und dann Zuhause erstmal genüßlich in das Leberwurstbrot gebissen! So schön die Insel auch ist, für einen Vollzeitaufenthalt bin ich wohl nicht italienisch genug - da würde ich dann doch zu viel vermissen.

Nächstes Jahr soll es dann mal der Nordwesten der Insel werden.

Anmerkung:
Ja, wir sind typische Faulurlauber. Eine Sehenswürdigkeit am Tag, ein (Nach)Mittagsschlaf (wenn es 30°+ hat) und danach ein gemütlicher Abend liegen uns mehr als das Abklappern möglichst vieler Sehenswürdigkeiten in möglichst kurzer Zeit. Was wir bisher nicht gesehen haben, sehen wir dann das nächste Mal... oder das übernächste... wird noch viele Gelegenheiten geben alles zu sehen, was Sardinien bietet.
 
schön,schön,....aber was ist mit den Trauben?
Keine mitgenommen?
 
Was an Trauben noch übrig war und eine "Wintermelone" haben wir bei unseren B&B Gastgebern abgegeben. Zusätzlich, zu der Flasche Frankenwein, den wir extra aus der Heimat mitgebracht hatten.
Dafür gab es dann am Tag vor unserer Abreise eine Flasche Wein aus eigener Erzeugung des Vaters unserer Gastgeberin.

Also ja, in flüssige Form eingetauscht, sozusagen ;)
 
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