Rezepte Kicherebsen mit wildem Fenchel – die zuppa di ceci con finocchietto selvatico schmeckte allen Gästen

Hans-Peter Bröckehoff

Sehr aktives Mitglied
Ceci (Kichererbsen) und andere Hülsenfrüchte gehörten früher zu den wichtigsten Nahrungsmitteln in Sardinien. Heute sind sie auf den Speiseplänen der Insel leider nur noch selten zu finden. Auch der sardische Spitzenkoch Roberto Petza beklagt das in einem Interview („Wir verlieren unser gastronomisches Erbe.“) Gott sei Dank erleben Hülsenfrüchte insgesamt in Sardinien inzwischen eine kleine Renaissance, denn einige Bauern bauen sie wieder an, meist sogar im biologischen Landbau.

Ich habe mit dem erste wilden Fenchel, den ich sammeln konnte, eine Kichererbsensuppe mit Fenchel gemacht (die auch mit kultiviertem Fenchel funktioniert). Sie hat auch meinen sardischen Freunden geschmeckt. Hier das Rezept mit vielen Bildern von der Zubereitung:
http://www.sardinien-auf-den-tisch....to-selvatico-kichererbsen-mit-wildem-fenchel/
IMG_2085.jpg IMG_1917 (1).jpg
 
Na klar spielen Hülsenfrüchte, hier auf der Insel eine große Rolle,
da sie das Eiweiß, dass man aus dem Fleischverzehr, bekommt, sehr gut ersetzen,
denn das stand nur zu besonderen Gelegenheiten auf dem Speiseplan.
Solchen Suppen wurde evtl. mit einer Speckschwarte, der Fleischgeschmack eingehaucht.

Ich habe neulich eine Suppe mit wildem Cardo gekocht.

Bea2
 
Nicht nur alte Rezepte verschwinden, auch das Sammeln von wilden Früchten, Gemüse und Kräutern ist nicht mehr modern bei den jungen Leuten. Ich hatte einen Spaziergang in die Natur mit einer sardischen Freundin (ältere Generation) gemacht, und wir kamen satt nach Hause:). Hier und da und überall gab es Kräuter, Fenchel, Spargel ..... überall Köstlichkeiten der Natur. Ich war erstaunt, wieviel Essbares die Natur für uns bereit hält. Die Sardin erklärte mir, dass man schon die Plätze wissen müsste, wo das alles wächst und wichtig natürlich die Kenntnis darüber, was man pflucken und in den Mund stecken kann. Sie bedauerte, dass ihre Kinder das leider nicht mehr wüssten und auch leider nicht mehr auf solche Sammelspaziergänge mitgingen. Schade.

Georgie
 
Leider habe ich Kichererbsen noch nie auf dem Feld gesehen.
Bei der Sagra del Pane in Villaurbana konnte man lokal angebaute kaufen und auch die Fainè/Farinata essen.
So sehen sie also nach der Ernte aus und kommen dann noch in den Drescher.

K1600_IMG_5599.JPG
ein musealer Drescher
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Könnt ihr euch noch an das "Wintersüppchen" der nonna aus Nuoro erinnern, das Evalein vor etlichen Jahren hier eingestellt hat? (Wahrscheinlich nur noch im Forumsarchiv zu finden.) Fenchel, Kartoffeln, Zwiebeln, Knoblauch und Kichererbsen, gewürzt mit Muskat, haben wir jahrelang im Winter in der deutschen Kälte mit Begeisterung gegessen.
 
habe durch die Kinder von Castelsardo vor dreissig Jahren das plane dei angeli kennengelernt. Ein Malvengewächs, dessen Knospen so genannt werden, zum Rohessen wie frische Erbsen.
 
Bei der Überschrift dachte ich schon.... endlich mal was vegetarisches - zumal ich selber Kircherebsen sehr mag! Aber man kann sicher auch den Speck weglassen (.)(.)
 
Ja den Speck kann man gut weglassen. In der Zuppa di ceci auf der "Sagra dei ceci" in Milis war kein Speck, sondern nur Kichererbsen, wilder Fenchel, Frühlingszwiebeln, Petersilie und Olivenöl. Hat sehr gut geschmeckt. Auch in der von mir gekochten und als Rezept vorgestellte Variante kann man die Pancetta weglassen. Ist halt ein Armeleuteessen und da fehlte manchmal sogar der Speck, den man sich nur ab und zu leisten konnte.
 
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