Hallo liebe Forumsmitglieder,

nachdem wir jahrelang die Kanaren, das spanische Festland und Neuseeland durchwandert haben, sind wir vor ein paar Tagen von unserer fast 4-wöchigen Sardinienreise zurückgekehrt. Die beiden ersten Wochen haben wir in Baunei in einer Ferienwohnung verbracht. Daraufhin 1 Woche in Cagliari und noch ein paar Tage in Iglesias.

Sardinien hat von der Landschaft und auch von den Orten ein unglaubliches Potential. Wir waren jedoch verwundert darüber, wie wenig getan wird. Vielleicht sind wir von vorherigen Reisen verwöhnt, aber obwohl wir sehr wandererfahren sind, haben wir uns bei etlichen Touren verlaufen, da die Wanderwege kaum Markierungen haben. Es gibt auch kaum Wandertafeln, und wenn, dann ist alles auf italienisch gehalten.
Warum tut man hier nicht mehr für diese Art von Tourismus? Ich erwarte nicht, dass ich überall auf Deutsch begrüßt werde, aber Wanderwege, Sehenswürdigkeiten u.s.w. könnten doch zumindest auf englisch bezeichnet werden. In anderen Ländern tut man dies doch auch, und das ist doch nicht mit großem Aufwand verbunden.
Wir hatten des Öfteren das Gefühl, dass man Touristen zwar duldet, weil sie das Geld auf die Insel bringen, aber dass man sie nicht unbedingt mag und sich auch nicht unbedingt den Wünschen der Touristen anpasst.
Wobei man sich den europäischen Preisen bei der Wohnungsvermietung gerne angepasst hat, da gab es komischerweise keine Schwierigkeiten, aber das Preis-Leistungsverhältnis lässt dann doch schwer zu wünschen übrig.

Was uns ebenfalls störte, war der viele Müll, der in der schönen Natur verstreut ist. Teilweise liegen Abfallsäcke, Benzinkanister, Klodeckel u.s.w. an Seen, an der Küste, teilweise sogar hinter dem Strand. Was nützt mir ein "karibischer" Strand, wenn ich im Rücken diesen Müll habe?
Auch die Städtchen, die durchaus hübsch sein könnten, sind teilweise so dreckig.

Gleiches erlebten wir auf der Fahrt nach Orgosolo zu den Wandmalereien. So viel Müll auf den Straßen in der Stadt.. Es befanden sich gleichzeitig zwei Ausflugsbusse dort. Mittags wollten wir irgendwo eine Kleinigkeit essen. Alles geschlossen! Nirgendwo wenigstens ein Panini zu kaufen. Nichts. Und das in einem Ort, der ein Touristenmagnet ist, der von Touristen lebt. Unvorstellbar.

Cagliari war allerdings das Highlight unserer Reise. Eine Stadt, die es wert ist, besucht zu werden.
Übrigens: da immer wieder das Thema Vollkornbrot hier im Forum aufkommt. Vom Hafen kommend, findet man an der Piazza Yenne auf der rechten Seite einen kleinen Bäckerladen mit einer ganz herzlichen Bäckerin, die feinstes Bio-Vollkornbrot backt, aus richtigem Vollkornmehl.
Desweiteren findet man auch noch eine Bäckerei, die heißt: Da Maro (hat wohl zwei Filialen).

Bei Iglesias verweilten wir in einem Agritourismo. Mit Frühstück, laut Beschreibung mit Produkten aus eigenem Anbau. Ich hatte mich schon auf frische Eier und Käse gefreut u.s.w.. Es gab nur süßen Kuchen und Kekse.
Da ich nicht viel Süßes essen darf, fragte ich nach Käse, den man widerwillig rausrückte mit einer Scheibe Brot/Person.
Ich frage mich: warum orientiert sich ein Gastgeber, der auf internationalen Seiten seine Wohnung anbietet, nicht etwas mehr an den internationalen Wünschen seiner Gäste? Wenn ich heute eine Pension hätte und hätte Gäste aus südlichen Ländern, dann würde ich doch auch nicht NUR mein Vollkornbrot zum Frühstück hinstellen. Am Preis hatte man sich jedoch wieder schnell angepasst, völlig klar.
Aber ich hätte auch 5 Euro mehr gezahlt, wenn solche Dinge gestimmt hätten.

Diese allgemeine Gleichgültigkeit gegenüber Touristen - das hat mich des Öfteren gefuchst.

Schade eigentlich, wie gesagt, das Potential wäre vorhanden.

LG
Sabine
 
Impression Erstes Mal Sardinien - und etwas enttäuscht
Finde man muss sich wegen uns nicht schämen. Wichtiger wäre den Wut- oder Packbürger ernst zu nehmen wie man alle respektieren und ernst nehmen sollte. Deren Ängste und alles.

Dies wird durch die Politik in keinster Weise wahrgenommen. In Deutschland wie überall. In vielen Bereichen!

Aufklärung Fehlanzeige. Dieses Thema wird und wurde generell vernachlässigt. Stattdessen halbherzige schlaue reden und den anderen attackieren.

Ist nur meine Meinung... und bin ich mit Sicherheit nicht der "ich bin stolz ein Deutscher zu sein" Typ.

Ich persönlich finde es wichtig das jeder seinen Teil beiträgt und diesen Menschen ein sicheres Zuhause ermöglicht. Ich sehe in jedem der dieser Hölle entfliehen konnte eine chance für uns alle. Eine Chance die aber auch Probleme mit sich bringen werden auf die man sich auch einstellen muss.

Nebenbei finden hier Demos für Flüchtlinge und gegen Fremdenfeindlichkeit statt... nicht immer nur das Negative sehen auch wenn die Deutschen das scheinbar ab und zu gerne machen? Ne... das wäre jetzt pauschalisiert ;)
 
Zuletzt geändert:
Hallo Markus,

da kann ich dir nur Recht geben.
Wenn ich so sehe, welche Hilfsbereitschaft in unseren Dörfern herrscht, kann ich mich nur wundern.
In dem "Bauern-Dorf", in dem ich lange Zeit gelebt habe, ist jetzt die 3. größere Gruppe von Flüchtlingen angekommen.
Was da für eine Hilfsbereitschaft und alles auf die Beine gestellt wird, daß Alle ein wirklich erträgliches Leben führen können, ist unwahrscheinlich. Wenn mir das jemand vor ein paar Jahren erzählt hätte, hätte ich auch gesagt, das ist hier unmöglich. Aber alle Dörfer und Städte im Umkreis haben mittlerweile ihre Flüchtlinge. Überall werden Arbeitskreise aufgebaut und den Menschen geholfen. Klar gibt es einige, die mit diesem noch überfordert sind und deswegen dagegen sind, aber die verhalten sich alle passiv. Aber über diese Hilfe von zig-Tausenden Helfern wird nur in der Regionalpresse berichtet. Auf diese Leute sollten wir stolz sein und dies den Anderen erzählen und nicht sich für ein paar Deppen schämen.
Die negativen Schlagzeilen werden dann in der Weltpresse veröffentlicht um den hässlichen Deutschen sein Aussehen zu verleihen.
Daß andere Länder keine aufnehmen wollen, oder sie einfach durchwinken, "die wollen eh nach Deutschland" wird doch in der Weltpresse viel zu wenig angezeigt.
 
-Die Sarden treten sehr reserviert und teilweise unfreundlich auf
-Man hat das Gefühl zwar geduldet zu sein aber nicht besonders Willkommen vor allem deutschen gegenüber hatte ich das gefühl das sich die Italiener irgentwie unterdrückt/unterlegen(Politisch) fühlen

Fazit für mich, als Tourist wirst du nicht glücklich auf der Insel man muss sich einfügen und Tarnen :)

Also zumindest diesen Punkten kann ich irgendwie so gar nicht zustimmen.
Bei unseren bisherigen - nur zwei - Aufenthalten auf der Insel haben wir nicht so extrem viel Kontakt mit Einheimischen gesucht. Einkäufe und Restaurant-/Cafebesuche zumeist. Liegt aber auch an meiner gelegentlichen norddeutschen Reserviertheit und dem Mangel an Sprachkenntnissen.

Aber wann immer ein Kontakt erforderlich war, wurde halt mit Händen und Füßen kommuniziert. Ob nun Bestellung im Restaurant oder der Einkauf an der Wursttheke im "Rey Market". Die junge Dame hinterm Tresen hatte eine wahnsinnige Geduld mit uns und unserem Einkauf und erklärte uns das italienische Zahlensystem damit es mit den 200 g Coppa auch funktionierte. Nach jedem Artikel ein kurzes "altro?" - klingt für manch Deutschen dann vielleicht unfreundlicher als ein "was darf's denn noch sein?" erfüllt aber den gleichen Zweck. Und das sie auch sichtlich Spaß hatte an unserer Kommunikation war zu sehen und ihr anzumerken...

Im Restaurant half auch oft ein "siamo stupidi tedesco" um zu erklären, warum wir die italienische Ordnung der Speisen gern einmal durcheinander brachten und Pasta und Secundo Piatti zusammen bestellt haben, weil halt ich nur ein Nudelgericht, meine Frau aber nur Fleisch wollte...

Was mir auffiel: viele Sarden sind enorm stolz auf ihre Heimat. Auch wenn sie die Macken alle kennen und über manches auch nicht glücklich sind. Aber ein Lob auf das Essen, die Landschaft, den Wein oder auch die Menschen selbst bringt sie meist zum Strahlen und erzählen. Ein gutes Beispiel dafür war unser B&B Gastgeber in Cagliari, mit dem wir beim Einchecken erstmal eine gute Stunde verplaudert haben...

Solche Unterschiede im persönlichen Empfinden liegen manchmal ja auch in der eigenen Herkunft begründet.
Ich bin, wie erwähnt, ein "reservierter Norddeutscher". Nach meinem Wohnortwechsel ins sonnige Franken habe ich auch einiges kennengelernt, was ich so aus dem Norden nicht kannte.
Wenn im Restaurant nur noch wenige Plätze frei sind, setzt man sich - oft auch ohne zu fragen - einfach an einen bereits teilweise belegten Tisch und es stört selten jemand, und wenn, dann zumeist Sommerplagen (aka Touristen). In Braunschweig (meiner Heimat) käme niemand auf so eine Idee sich Fremden derart aufzudrängen.

Und als Erklärung für die "norddeutsche Mentalität" vielleicht noch ein Witz:

Zwei alte Bauern sitzen auf einer Bank an der Peiner Landstraße und genießen den Tag. Plötzlich hält ein Auto vor ihnen an, mit süddeutschem Kennzeichen. Der Fahrer beugt sich aus dem Fenster und sagt "Grüß Gott.. sagt's amol, wie komm ich von hier nach Wolfsburg?" Keine Reaktion.. Er wiederholt die Frage... versucht es dann auf englisch und danach sogar französisch... keine Reaktion.
Frustiert fährt er erst das Fenster hoch und dann weiter.
Kurz darauf meint der eine Bauer zum anderen "Na der konnte aber viele Fremdsprachen" - "Jo.. aber genützt hat's ihm nix"
 
Hey, der Witz ist von uns ganz nördlichen Norddeutschen gemops....

Mir gefällt es auch, dass es Sarden freut, wenn man die Insel mag...sie freuen sich, wenn man versucht seine geringen italienisch Kenntnisse anzubringen...und ich finde die Sarden per se, sehr freundlich, es fällt auf, wenn jemand unfreundlich ist, weil es so selten vorkommt...in D finde ich es umgekehrt.

Und ich finde es auch traurig, dass so viel Müll rum liegt....ist aber hier oben in D ähnlich, nur hier wird jedes Jahr von jeden Dorf "Schiet sammeln" einberufen...sonst würde es nach einiger Zeit sicher ähnlich aussehen.

Und ich gehöre zu den Menschen, die Sardinien brauchen um für den Rest Deutschland so wie es im Moment ist ertragen zu können...Sardinien lädt meine Batterie auf.
 
@Maik Decker

Na, da kennst du die Düsseldorfer aber schlecht.
Vor 30 Jahren ist eine Düsseldorferin nach NRÜ gezogen und hat sich auch im Restaurant zu anderen an den Tisch gesetzt,
was glaubst du, wie verstört die Niedersachsen waren.

Im letzen Jahr,lieh sich ein Schweizer immer wieder das Öl von unserem Tisch,
brachte es dann brav zurück, obwohl wir ihm sagten er könne es behalten.
Später habe ich ihn dann direkt angesprochen, ob er zum ersten Mal in Sardinien sei?
er war so verdutzt, dass er nicht antwortete.
Meine Freundin, aus Niedersachsen, die seit 12 Jahren in Bern lebt, sagte mir, dass kannst du aber auch nicht machen mit einem Schweizer.

Tanti saluti
Bea2
 
Hallo,

ich bin seit Sonntag wieder zuhause. 1 Woche Sardinien und das zum 1. Mal! Ohne großes Wissen habe ich ein kleines Hotel in Piccolo Pevero und ein Auto gebucht. Nun bin ich verliebt und schwer beeindruckt.... in der Woche haben wir natürlich nur einen winzigen Teil der Insel kennengelernt. Wir haben uns Capo Testa angesehen, haben eine Katamaran- Tour mit Milena gemacht. und wunderschöne Strände sehen. Wir sind viel gefahren und das Navi hat uns manchmal wirklich nur durch Schotterstraßen geführt, aber Müll war da keiner.
Das war mit Sicherheit nicht die letzte Sardinienreise. Ich habe keinerlei Unfreundlichkeit erlebt und ich bin da sehr empfindlich! Ich bin nett und möchte auch nett bedient oder behandelt werden! ( Deshalb mache ich keinen Urlaub mehr in Frankreich.)
Hilfreich war auch hier das Forum, daher nochmal einen lieben Dank für die Tipps.
Bei der nächsten Reise würde ich mir hier noch viel mehr Infos holen. Die Katamaran Tour mit Milena sardinia-weeks.com war der Hammer, einer unserer schönsten Tage.
Ich denke Sardinien wird boomen....da ja leider manche Urlaubsländer, durch Krisen, wegfallen.
Und man ist ja so schnell dort, 1.45 Stunde und man hat Strände wie in der Karibik!
 
Ich denke Sardinien wird boomen....da ja leider manche Urlaubsländer, durch Krisen, wegfallen.

hallo Claudi,

bisher hat sich sardinien mit dem boomen immer ganz schnell wieder eingekriegt (bis auf costa smeralda) - ich hoffe, das bleibt so (vor allem in der nebensaison) ;)

aber mal ne vllt. doofe frage: wenn du so begeistert warst, warum postest du das ausgerechnet unter dem titel "Erstes Mal Sardinien - und etwas enttäuscht"

lg anke und schön, dass es dir gefallen hat - vor 17 jahren bin ich auch so unbedarft wie du hingefahren, seither geht woanders gar nicht mehr so gut. willkommen im club der sardinieninfizierten ;)
 
Upps....das war ein Versehen.....ich war ganz und gar nicht enttäuscht :)
Ich sollte ja als Ersttäter mal meine Erfahrung posten und habe jetzt einfach irgendwas aktuelles gesucht... naja.. da habe ich wohl die falsche Wahl getroffen...sorry
 
achso... na dann kannst du beim nächsten mal ja einen eigenen thread aufmachen, der nicht so irreführend ist... ;) wird schon und vllt. schreibst du hier ja nun auch öfter mal.

lg anke
 
Hallo Claudi,

vielen Dank für deine nette Rückmeldung. Das ist schön, dass es euch so gut gefallen hat und Sardinen einige LiebhaberIn mehr.
Ich persönlich finde deinen kurzen Bericht gar nicht so sehr unpassend hier, gerade als Gegenpol zum dem Ausgangspost, denn du schildert ja durchaus auch deine Eindrücke zum Müllthema und zur Unfreundlichkeit. Da gibt es teils Unpassenderes zum einem Thema und auch schon einige andere kurze Beiträge in der Art hierin….Manchmal will man vielleicht für ein kurzes Statement kein extra Thema in der Rubrik Reiseberichte eröffnen. Viele, die vorher schon ein Thema und Fragen hatten, schreiben dann auch dort ihre Rückmeldung und ihr Fazit. Das ist natürlich immer besonders schön, wenn man ein Feedback erhält und sieht was aus den ganzen Vorüberlegungen geworden ist und wie manche Ausgangsfragen im Nachhinein eigeschätzt oder aufgelöst werden und ist natürlich auch für andere und ihre Reisevorbereitungen interessant . Bis zum nächsten Mal und bis dahin viel Spaß bei euren neuen Planungen.

Viele Grüße
Petra
 
Zuletzt geändert:
Ich war die ersten beiden Juli-Wochen auch zum ersten Mal auf Sardinien und möchte kurz meine Eindrücke wiedergeben.

Zunächst zu unseren Unterkünften... die haben wir eher zufällig ausgewählt, mit etwas Recherche hier im Forum, Reiseführer, booking.com etc...
Wir sind von Livorno nach Golfo Aranchi übergefahren und hatten Aufenthalte in Santa Teresa Gallura, Alghero und Orosei, was sich sowohl von den Orten als auch landschaftlich als gelungener Mix rausgestellt hat.
Über mangelnde Freundlichkeit kann ich mich schon mal nicht beschweren. In unseren Unterkünften war Kommunikation auf Englisch weitgehend unproblematisch, alle waren sehr nett und zuvorkommend. Da wir mit einer Ausnahme Selbstversorgung gemacht haben, waren wir natürlich auch entsprechend oft in Restaurantrs, Supermärkten etc... selbst wenn es da größere Sprachdifferenzen gab (wir kaum bis kein Italienisch, da kein Englisch/Deutsch/Franz) konnte man sich immer irgendwie verständigen. Ich erwarte im Restaurant auch nicht, dass jemand einen Kniefall vor mir macht, nur weil ich da jetzt zum Abendessen bin. Ab und an ein Lächeln und freundlich sein und alles ist gut. Dass die "Einheimischen" sehr gerne von ihrer Insel schwärmen ist ja selbstverständlich, würde ich wohl auch so machen. Unsere Vermieter der Appartments hatten da auch immer gute Ratschläge und Empfehlungen für uns.

Da wir ja öfters mal auswärts essen waren, muss ich auch sagen, dass ich von den Preisen eher positiv überrascht bin. Wenn man keine große Lust auf langes Prozedere hat, ist man mit 2 (guten!) Pizzen und nem halben Liter Vino bei 20 bis 25€ dabei... natürlich lässt man es sich auch mal gut gehen und "eskaliert" bei der Bestellung, aber die Preise haben mich wirklich positiv überrascht. Vor allem in Relation zur gebotenen Qualität.

Die angesprochene Müll-Problematik ist mir auch öfters aufgefallen. Das war teilweise richtig ärgerlich. Nahezu an jedem Parkplatz fand man neben den üblichen leeren Wasser und Ichnusa Flaschen etwas "entsorgtes"... ganze Müllsäcke, Haushaltsgegenstände... das fand ich nicht so schön.

Auch die angesprochene Beschilderung auf Wanderstrecken kann ich jetzt nachvollziehen, das ist durchaus optimierbar. Aber andererseits, wenn die deutschen Deppen bei 35 Grad wandern gehen wollen... bitte :)
(damit meine ich mich selbst, nicht falsch verstehen)

Alles in allem aber durchaus schöner Urlaub und empfehlenswert (sage ich als Korsika-Verfechter)
 
Das Müllproblem war im weiteren Umfeld von la pelosa leider häufig zu beobachten.:( Vermutlich liegt es an der schwer durchschaubaren Mülltrennung die dort gefordert wird. Damit nichts falsch gemacht wird der Müll vorsichtshalber in schwarzen Säcken an den Straßen abgelegt.;)
 
Hallo Liebe Sardinienfans,

ich lese seit geraumer Zeit in eurem Forum, auch um meine Sehnsucht zu stillen.
Habe gerade überlegt, wann ich das 1 Mal auf Sardinien war....es ist über 35 Jahre her.
Damals schlug ich mich mit einer Freundin per Fähre von Civitavecchia aus und mit
wenig DM in der Tasche per Anhalter nach Sardinien durch.
Wir lernten auf der Fähre 2 Sarden kennen, die uns mit einem R4 mitnahmen und uns
einiges von der Insel zeigten. Wir hörten den ganzen Tag Frank Zappa, denn das war
die einzige Kassette an Bord! Die beiden waren irgendwie wild...sie behaupteten den R4
geklaut zu haben (sorry...dafür kann ich nichts) und sie machten auch keinen Hehl aus
ihrer Wut auf Amerikaner ect...Leute, die ihr Land aufkaufen wollen.
Nun, im Laufe der Jahre, mit längeren Unterbrechungen, war ich dann immer mal wieder dort.
Ich weiß nicht warum, aber ich habe eine solche Sehnsucht nach Sardinien, fast einen Herzschmerz,
wenn ich nur daran denke.
Da ich allein erziehende Mutter 2er Töchter war, stand natürlich das Reisen nicht oft auf dem Speise-
plan. Allerdings habe ich dort mein geliebtes Meer in schönster Ausprägung und kurze Flugzeiten...
deswegen sind meine Wünsche meist abgedeckt dort.
In den letzten Jahren war ich 2 mal mit einer meiner Töchter an der Ostküste. Wir hatten keine großen
Ansprüche und mit der Wahl eines 3 Sterne-Hotels in ST wirklich Glück, denn La Cinta, oder Cala
Brandincchi fanden wir super schön. ( Mittlerweile sind dort die Preise so in die Höhe geschnellt!!)
Wir haben aber auch weniger schöne Erlebnisse gehabt, weswegen ich hier zum Thema schreibe.
Wir sind zB abends in den Ort gelaufen und setzten uns zu Livemusik in eine Bar außen hin und tranken
ein Ichnusa. Die Flasche meiner Tochter war schon fast leer, meine war noch halb voll, als eine junge
Bedienung kam und uns fragte, ob wir noch was trinken wollten. Wir sagten, dass wir noch warten
wollten, weil ich noch die Hälfte in der Flasche hatte, worauf sie uns fast anschrie und sagte:
" you drink, or you go"! Wir waren so platt, dass wir sofort zahlten und gingen. Das fand ich so
krass unfreundlich, ich dachte mir, das könnte sich in DE niemand in einer Bar erlauben.
Leider hat sich Sardinien zum Nachteil entwickelt, denn wie hier schon erwähnt wurde, nimmt man
unser Geld ja auch gerne entgegen und das Preis-Leistungsverhältnis stimmt leider nicht immer.
Der Sardinienhype kann schnell wieder kippen, wenn andere Mittelmeer Urlaubsziele wieder anziehen.

Dieses Jahr war ich in Orosei und habe auch dort mehrere Male in guten Restaurants ein Getränk
auf der Rechnung gehabt, das ich nicht getrunken hatte. Ich fragte mich schon, ob es dort eine
Absprache unter den Restaurants zum Besch...... gibt?
Ich liebe Sardinien (spreche auch bissl italienisch und bin blond hi hi ) aber es verletzt mich, wenn man
sich wie eine Kuh fühlt, die nur gemolken wird.

Schönen Abend euch
Sussi
 
danke für deinen Bericht, auch gerade für die "antiken" Erlebnisse von vor einigen Jahren, ich war ähnlich unterwegs...

leider seh ich das auch hin und wieder so, dass in sehr touristisch frequentierten Gebieten manche der Versuchung von Abzocke erliegen.
Hab in Bosa vor ein paar Tagen rückgemeldet, dass das bestellte Getränk für den Preis doch sehr sparsam ausgefallen sei, das Glas war fast halb leer..... und gefragt ob sie denn so knapp bei Kasse seien. In Bosa Marina höre ich öfters dass es kleine Portionen zu grossen Preisen gäbe und ein Bierchen schon mal ziemlich teuer ausfalle, speziell bei Touristen, bei Einheimischen kostet es weniger.

Diese Probleme gibts auf dem Land eher nicht glaub ich. Da haben doch die meisten noch ein gewisses Ehrgefühl.... das woanders durch die Eurozeichen in den Augen vielleicht doch bei einzelnen, beileibe nicht bei der grossen Masse, übermalt wird.
 
O Sussi, das tut mir total leid, dass du solche Erfahrungen gemacht hast. Ich hab genau die gegenteiligen Erlebnisse gehabt. Das mag so sein, weil ich meistens nicht in den Touristen-Hochburgen unterwegs war. Aber Beschiss und Abzocke habe ich - ungelogen - noch nicht ein einziges Mal in Sardinien erlebt.
 
So sehr auch @Sussi Erfahrungen gleichzeitig wütend und traurig machen, möchte ich festhalten das dies nicht exemplarisch für Sardinien ist.. und ich solche Erfahrungen zum Glück nicht machen musste... auch wenn ich sicherlich nicht blond und deutsch wirke, dürft ihr mir glauben das ich mit meiner Frau und meinen Kiddies total deutsch rüberkomme und selbst die langsamste Bedienung am Tisch, spätestens bei der Bestellung schnallt das die einzige italienischsprechende Person der kleine dunkle ist.

Ich halte dies wie @corona niedda und @Sbodeschuh, das dies wohl auch eher ein Phänomen der Touristischorientieren Einrichtungen und Regionen ist, sicherlich nicht aber überall Gang und gebe ist..
ich möchte nicht das Sardinieninteressierte davon abgeschreckt werden.

Auch möchte ich erwähnen das Sardinien keinem Hype unterliegt, Sardinien war und ist eine Welt für sich, ein Kontinent im Mittelmeer.. man fährt nicht nach Sardinien weil es schick ist oder probiert es mal aus weil die Türkei zu unsicher, in Griechenland ein Seebeben oder auf Malle Nazis gesichtet worden sind... Wer herausfinden möchte warum Du Sussi Herzschmerz empfunden hast und Dich die Sehnsucht wieder nach Sardinien getrieben hat, der sollte versuchen abseits der Hochglanzkataloge und Reisebüroangebote Sardinien zu erfahren und zu erleben.. Das ist auch gar nicht so kompliziert oder schwierig wie so manche häufig meinen..

PS: BTW.. als ich vor kurzem in einem Nürnberger Club unterwegs war und für meine Frau und mich 3x Sekt an 3 Verschiedenen Bars (im Club) bestellte.. habe ich 3 unterschiedliche Preise zu hören bekommen... und ich hab auf fränkisch bestellt!!!
 
Ich sehe einfach beide Seiten der Medaille.
Meine Schwäche für Italien insbesondere eben für Sardinien lässt mich über manches
hinwegsehen, aber dennoch habe ich eine feine Wahrnehmung und beobachte.
Der Italiener ist ein Lump, ein Gauner (das sage ich mit Liebe ) !
Das Meer versöhnt mich sofort wieder, wenn mir sowas widerfahren ist.

Letztes Jahr war ich im Norden, in Sossu, habe dort jemanden besucht.
Es war überhaupt nicht touristisch, aber das Meer gefiel mir gar nicht, im Vergleich
zu den Stränden, die ich schon gesehen hatte. Der Bauernmarkt einmal die Woche, das
feine Obst zu Schleuderpreisen, alles sehr authentisch und dennoch nicht annähernd
diese Schönheit von manchen Küstenabschnitten im Osten.
Dort hatte ich aber eine wunderbare Anbindung in einer Bar gefunden...ich gehörte einfach dazu,
was sehr schön für mich war.

Die Sarden sind ja Separatisten und vllt ist es gerade das, was mich so anzieht, denn ich bin auch nicht
gerade ein Herdentier.
 
@Sussi
Auch wenn Du es mit Liebe sagst und es sich für den ein oder anderen sogar romantisch anhören könnte.. irgendwie stört mich diese Pauschalisierung "Der Italiener ist ein Lump"... aber meinetwegen... soll es der Italiener doch pauschal sein... der Sarde ist es nicht ;)... das sind maximal Banditen:)
 
Oweia, der Italiener, der Sarde..... gibt's das wirklich? Vielleicht gibt es tatsächlich national bedingte Eigenschaften - aber das ist doch sehr pauschal!
 
Lieber Gianluca,

es ist nicht mein Ansinnen jemanden negativ zu beeinflussen, ich erzähle von meinen Erlebnissen
und ich war nicht nur in Touristenhochburgen.
Meiner Meinung nach gibt es schon einen Hype, wie sonst lässt sich erklären, dass zB so manches
Hotel die Preise derart nach oben anheben kann, wenn es nicht eine entsprechende Nachfrage gibt.
Natürlich kann man über den Preis auch sondieren und ich bin die Letzte, die den Pauschaltourismus
hochhält.
Ein Jahr später, als Beispiel, hat das Ichnusa in diesem Hotel an der Bar in ST fast das Doppelte ge-
kostet...die kriegen alle ihren Kropf nicht voll!!
 
Lieber Sbodeschuh...

man kann von Mentalitäten sprechen, ohne zu pauschalisieren.
Wenn man ein Völkchen kristallisiert, dann fühlt man vllt etwas, oder
sieht eine Farbe, hat einen Geruch oder eine sonstige Assoziation.

Schönen Abend
Hab ich jetzt ein Fass aufgemacht?
 
Nein hast Du nicht... zumindest meiner Meinung nach nicht... ich glaube es ist einfach nur schwer für mich das nachvollziehen zu können da ich diese Erfahrungen persönlich (noch) nicht gemacht habe... Es ist schon fies das sich mancher versucht künstlich an einen zu bereichern... egal wo... besonders bitter wenn es einem auf seinem Liebliingseiland passiert..
Ich werde dieses Jahr mal besonders und mit erhöhter Aufmerksamkeit darauf achten und nach meinem Urlaub berichten... :)
 
besonders bitter wenn es einem auf seinem Liebliingseiland passiert
Ich denke, genau das ist der Knackpunkt. Wo viele Touris sind, finden sich auch immer viele, die versuchen abzuzocken. Woanders ärgert man sich zwar auch darüber, geht aber schnell wieder zur Tagesordnung über. Es berührt einen einfach nicht so sehr wie an Orten, die man lieb gewonnen hat und wo man sich wohl fühlt. Auf Sardinien ist die Welt in dieser Hinsicht vielerorts noch in Ordnung - und die eigene kleine Welt gerade im Urlaub auch. Passiert es einem dann doch mal, stört es das eigene Gesamtbild um so mehr.
 
Also Freunde haben mir erzählt, dass Gäste ein einem Münchner Lokal in der Vorweihnachtszeit, nur eine Vorspeise essen wollten
und mit den Worten rauskomplimentiert wurden
" Die Vorweihnachtszeit, sei die Zeit der stärksten Umsätze, dann könne man einen Tisch blockieren, an dem nur eine Vorspeise bestellt würde!"

tutto il mondo è un paese die ganze Welt ist ein Dorf

Das kann überall auf der Welt passieren, was euch mit dem Bier passiert ist.

Bea2
 
Da stimme ich der Bea2 zu.

Das es in einem Restaurant heißt: "Jetzt müssen sie hier ein vollständiges Essen einnehmen, sonst müssen sie den Platz räumen" kann einem in München genau so passieren wie auf Sardinien, zb im Restaurant Ispinigoli neben der gleichnamigen Tropfsteinhöhle. Beides schon erlebt.

@Gianluca : Können wir sagen "Die Sarden sind Banditen und Schlitzohren... die Lumpen wurden importiert. " :D
 
naja... die Sarden scheinen auch sehr sehr stur zu sein...keiner von diesen netten Herren wollte uns ein Parkplatz für paar Tage gönnen... :mad:


Denen komm ich beim nächsten mal einfach mit kleinerem Auto... haben die davon!!
 
öhhh, wolltest du gratis parken mit Gespann direkt vor dem Rathaus, oder was? :D

komm mit Fiat Punto und park inner Nebenstrasse, wo auch immer, dann haste kein Geschiss nirgends.....
 
Bea 2

......Das kann überall auf der Welt passieren, was euch mit dem Bier passiert ist.

Na ja.....wenn du meinst, also mich hat noch nie eine Bedienung - zudem war sie knappe 20 Jahre vllt-
so primitiv angesprochen, nirgends!

Orosei als Beispiel, ist denke ich auch nicht gerade eine Touristenhochburg.
In meinem Heimatstädtchen gibt es ein italienisches Restaurant, auch dort war schon mehrere Male
etwas auf der Rechnung gestanden, was wir nicht konsumiert hatten! Es gibt also schon irgendwie
dieses Phänomen in italienischen Restaurants!

Auch ein sardisches Restaurant gibt es bei uns....kaum zu glauben, aber diese Familie ist so froh-
wie sie selbst beteuern - dass sie aus Sardinien weg sind, um ihre Kinder hier aufwachsen lassen zu
können. Sie reden oft von diesen mafiösen Strukturen dort und dass nahezu alles unterwandert ist.

Sardinien hat bei mir trotzdem einen Stein im Brett.
 
Anzeige

Themen mit ähnl. Begriffen

Top