10-tägige Auto-Rundreise ab Cagliari

Reisezeit

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Hallo liebe Forumsgemeinde,
über Freunde und Bekannte und auch gut funktionierenden Foren wie dieses hier bin ich mit meiner Urlaubsplanung dieses Jahr bei Sardinien gelandet. Für die Reiseplanung würde ich gerne nach euren Erfahrungswerten fragen. Bisher konnte ich nur Teilinformation für meine Planung gebrauchen. Ich habe allerdings schon eine relativ detaillierte Vorstellung der Route. Die Idee:

- Meine Freundin und ich sind Ende 20 und werden Mitte September 10 Tage auf Sardinien verbringen
- angedachte Unterkünfte Agriturismo und B&B
- Ankunft Cagliari - Endflughafen Olbia mit Mietwagen
- Morgens Ankunft Cagliari, Nachmittags Abfahrt nach Villasimius (1 Übernachtung)
- Von Villasimius nach Arbatax oder Santa Maria Navarrese auf dem Weg kurz an der Costa Rai halten
- Ankunft Abends Arbatax oder Santa Maria Navarrese (2 Übernachtungen); von da aus Ausflüge
- Von Arbatax oder Santa Maria Navarrese nach Alghero durch das Landesinnere (3 Übernachtungen Alghero)
- Von Alghero nach Porto Pollo oder La Maddalena (2-3 Übernachtungen)
- Von dort aus nach Olbia oder Umgebung und Rückflug

Meine Frage an euch: Ist das machbar ohne durchgehend nur im Auto zu sitzen? Natürlich wollen wir auch Land und Leute entspannt genießen/kennenlernen. Aus einigen Berichten habe ich bereits gelesen, dass man sich Zeit nehmen sollte - und daher mein Plan wohl an dieser Stelle auch recht ambitioniert ist. Das Feedback der Bekannten ist z.T. sehr unterschiedlich ausgefallen. Irgendwann ein weiteres Mal nach Sardinien zu reisen ist dann vielleicht auch mal drin.
Bin gespannt auf eure Antworten und kann die dann auch gleich mal an die angeblichen Experten (meine Verwandten) streuen :p
 
Meine Frage an euch: Ist das machbar ohne durchgehend nur im Auto zu sitzen?

Ja, ist es, auch wenn gleich unter Garantie Leute kommen werden, die das Gegenteil behaupten. Ihr habt anderthalb lange Etappen drin (Arbatax-Alghero und dann wieder rüber), das geht vorbei. Ob das dann noch Urlaub ist, ist ne Persönlichkeitsfrage, ich würde es machen, andere niemals.

Natürlich wollen wir auch Land und Leute entspannt genießen/kennenlernen.
Dann solltest du dir nicht 10 Tage, sondern mindestens 10 Monate, besser 10 Jahre Zeit nehmen. Zumindest, was die Leute angeht.


Ganz grob gesprochen ist es in Sardinien schwieriger, von West nach Ost als von Nord nach Süd (bzw. umgekehrt) zu kommen. Ich verstehe zwar, warum du das drin hast, aber ich würde mir den Abstecher nach Alghero/in den Westen sparen, wenn es sonst die Ostküste sein soll. Da geht dann nämlich einiges an Zeit bei drauf.

Worüber ich mir auch noch Gedanken machen würde: Natürlich ist das bei einem B&B alles nicht so langwierig wie in einem Ferienhaus, aber dennoch verlierst du mit check-in und check-out immer weitere Zeit, die du nicht hast. Zum Beispiel hast du zwei Übernachtungen in Arbatax - und möchtest dann sicher per Boot im Orosei-Golf herumfahren. Nun, am ersten Tag bist du zu spät, kannst also nur noch per Auto irgendwo hin. Wenn dann aber am zweiten Tag das Boot voll/schlechtes Wetter/Seegang/... ist, bringst du dich um das Highlight deiner Tour. Von den ganzen anderen Möglichkeiten der Ogliastra ganz zu schweigen. Auch abends einfach mal ein wenig mehr trinken (und glaub mir, beim Agritourismo geht das schnell, zumal, wenn man nicht mehr zurückfahren muss) ist dann nicht, du willst ja am nächsten Tag wieder fahren ...

Mich persönlich hält auch wenig an einem Fleck, aber es war für mich immer zielführender, weniger Unterkünfte zu nehmen und längere Ausflüge zu machen, man ist dann einfach weniger mit packen, umziehen und wieder ankommen und auspacken beschäftigt. Sprich: Warum belässt du es nicht bei, sagen wir drei, Unterkünften?

Da du Cagliari mitnehmen willst, ist Villasimius schon ok für eine Nacht, andernfalls fahr gleich hoch in die Ogliastra und halt irgendwo zum Baden an. Dann hoch nach Arbatax und weiter nach Maddalena. Dann hast du eine lange, aber dafür sehr schöne Strecke (Arbatax-Dorgali-Maddelena) drin und sonst einfach einmal 4 und einmal 5 Nächte, bist also viel flexibler, was die Tagesplanung angeht und kannst dir auch einfach mal einen faulen Tag am Orri oder in Torre di Bari machen - in Su Marmuri oder Ispinigoli in die Berge steigen oder dem Hauswein des Agriturismo fröhnen. Wenn es dann doch noch unbedingt Alghero sein muss, machst du eben von Maddalena aus einen Tagesausflug (einfache Fahrt ab Palau sollten so 2h sein) hin. Soooo groß und soooo toll ist es jetzt auch wieder nicht, dass man dort unbedingt drei Nächte bleiben müsste, wenn man keine Zeit hat. Die letzte Unterkunft finde ich übrigens gut, da bist du fix in Olbia.

Sonst, wie gesagt: Ist ne Typfrage, ob man viel fahren möchte. Wollt Ihr das, geht das auch wie geplant, dann wird halt vermutlich nicht alles hinhauen, weil immer irgendwas dazwischenkommt.
 
Nun, warum nicht. Wobei es eine Variante wäre, in Frage kommende Unterkünfte zu Hause anzuschauen und dann unterwegs zu schauen, wo es einem gefällt und wo vielleicht weniger. Vielleicht wollt ihr an einem Ort ja eine Nacht länger bleiben als gedacht und an einem anderen eine weniger lang. Zu eurer Reisezeit ist es nicht zwingend, alles schon im Voraus zu reservieren.
 
Hallo,

Ich schließe mich prinzipiell qwpoeriu an.
Zudem: Arbatax ist nicht sonderlich attraktiv als Ort, besser ist Santa Maria Navarrese. Aber auch ich finde diese Station viel zu kurz, da habt ihr nur einen vollen Tag vor Ort. Für Alghero und den Westen lieber noch mal wieder kommen, denn da gibt es noch viel mehr zu entdecken. Ich verstehe es so, dass du am Ende eine Übernachtung in Olbia hast? Als Stadt kann man sich das sparen, wenn der Rückflug nicht gerade sehr sehr früh ist. Maddalena würde ich eher als Tagesausflug machen oder kurzfristig entscheiden, s. auch hier. z.B., http://www.sardinienforum.de/threads/maddalena-ausflüge-oder-gleich-dort-buchen.8665/ Mit einem Standort in der Gallura spart ihr auch die Übernachtung in Olbia und ggf. der Tagesausflug nach Alghero wäre eher realisierbar.

Falls ihr euch entschließt ,die Tour so zu fahren wie du es geplant hast mit Alghero, dann würde ich von SMN nach Alghero über Bosa fahren und die schöne Küstenstraße mitnehmen und ich würde sogar überlegen, evtl. das erste Stück auch noch auf der schönen SS 125 zwischen Baunei und Dorgali durch die Berge zu fahren. Dann habt ihr zwar einen langen Fahrttag, aber wunderschöne Landschaften gesehen. In dem Fall würde ich aber Villasimius weglassen und Alghero gegenüber Villasimius bevorzugen, direkt nach SMN fahren und den Tag dort dranhängen plus evtl. den gesparten letzten Tag Olbia, so dass man 3- 4 Nächte SMN hätte, alternativ den einen Tag in der Gallura anhängen. Eine weitere Alternative wäre nur 2 Nächte Alghero, wenn ihr Bosa und die Küstenstraße schon auf dem Weg mitnehmt, also ich würde eher nur 2 Nächte Alghero haben als nur 2 Nächte SMN, falls du den Rest so lassen willst.

Sicher kann man überall länger bleiben, was auch immer sehr subjektiv ist und vieles ergibt sich vor Ort, aber vielleicht schaut ihr einfach auch vorab schon mal grob, welche Unternehmungsmöglichkeiten es wo gibt, je nach euren Interessen, evtl. wird manches dann klarer. Also wie in dem oben genannten Beispiel, wenn man z.B. eine Bootstour in den Golf von Orosei machen möchte, braucht man dafür schon mal einen ganzen Tag, d.h. mit nur zwei Übernachtungen bleibt nichts anders mehr. etc..

Viele Grüße
Petra
 
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Hallo @Reisezeit,

die unterschiedlichen Reaktionen in deinem Umfeld auf deine Reiseplanung sind sicher so unterschiedlich wie die Vorlieben, Urlaub zu machen. Der eine liebt Rundreisen, der andere möchte sich am Urlaubsort häuslich niederlassen und von dort aus Ausflüge machen.

Ich z. B. reise sehr gerne herum und es macht mir überhaupt nichts aus, aus dem Koffer zu leben. So war auch mein erste Sardinienreise eine einwöchige Rundreise (im September) ab/bis Cagliari, über Alghero und Olbia. Die Ostküste hatten wir bis auf den nördlichen Bereich allerdings ausgespart. Alle Übernachtungen in B&B's oder kleineren Hotels an insgesamt 5 verschiedenen Orten hatten wir von zu Hause aus gebucht.

Grundsätzlich war der Weg das Ziel. Wichtig war uns nur, dass der Kofferraum des Mietwagens groß genug war, um unser Gepäck komplett darin verstauen zu können, damit nichts davon sichtbar war, wenn wir unterwegs irgendwo parkten, um etwas zu besichtigen oder um im Meer zu baden. So konnten wir uns von Station zu Station treiben lassen und nach Lust und Laune spontan entscheiden, ob und wo wir einen Halt einlegen wollten.

Auch bei 10 Tagen würde ich mir nicht zu viele Programmpunkte fest vornehmen. Sonst wird es hektisch, das muss nicht sein. Sardinien ist so groß und überall auf so vielfältige Weise schön, dass ihr immer wieder etwas finden werdet, das euch in seinen Bann zieht. Genießt es dann und kommt lieber noch mal wieder, um noch mehr von der Insel zu erkunden. Meine einwöchige Rundreise war jedenfalls der Auftakt, seitdem jedes Jahr nach Sardinien zurückzukehren.

LG, Karin
 
Ich wuerde auch sagen entweder den Osten oder den Westen bereisen, damit man die Zeit nicht nur im Auto verbringt. Mit den Entfernungen kann man sich leicht verschaetzen. Lieber strategische Orte zum Uebernachten waehlen, von denen man Ausfluege in die nehere Umgebung unternehmen kann
Gio
 
Guten Abend zusammen,
hab mich sehr gefreut, als ich nach der Arbeit bereits so tolle Kommentare lesen konnte. Daher erst einmal ein dickes Dankeschön an alle - das ging wirklich fix.

@qwpoeriu: Tatsächlich stellt sich jeder seinen Urlaub oftmals unterschiedlich vor. Ich bin eher der Typ, der nicht zu lange an einem Fleck bleibt, sondern eher viel unterwegs ist (obschon man natürlich sich gleichzeitig Zeit nehmen sollte die schönen Dinge zu genießen. Ich bin gespannt, ob mich die Begeisterung auch packen wird und ich des Öfteren wiederkehren werde.
Das waren wirklich gute Argumente und ich werde wohl die "Stationen" reduzieren - in SMN wohl auch länger bleiben als nur 2 Nächte.

@wishw3: Ich denke Cagliari müssen wir dann beim nächsten Mal länger planen. Wir tendieren eher dazu nicht vor Ort zu übernachten bzw. von dort mehrere Ausflüge zu machen.

@Maren: Das halten wir uns auf jeden Fall offen. Ich glaube wir werden noch nicht sofort alles buchen.

@mare: Vielen Dank für die Tipps. Ich denke eine Möglichkeit wäre die Zeit in Alghero zu verkürzen - Meine Freundin möchte unbedingt hin (Tropfsteinhöhle, Alghero selbst, Ausflug Castelsardo). In Gallura müssen wir wohl einen guten Standort finden von dem wir sonst sowohl nach Maddalena, womöglich nach Castelsardo, und auch nach Olbia kommen (Abflug von dort). So könnten wir uns eine zusätzliche Übernachtungsmöglichkeit sparen.

@Kary: Das macht Mut auf weitere Male Sardinien. Ich bin genau so. Ich habe kein Problem damit "aus dem Koffer zu leben" und halte es dann einfach. Wie werden auch mit leichtem Gepäck reisen. Wie schon gesagt, werden wir wohl Prioritäten bei den Programmpunkten setzen müssen.

@Gio Caligaris: Habe auch schon öfters gehört, dass man die Distanzen oftmals unterschätzt. Natürlich wollen wir nicht nur Strecken im Auto fahren und nicht rauskommen.

Da zu der Planung zwei gehören werde ich all die guten Ratschläge mal weitergeben und dann einen neuen Plan schmieden (mit wohl mindestens einem Stopp weniger und der Überlegung die erste Übernachtung in Villasimius wegzulassen.

Ich werde dann natürlich noch einmal berichten. Allen einen schönen Abend.
 
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